Nun schlagen sogar die Behörden Alarm: Bei tropischen Temperaturen breiten sich derzeit Küchenschaben rasant in der beliebten spanischen Touristenregion Mallorca aus. Die Insekten könnten für Menschen gefährlich werden.
Mallorca-Urlauberinnen und -Urlauber stehen vor einem krabbeligen Problem: Auf der beliebten spanischen Touristeninsel breiten sich derzeit besonders widerstandsfähige Exemplare der Küchenschabe, im Volksmund auch Kakerlake genannt, aus. Wie die Zeitung "Última Hora" berichtet, schlagen jetzt sogar die Behörden Alarm. Laut dem Nationalen Verband der Umweltgesundheitsunternehmen (ANECPLA), können von der mutierten Variante der Küchenschabe womöglich gesundheitliche Risiken für Menschen ausgehen.
Anstieg der Küchenschaben-Population auf Mallorca
Die Experten warnen, dass die Küchenschaben-Population in ganz Spanien in diesem Jahr bereits um 33 Prozent gestiegen ist. Auf Mallorca sowie einigen weiteren Balearen-Inseln sei im ersten Quartal des Jahres sogar ein Anstieg von 37 Prozent zu verzeichnen. Als Grund für die rasante Vermehrung der Küchenschaben wird unter anderem der durch den Klimawandel ausgelöste Temperaturanstieg genannt, infolgedessen sich die Fortpflanzungsfähigkeit der Insekten verbessere.
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Ein weiterer Grund sei der Missbrauch und die falsche Anwendung von Insektiziden, die bei jeder neuen Generation der Schaben zu einer Resistenz führe, so Miguel Ángel Aranda, Professor für Zoologie und Forscher am Institut für Agrarumweltstudien der Universität der Balearen (UIB). Studien hätten ergeben, dass die in Spanien weit verbreitete deutsche Schabe bereits gegenüber 42 insektiziden Substanzen eine Immunität aufweise. Neben der deutschen Schabe gäbe es auch die orientalische und amerikanische Schabe auf den Balearen-Inseln, die im Gegensatz zur erstgenannten nicht so anfällig für Resistenzen seien.
Mutierte Küchenschaben können Gesundheitsrisiko darstellen
Weiterhin warnen die Experten, dass die mutierten Küchenschaben "Krankheiten mechanisch übertragen" und so ein Gesundheitsrisiko für den Menschen darstellen können. Die Insekten würden sich unter anderem in der Kanalisation aufhalten, wo sie sich von Exkrementen ernähren und in Häuser gelangen können. Über ihren Kot können Schaben dann "Salmonellen oder andere Krankheitserreger übertragen, indem sie Oberflächen kontaminieren oder mit Lebensmitteln in Kontakt kommen", so Carlos Pradera, Produktmanager des städtischen Schädlingsbekämpfungsunternehmens. Neben Magen-Darm-Viren können die Insekten ebenfalls Hepatitis übertragen.
Der Nationale Verband der Umweltgesundheitsunternehmen rät den Bewohnerinnen und Bewohnern der Inseln Vorsorge-Maßnahmen zu ergreifen. Um das Eindringen der Kakerlaken zu verhindern, können Öffnungen von Waschbecken beispielsweise mit Papier verschlossen werden. Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, feuchte Stellen in Badezimmern trockenzulegen und Müll in gut geschlossen Behältern zu deponieren. Die Experten raten außerdem davon ab, Lebensmittel offen zu lagern. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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