Deine Tomaten wachsen nicht und du weißt nicht, woran es liegt? Hier erklären wir dir sechs Fehler, an denen es liegen könnte und geben dir Tipps, wie die Pflanzen gut gedeihen.

Mehr Ratgeber-Themen finden Sie hier

Dass Tomaten nicht wachsen, kann verschiedene Ursachen haben. Sie sind sehr empfindliche Pflanzen und reagieren sensibel auf Einflüsse von Außen. Für ein optimales Wachstum musst du die jungen Keimlinge auf die Auspflanzung vorbereiten, richtig umsiedeln und angemessen pflegen.

Es ist normal, dass Tomaten zunächst nicht weiter wachsen, wenn du sie nach der Anzucht ausgepflanzt hast. Bevor du mit weiteren Maßnahmen beginnst, übe dich in Geduld und warte die ersten zwei Wochen ab, damit sich die Tomatenpflanzen akklimatisieren können.

Wenn die Pflanzen danach immer noch nicht größer werden, kann es an bestimmten Fehlern liegen.

6 Gründe, warum deine Tomaten nicht wachsen

Wenn du deine Tomaten ausgesät hast und die Triebe oder jungen Pflanzen das Wachstum einstellen, dann kann das an folgenden Fehlern liegen:

  1. falsches Anpflanzen
  2. zu frühes Auspflanzen
  3. ungeeigneter Standort
  4. Unter- oder Überdüngung
  5. schlechte Nachbarpflanzen
  6. falsches Gießen

1. Falsch angepflanzt: So können Tomaten nicht wachsen

Bereits am Pflanzen kann es liegen, wenn die Tomaten nicht wachsen wollen:

  • zu flach eingepflanzt: Tomaten solltest du möglichst tief einpflanzen. Sind sie zu flach an der Erdoberfläche, dann bilden sie weniger Wurzeln und können dadurch weniger Wasser und Nährstoffe aufnehmen.
  • nicht pikiert: Etwa drei Wochen nach der Aussaat ist der richtige Zeitpunkt gekommen, die Tomaten zu pikieren. Beim Tomatenpikieren setzt du die einzelnen Pflanzen in einen jeweils eigenen Topf um. Wenn du das nicht tust, dann haben die Tomaten nicht genug Platz und Nährstoffe, um starke Wurzeln zu bilden.
  • das Wurzelwerk ist beschädigt: Die Wurzeln von jungen Pflanzen sind sehr empfindlich. Gehe deshalb besonders vorsichtig mit den Keimlingen um. Setze einen Bambusstab als Standhilfe in den Topf, bevor du die Tomate darin platzierst, um das Wurzelwerk später nicht zu beschädigen.

Bedenke außerdem, dass Tomaten Sonne und Wärme lieben. Selbst wenn du die kleinen Pflanzen im Haus oder in der Wohnung anziehst, kann es sein, dass es im Frühjahr noch zu kalt ist und die Tomatenpflanzen eingehen.

2. Tomaten wachsen nicht nach zu frührer Auspflanzung

Tomaten wachsen auch nicht, wenn du sie zu früh ausgepflanzt hast oder sie an einem falschen Standort stehen. Sie sind kälteempfindlich und dürfen erst Mitte Mai ins Freiland, wenn Bodenfrost ausgeschlossen ist. Solltest du dir unsicher sein, dann bedecke die Erde der Tomaten mit einem Vlies, um sie zusätzlich vor Kälte zu schützen.

Außerdem ist es wichtig, die Tomaten vor der Auspflanzung abzuhärten. Wenn du sie direkt vom Ort der Anzucht in ein offenes Beet setzt, dann sind die Pflanzen nicht auf die neuen Umwelteinflüsse eingestellt und können eingehen. Gewöhne sie deshalb für etwa zwei Wochen an den neuen Standort, indem du sie tagsüber regelmäßig für mehrere Stunden nach draußen stellst. So können sie sich an Sonneneinstrahlung und Witterung gewöhnen und widerstandsfähig werden.

3. Falscher Standort hemmt das Wachstum

Wenn die Tomaten trotz Abhärtung nicht wachsen, dann kann es sich um Fehler beim Standort handeln:

  • zu schattig: Tomaten lieben Sonne und brauchen viel Licht.
  • zu kalt: Tomaten benötigen auch viel Wärme und vertragen weder Kälte noch Bodenfrost.
  • zu nass: Tomaten müssen vor Regen geschützt stehen. Wasser von oben schadet den Pflanzen und kann zu Krankheiten führen.
  • zu windig: Wind schadet den Tomaten, da sie schnell abbrechen. Schütze sie deshalb gut vor starken Böen. Achte dennoch auf eine gute Durchlüftung.
  • nährstoffarme Erde: Tomaten sind Starkzehrer. Das bedeutet, dass sie besonders viele Nährstoffe benötigen, um zu wachsen.
  • feste, trockene Erde: Tomaten wachsen nicht, wenn die Erde undurchlässig für Wasser und Nährstoffe ist. Sie wachsen am besten in lockerer Erde, die leicht feucht gehalten wird.

