Noch ist die Hitzewelle nicht vorbei in Italien: Vor allem der Süden des Landes ächzt weiter unter hohen Temperaturen bis zu 40 Grad und Trockenheit. Die Wetterdienste des Landes kündigten erst für Freitag etwas Abkühlung an.

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Am Mittwoch rief das Gesundheitsministerium wieder für mehrere Städte im ganzen Land die höchste Hitze-Warnstufe Drei aus - darunter Bari, Catania, Florenz, Rom und Neapel.

Die hohen Temperaturen können nicht nur für Kranke und Kleinkinder gefährlich werden.

Die Feuerwehren kämpfen weiterhin gegen zahlreiche Wald- und Buschbrände im Land. Seit Beginn des Sommers seien bereits elf Menschen gestorben, berichtete die Zeitung "La Stampa" und schrieb: "Der Feind (in diesem Fall das Feuer) ist unbesiegbar."

Während die Wetterkarten für Mittel- und Süditalien Sonne satt anzeigten, trübten sich die Aussichten erneut für den Norden.

In den Regionen Lombardei, Piemont und Venetien könnte es viel und stark regnen, weshalb der Zivilschutz die Warnstufe Gelb verhängte.

Es wird auch wieder mit Gewittern gerechnet. Am Wochenende waren bei schweren Unwettern im Norden mehrere Menschen gestorben.

Waldbrände und geschlossenes Museum

In der Mitte und im Süden Italiens wüteten derweil Waldbrände. Südlich von Rimini, in Casteldimezzo, mussten in der Nacht zum Samstag 70 Einwohner und Touristen auf einem Campingplatz vor einem Feuer in Sicherheit gebracht werden.

In der Gegend um den Gran Sasso in den Abruzzen, die im Winter von Erdbeben und von Schneemassen heimgesucht wurde, gab es ebenfalls Waldbrände.

Rund 500 Menschen mussten bei höllischen Temperaturen fast zwei Stunden ohne Klimaanlage und Wasser in einem Zug ausharren, der auf der Strecke von Mailand nach Marseille (Frankreich) liegen blieb, wie Ansa berichtete.

Auch auf den Tourismus wirkt sich die Hitze Italiens aus. Die weltberühmten Uffizien, ein Gebäudekomplex mit Kunstsammlung in Florenz, mussten am Freitag ihre Tore für Besucher schließen.

Im Museum sei die Klimaanlage ausgefallen, teilte die Museumsleitung mit. Diese schützt einerseits die Besucher vor den hohen Temperaturen, sei aber noch viel nötiger, um Schäden an den alten Gemälden zu vermeiden.

Mittlerweile können die Kunstwerke wieder im Museum bestaunt werden.

Trinkwasser wird knapp

Die betroffenen Orte in Italien sind bei Touristen extrem beliebt. Das fördert zudem auch die Wasserknappheit. In einigen Regionen Italiens hat es seit Monaten nicht geregnet. Daher wurden Verbote oder Rationierungen von Wasser verhängt.

Weil auch in Rom das Trinkwasser knapp wird, hat Bürgermeisterin Virginia Raggi ein Verbot für das Spielen mit Wasser, das Füllen mobiler Schwimmbecken oder Swimmingpools und das Waschen von Autos und Motorrädern angeordnet.

Wer dagegen verstößt, muss Strafen zwischen 25 und 500 Euro zahlen.

In Griechenland klettert das Thermometer

In Griechenland werden neue Waldbrände befürchtet. Allein am vergangenen Wochenende seien dort zahlreiche Feuer ausgebrochen, teilte die Feuerwehr mit.

Bereits am Wochenende zeigten die Thermometer in Mittelgriechenland Werte um die 40 Grad an. Die Hitze soll mindestens bis kommenden Samstag andauern.

Die Temperaturen sollen auch nachts nicht unter 30 Grad fallen. Tagsüber sollen die Thermometer in zahlreichen Regionen des Festlandes Werte bis 43 Grad zeigen.

Auf den Inseln werden Höchstwerte um die 36 Grad erwartet, teilte das Nationale Wetteramt (EMY) am Montag mit.

Mallorca: Nach der Hitzewelle folgt die stürmische Abkühlung

Auch in Spanien müssen sich Urlauber auf Hitze gefasst machen. Vor allem die südliche Region Andalusien betroffen. Auch auf Mallorca liefen die Klimaanlagen bislang ohne Pause - der Stromverbrauch schoss in die Höhe.

Besonders schlimm waren die Nächte, da die Temperaturen selbst in den frühen Morgenstunden teilweise kaum unter 30 Grad fielen. In den meisten Geschäften seien Ventilatoren fast ausverkauft.

Jetzt sind die Temperaturen gesunken, und steigen heute kaum über die 26-Grad-Marke. Dafür sind laut dem "Mallorca Magazin" starker Regen und Sturmböen vorhergesagt. Zum Wochenende hin sollen die Temperaturen wieder steigen.

Madeira mit Chaos am Flughafen

Auf der portugiesischen Urlaubsinsel Madeira sind am Wochenende wegen heftiger Winde Tausende Urlauber gestrandet. Auf dem Flughafen von Funchal an der Küste kam es zu chaotischen Zuständen mit annullierten Verbindungen.

Die "Blumeninsel" Madeira liegt etwa 950 Kilometer südwestlich von Lissabon.

Betroffen waren rund 22.000 Menschen. Die große Mehrheit der Flüge konnte seit gestern wieder plangemäß landen und starten.

Ursache der anhaltend hohen Temperaturen war eine Hitzeblase, die sich von Nordafrika aus über das Mittelmeer geschoben hat und die meisten Anrainerstaaten ächzen ließ.

Auch andere Länder ächzen unter der Hitze

Auch in Kroatien warnten die Behörden die Menschen, die Sonne zu meiden, und riefen den "roten Alarm" aus. In Kroatien und Albanien wüten teilweise Waldbrände.

Auf Korsika kämpfen Feuerwehrleute und Löschflugzeuge seit gegen einen Brand, der bereits 170 Hektar Wald zerstört hat. Auch ein Stück des beliebten Fernwanderwegs GR20 musste gesperrt werden.

In Frankreich konnten sprangen die Besucherzahlen von Höhlen in die Höhe. Die Touristen haben die "natürliche Klimaanlage" hier als gute Alternative zum Sightseeing in Städten erkannt.   © dpa

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