Gratis ins Internet, gratis ins Museum, gratis zu ein bisschen Geld und kostenlos ins Outdoor-Fintesscenter: Wer in Wien was erleben will, braucht dazu kein Geld. Wir haben die besten Tipps für Sie gesammelt.

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Wien, die ehemalige Kaiserstadt. Wirtschaftsdrehscheibe zwischen Ost und West. UNO-Sitz und beliebtes Domizil der Mächtigen, Reichen und Schönen. Seit Jahren geht es mit der österreichischen Bundeshauptstadt wirtschaftlich sowie demografisch bergauf. Bis 2030 soll die Zwei-Millionen-Einwohnermarke laut Experten geknackt sein. Da drängt sich die Frage auf: Kann man sich als "Normalsterblicher" die imperiale Euro-Metropole überhaupt noch leisten?

Ja, man kann. Nicht nur, dass es sich in Wien am besten lebt, was Rankings wie die Mercer-Studie oder das "Global Liveability Ranking" der britischen Zeitschrift "The Economist" belegen. In Wien kann man sich durchaus auch gratis vergnügen - wenn man weiß, wie.

Surf for free: Gratis Internet

Ohne Internet geht gar nichts. Deshalb brauchen wir zuerst einen Gratis-WLAN-Hotspot. Die Stadt Wien bietet sie in allen 23 Gemeindebezirken an. Eine Standortliste der "Access Points" kann man sich auf der Seite der Stadt Wien downloaden.

Wie das funktioniert? An einem der Standorte angekommen heißt es: Smartphone zücken, WLAN Hotspots aktualisieren und den richtigen auswählen. Sobald das Gerät verbunden ist, den Browser starten und die Nutzungsbedingungen akzeptieren. Das war’s auch schon.

Geldverdienen leicht gemacht

Ein Tipp für echte Sparfüchse: Wenn Sie schon kostenlosen Internetzugang haben, machen Sie doch gleich Geld daraus. Wie? Verkaufen Sie Ihre gebrauchten Sachen über Onlinemarktplätze wie Willhaben, Shpock oder Bazar. Oder Sie gehen den klassischen Weg und besuchen einen der vielen Wiener Flohmärkte.

Kostenloser Kulturgenuss

Auch Kulturliebhaber müssen in Wien nicht unbedingt viel Geld ausgeben. Während bekannte Museen wie die Albertina, das Naturhistorische Museum oder das Technische Museum Eintrittspreise über zehn Euro verlangen, gibt es einige Kunststätten, die ihre Sammlungen kostenlos herzeigen. Eines davon ist das MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst. Jeden Dienstag von 18 bis 22 Uhr stehen die Tore am Stubenring 5 im 1. Bezirk offen.

Ständig freien Eintritt hat man im MUSA – Museum Startgalerie Artothek in der Felderstraße 6-8, ebenfalls im 1. Bezirk. Dort gibt es jeden Samstag zwischen 14:00 und 15:00 Uhr sogar kostenlose Führungen durch die aktuelle Ausstellung.

Ebenfalls gratis sind die Wiener Bezirksmuseen. Übrigens: am 13. März 2016 findet der Tag der Wiener Bezirksmuseen statt.

Und wer glaubt "Ohne Moos, nix los!", der sollte doch einmal ins Geldmuseum am Otto-Wagner-Platz 3 im 9. Bezirk schauen. Besonders lustig: Der Eintritt ins Reich des schnöden Mammons ist gratis.
Natürlich gibt es auch Möglichkeiten for free in alle anderen Museen zu gelangen. Hierzu eignen sich Vernissagen. Einen Überblick über das Kunstgeschehen finden Sie auf der Internetseite esel.at.