Tipp: Gewächshäuser sind optimal, da sie die Tomaten vor Temperaturschwankungen, starker Witterung und Nässe schützen. Suche dir alternativ einen geschützten Ort, um Tomaten auf dem Balkon oder der Terrasse zu pflanzen.

4. Unter- oder Überdüngung: das hemmt Tomatenwachstum

Als Starkzehrer können Tomaten nicht wachsen, wenn sie an Nährstoffmangel leiden. Sollten die Pflanzen nach der Anzucht und Auspflanzung an einem geeigneten Standort nicht wachsen, dann kann es daran liegen, dass sie wichtige Nährstoffe nicht bekommen.

Lies mehr dazu hier: Starkzehrer: Das solltest du über sie wissen

Tomaten brauchen besonders viel Energie, um starke Wurzeln zu bilden, Blüten zu tragen und später Früchte zu produzieren. Sie benötigen daher unter anderem Kalium, Magnesium, Stickstoff und Phosphat.

Um Tomaten im Wachstum zu unterstützen, kannst du sie mit folgenden Produkten düngen:

Achtung: Je nach Produkt kannst du die Tomaten auch überdüngen. Informiere dich genau, welche Ansprüche deine Tomatensortensorte hat und dünge sie entsprechend.

5. Schlechte Nachbarn für Tomaten

Tomaten wachsen nicht, wenn sie neben Pflanzen stehen, die als "schlechte Nachbarn" gelten. Bei der Nachbarpflanzung geht es darum, wie sich verschiedene Pflanzen in ihrem Wachstum unterstützen oder um Nährstoffe konkurrieren. Tomaten, die neben ungeeigneten Nachbarn stehen, können dementsprechend weniger gut wachsen.

Andere Pflanzen aus der Familie der Nachtschattengewächse vertragen sich nicht mit Tomaten. Sie konkurrieren um Platz und Nährstoffe – ein Kampf, bei dem Tomaten den Kürzeren ziehen.

Zu den schlechten Nachbarn zählen zum Beispiel:

Das sind gute Nachbarn für Tomaten:

Wachsen Tomaten in einer Mischkultur mit guten Nachbarn, können sie sich gegenseitig vor Schädlingen schützen. Gute Nachbarn wie zum Beispiel Spinat können als Bodendecker Schatten und Feuchtigkeit spenden.

6. Falsches Gießen schadet dem Tomatenwachstum

Die Tomaten wachsen nicht, trotz einer erfolgreichen Anzucht und Auspflanzung? Dann kann der Fehler auch bei der Pflege der Pflanzen liegen. Denn nicht nur Jungpflanzen sind empfindlich. Auch etablierte Tomatenpflanzen reagieren sensibel auf Außeneinflüsse, besonders auf Feuchtigkeit.

Wenn du Tomaten falsch gießt, dann können sich schnell Tomaten-Krankheiten bilden. Um das vorzubeugen, solltest du die Tomaten richtig gießen und folgende Fehler vermeiden:

  • unregelmäßig gießen: Tomaten bestehen zu einem Großteil aus Wasser und müssen deshalb konstant feucht gehalten werden. Ansonsten stellt die Pflanze ihr Wachstum ein und vertrocknet.
  • zu viel gießen: Wenn die Tomaten nasse Füße haben oder sich Staunässe bildet, dann kann es zu Schimmel kommen und die Pflanze stirbt ab.
  • Wasser von oben: Tomaten brauchen Wasser an ihren Wurzeln. Die Blätter sollten niemals nass werden, da ansonsten schnell Schimmel, Pilze und andere Krankheiten entstehen.
  • Regen: Auch Regen ist Wasser von oben und kann den Tomaten schaden. Außerdem brechen zarte Triebe bei Platzregen ab und beschädigen die Tomatenpflanze.

Am besten gießt du die Tomaten frühmorgens, damit das Wasser im Sommer nicht direkt verdunstet.

Ein Bewässerungssystem kann dir zudem die Arbeit abnehmen. Als Bewässerungssystem im Garten eignen sich zum Beispiel alte Plastikflaschen. Steche kleine Löcher in die Flaschenhälse, fülle sie mit Wasser und stecke die Flaschen kopfüber in die Erde. So kann das Wasser gleichmäßig einsickern. Im Gartenhandel kannst du Bewässerungssysteme für den Garten erwerben. Eine Schicht aus Mulch hilft dabei, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Mehr Inhalte von Utopia.de
News, Tipps, Rezepte und Kaufberatung für eine nachhaltigere Welt.

Tipp: Natürlich gibt es auch Ausnahmen bei den Pflegeansprüchen von verschiedenen Tomatensorten. Wildtomaten sind beispielsweise resistenter und können auch mit Regen und Witterung zurechtkommen. Informiere dich deshalb vorher, wie deine Tomaten am besten wachsen können.

Weiterlesen auf Utopia.de:

Überarbeitet von Annika Reketat  © UTOPIA

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.