Stresssymptome können vielfältiger Natur sein, denn der Körper reagiert sowohl physisch als auch psychisch auf Stress. Lies hier, woran du Stress erkennst und wie er sich langfristig auswirken kann.

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Ob Zeitdruck in der Uni, Konkurrenz auf der Arbeit oder ein Konflikt in der Familie – die Ursachen für Stress sind vielfältig. Genauso unterschiedlich sind die Stresssymptome. Wir zeigen dir, welche am weitesten verbreitet sind.

Stresssymptome: Ursachen

Stress ist eine Reaktion des Körpers auf bestimmte, meist unangenehme innere und/oder äußere Reize. In Stresssituationen schüttet der Körper die sogenannten Stresshormone aus, zum Beispiel Adrenalin und Kortisol. Dadurch kann er Energiereserven freisetzen, was wiederum die Leistungsbereitschaft des Körpers erhöht.

Zu den inneren und äußeren Reizen, den sogenannten Stressfaktoren – auch Stressoren genannt – gehören zum Beispiel Leistungsdruck, Zeitdruck, zu hohe Ansprüche an sich selbst, Schicksalsschläge in der Familie oder im Freundeskreis, zu wenig Erholung, Bewegungsmangel und falsche Ernährung. Ob ein Stressfaktor bei einer bestimmten Person wirklich Stress auslöst, hängt in erster Linie von der Person selbst ab.

Außerdem ist es hilfreich, die Arten von Stress zu kennen. So kannst du besser herausfinden, wo dein Stress herkommt.

Disstress und Eustress: Diese Arten von Stress gibt es

Reagieren wir unterschiedlich auf Stress?

Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie legt nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen der Genetik und der Stressreaktion geben könnte. So könnten einige Menschen Stress von Beginn prinzipiell besser ertragen als andere.

Außerdem fanden Psycholog:innen der Universität Wien heraus, dass Frauen und Männer unterschiedlich auf Stress reagieren. Die Reaktionen werden als entgegengesetzt beschrieben. Frauen reagierten durch Stress empathischer auf andere Menschen, wohingegen Männer weniger empathisch und eher mit klassischem Kampf- oder Fluchtverhalten auffielen.

Die häufigsten Stresssymptome

Wenn Menschen unter Stress stehen, empfinden sie verschiedene körperliche und auch seelische Stresssymptome. Dazu gehören:

  • beschleunigter Herzschlag, stark spürbares Herzklopfen; erhöhter Blutdruck
  • angespannte Muskeln, Engegefühl im Brustkorb
  • hastige, flachere Atmung
  • schnelleres Sprechen, Versprechen
  • motorische Unruhe (Wippen mit den Füßen, Lippenbeißen, Fingernägel kauen etc.)
  • Gereiztheit, Unausgeglichenheit
  • Angst, Unsicherheit, Nervosität, innere Unruhe, Panik
  • Konzentrationsprobleme, geistige Blockaden
  • Schwitzen, Kreislaufprobleme

Natürlich treten nicht in jeder Stresssituation alle der genannten Stresssymptome auf. Manchen Menschen macht Stress außerdem mehr zu schaffen als anderen. Diese reagieren deshalb viel schneller und intensiver in Stresssituationen.

Akut oder chronisch? Folgen von zu viel Stress

In bestimmten Situationen ist Stress dazu da, um dein Überleben zu sichern. Dieser nennt sich dann akuter Stress und macht deinen Körper für einen kurzen Zeitraum leistungsfähiger. An sich ist Stress also erstmal eine natürliche Reaktion des Körpers und wichtig für uns. Akuten Stress bemerkst du im Alltag zum Beispiel kurz vor Prüfungen oder wenn du eine Aufgabe bei der Arbeit in kurzer Zeit erledigen musst. Dauert Stress aber über einen längeren Zeitraum an und wird damit zu chronischem Stress, überfordert das den Körper. Der ständige Alarm- und Belastungszustand führt nämlich zu erhöhten Kortisolwerten im Blut.

Kurzzeitiger Stress ist also nicht schlimm – kritisch wird es erst, wenn der Stress zu einem Dauerzustand wird. Dann können sich die Stresssymptome auf den gesamten Organismus auswirken und mit gesundheitlichen Problemen einhergehen, wie:

  • Schwächung des Immunsystems und damit erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten
  • chronisch erhöhter Blutdruck und erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt
  • Schlafprobleme
  • Muskelverspannungen, Kopfschmerzen
  • depressive Verstimmungen
  • Zähneknirschen und dadurch Zahn- und Zahnfleischprobleme
  • Suchterkrankungen (zum Beispiel Rauchen, Alkohol als Zuflucht, oder Kaufsucht)
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, Hautprobleme
  • Einlagerung von mehr Fett in der Bauchgegend und dadurch eventuell Übergewicht

Außerdem kann chronischer Stress auch für schwere Erkrankungen – sowohl physisch als auch psychisch – verantwortlich sein. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Arteriosklerose, Schlaganfall, Thrombosen
  • Diabetes Typ II
  • Reizdarm
  • Tinnitus oder Hörsturz
  • Angststörungen und Depressionen, Burn-Out

Stress und Ernährung: Die Zusammenhänge

Deine Ernährung kann Einfluss auf den Stress haben. Sie kann ihn entweder begünstigen oder dagegen helfen. Da die Ursachen für den Stress von Person zu Person unterschiedlich sind, ist auch schwer zu sagen, was genau helfen kann und was nicht. Dennoch ist es wichtig – auch in Zeiten von Stress – auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu achten. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung sind Obst und Gemüse gut für Körper und Seele. Die Erkenntnisse beruhen auf einer australischen Studie aus dem Jahr 2021. Sie kam zu dem Ergebnis, dass diejenigen Studienteilnehmer:innen, die mehr Obst und Gemüse aßen, ein geringeres Stressempfinden hatten als die Kontrollgruppe, die weniger Obst und Gemüse zu sich nahm.

Diese Ernährung hilft bei Stress: 12 Tipps

Stress bewältigen und abbauen

Zu viel und andauernder Stress kann sich also drastisch auf deinen Körper und deine Gesundheit auswirken. Deshalb ist es wichtig, Stress entweder zu vermeiden oder zu lernen, wie du damit umgehst. Auf Stressphasen sollten immer Entspannungsphasen folgen, sodass sich Geist und Körper wieder herunterfahren. Ein guter Ausgleich für stressige Situationen sind Bewegung und Sport zu machen.

Hier findest du eine Auswahl an Artikeln, die dir helfen können, Stress abzubauen:

Aber auch Hobbys, wie zum Beispiel Musik oder kreative Aktivitäten, können bei der Stressbewältigung helfen.

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Überarbeitet von Lena Kirchner

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