Kleine Preise für den großen Hunger

Nach so viel Action knurrt irgendwann der Magen. Also auf in die Liechtensteinstraße im 9. Bezirk. Dort, bei Hausnummer 10, kocht seit Jahren "Der Wiener Deewan" nach dem Motto "All you can eat. Pay as you wish." Pakistanische Köstlichkeiten für Lau? Jedem Gast bleibt es selbst überlassen, wie viel ihm das Essen wert ist. Die Rechnung wird ohne den Wirt gemacht, die Gäste legen ihren Preis selbst fest. Das Konzept funktioniert. Wie auf der Website des Deewans zu lesen ist, sichert das hungrige Publikum dem Betrieb seit Mai 2005 schwarze Zahlen. Der Beleg dafür liegt als downloadbare Finanzbilanz online gleich bei.

Wer nach so einem deftigen Mahl Lust auf etwas Süßes verspürt, sich die zuckersüße Sachertorte aber nicht leisten kann oder will, kann sich seinen Obstsalat selbst pflücken. Allerdings ist man hier der Laune der Natur ausgeliefert. Anders als im Supermarkt gibt es nicht das ganze Jahr über frische Äpfel, Birnen oder Nüsse. Sondern nur nach Saison. Da muss man schon zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Dann aber empfiehlt sich die Website Mundraub, wo alle derzeit bekannten und frei zugänglichen Obstbäume vermerkt sind.

Ein Tipp für alle hungrigen aber finanziell eingeschränkten Geburtstagskinder: in den "Caffè Latte"-Bars in der Neubaugasse und am Hernalsergürtel zahlen Geburtstagskinder nichts für ihr Essen.

Einkaufen ohne Geld im Kost-Nix-Laden

Klingt komisch, hat aber einen sehr sozialen Hintergrund: die Kost-Nix-Läden in Österreich. In Wien ist ein solcher in der Zentagasse 26 im 5. Bezirk zu finden. Das Prinzip: Man bringt funktionstüchtige Gegenstände wie Schuhe, Bücher, Kleidung, Bücher oder Spielsachen vorbei und kann sich im Gegenzug etwas anderes mitnehmen (oder auch nicht).

Gratis Büchertausch

Ebenfalls mit keinerlei Kosten verbunden sind die "Lesezellen" auf den Mistplätzen der MA 48 in Wien. Alte Telefonzellen wurden zu Bücherlagern umfunktioniert, in die man jederzeit seine alten Werke stellen kann, um im Gegenzug neuen (gebrauchten) Lesestoff zu entnehmen.

Bewegung verbrennt Kalorien, kein Geld

Wer jetzt noch genug Energie hat und sich sportlich betätigen möchte, findet zahlreiche kostenlose Trainingsmöglichkeiten. Speziell für Frauen, die sich für die Marathonsaison in Form bringen, aber nicht alleine trainieren möchten, gibt es jeden Mittwoch die Möglichkeit, gemeinsam zu laufen. Treffpunkt ist auf der Prater Hauptallee Höhe Stadionbad-Parkplatz. 21 Laufgruppen und zwei Nordic-Walking-Gruppen. Start ist um 18.30 Uhr. Info:

Für alle, die nicht so gerne rennen, aber dennoch fit bleiben möchten, eignet sich FreeGym. Das Outdoor-Fitnesscenter ist kostenlos und bietet an 19 Standorten in Wien die Möglichkeit, mit modernen Geräten kostenlos im Freien zu trainieren.

Wer auf Geräte pfeift und überhaupt die ganze Stadt zu seinem Fitnesscenter machen möchte, kann sich einmal der Parkour-Vienna-Community anschließen und zu den wöchentlichen Treffen gehen. Trainingsgewand und Sportschuhe reichen hierfür aus. Treffpunkt ist am Sonntag um 13 Uhr am Schwedenplatz. Der nächste Termin ist am 13. März 2016.

Wien als Paradies für Sparfüchse

Wer sich Zeit nimmt und ein bisschen nachforscht, wird noch auf zahlreiche weitere kostenlose Angebote in Wien stoßen. Hier haben wir noch ein paar Links zu Communities und Projekten gesammelt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Gratisangebote ausfindig zu machen:

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