(men) - Wenn es ums Fliegen geht, ist eigentlich jedes Detail minutiös durchgeplant. Für zeitlichen Spielraum ist hier kein Platz.

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Da ist es immer wieder erstaunlich, welche immensen Verspätungen im kommerziellen Flugverkehr auftreten. Untersucht wird die Pünktlichkeit des europäischen Luftverkehrs alljährlich von der länderübergreifenden Organisation "Eurocontrol". Die aktuelle Statistik für das Jahr 2010 liegt nun vor und macht wenig Grund zur Hoffnung.

So wuchs im Vergleich zum Vorjahr die durchschnittliche Verspätung bei Flügen von und nach Europa um 17 Prozent auf 33 Minuten. Noch erschreckender ist, dass knapp die Hälfte aller Flüge einen Zeitverlust von über fünf Minuten aufwies und rund ein Viertel den Flugplan um mehr als 15 Minuten verpasste.

Am meisten Geduld mussten im Jahr 2010 Passagiere aufbringen, die aus Teneriffa Süd abfliegen wollten. Mehr als die Hälfte aller Starts erfolgten hier durchschnittlich etwa 30 Minuten zu spät. Auf Platz zwei der Abflugstatistik folgt der Airport von Las Palmas auf Gran Canaria. Den dritten Platz belegt der Flughafen JFK in New York (USA).

Nimmt man die Verzögerung bei der Landung zum Maßstab, so geht der traurige Sieg an den Flughafen der tunesischen Hauptstadt Tunis. Auf den Plätzen zwei und drei befinden sich wiederum die Airports Teneriffa Süd und Las Palmas.

Ein deutscher Flughafen ist im Negativranking nur ein einziges Mal zu finden: Berlin-Schönefeld belegt den 19. Rang in der Kategorie Abflugverspätungen mit durchschnittlich 18,1 Minuten Verzögerung.

Als Ursachen für die Verschlechterung der Situation im Gegensatz zum Vorjahr führt Eurocontrol den strengen Winter 2009/2010 und den Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajokull an. Vor allem die Aschewolke, die auf Island freigesetzt wurde, behinderte den Luftverkehr wochenlang.

Zusätzlich sorgten intensive Sicherheitskontrollen, logistische Verzögerungen, Technikpannen, Streiks in Frankreich, Spanien und Griechenland, sowie der zeitige Winterbeginn im November für die unerfreuliche Statistik.

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