(sal) - Dieser Mann hat einiges vor: Idilio Freire fährt Fahrrad - seit drei Monaten. Und er hat noch zwölf Monate vor sich.

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Der Plan des 44-Jährigen aus dem zentralportugiesischen Städtchen Pombal klingt verrückt: Innerhalb von 15 Monaten möchte er alleine vom Nord- zum Südpol radeln. Kontakt zu Freunden und Familie hält er über sein Blog.

Am 23. Juli startete Freire in sein großes Abenteuer. Begonnen hat seine Reise in Inuvik, einem kleinen Ort in den Nordwest-Territorien Kanadas. Von dort aus ist es nicht weit bis zum nördlichen Polarkreis. In seinem Blog staunt der Portugiese darüber, dass es im Norden Kanadas offenbar kein Mobilfunknetz gibt. Was ihn wohl 35.000 Kilometer weiter südlich erwartet?

8.000 Kilometer hat Freire inzwischen zurückgelegt, im Schnitt schafft er täglich 100 Kilometer. Vor kurzem erreichte er Tijuana im Nordwesten Mexikos, nachdem er einige Tage in San Francisco verbracht hat.

Natürlich klappt bei so einer Reise nicht immer alles reibungslos, obwohl sich der Abenteurer gut vorbereitet hat. Er habe ein Spray gekauft, mit dem man Bären vertreiben kann schreibt er in sein Online-Tagebuch. Dass es jedoch ein Bison sein würde, der ihn im Yellowstone-Nationalpark um einiges schneller radeln ließ, hatte Freire nicht erwartet. Das Tier habe ihn, so schreibt er, so ernst und unfreundlich angeblickt, dass er vor lauter Angst gar kein Foto habe machen können.

Dass trotz der Anstrengungen und Gefahren der Spaß nicht zu kurz kommt, ist dem 44-Jährigen wichtig. So legt er auch Ruhetage ein, besichtigt Sehenswürdigkeiten, lässt sich treiben, ist offen für Neues: Zweimal habe er die Abfahrt aus San Francisco verschoben, berichtet Freire in seinem Blog. In der dortigen Jugendherberge habe er andere Radler getroffen und mit ihnen gemeinsam die Strecke bis nach Monterey zurückgelegt.

Ende Oktober 2011 möchte Freire sein Ziel erreichen und dann vor allem eines geschafft haben: Sein Leben so "komplett und vielseitig wie möglich" zu führen. Mehr zu erleben, teilzunehmen und zu fühlen.

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