Welche Chilisorte ist eigentlich die schärfste Chili der Welt? Wir verraten es dir am Ende dieses Artikels und stellen dir außerdem noch neun andere Schoten mit hohem Schärfegrad vor.

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Die Schärfe von Chilis wird anhand der sogenannten Scoville-Skala gemessen, benannt nach dem Pharmazeuten William Scoville, der sie Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte. Auf Basis dieser Skala ist es mittlerweile möglich, den Schärfegrad verschiedener Chilisorten anhand objektiv messbarer Werte zu bestimmen – genauer gesagt anhand ihres Capsaicin-Gehalts. Capsaicin ist ein natürlicher Scharfstoff, der neben Chili zum Beispiel auch in Paprikaschoten oder Pfeffer enthalten ist.

Die Werte auf der Skala geben allerdings nicht den Capsaicin-Gehalt selbst an, sondern den Verdünnungsquotient – das heißt, mit welcher Menge Wasser die enthaltene Schärfe verdünnt werden müsste, um sie zu neutralisieren.

Die Frage nach der schärfsten Chili der Welt bleibt trotzdem eine Streitfrage: Zum einen ist das Scoville-Spektrum mancher Sorten recht groß und schwankt individuell, zum anderen werden auch immer wieder neue Sorten gezüchtet, die Anspruch auf den Titel "Schärfste Chili der Welt" erheben. Wir stellen dir zehn der schärfsten Chilis vor – aufsteigend nach ihrem Schärfegrad auf der Scoville-Skala.

1. Jalapeño-Chili: Feurig, aber nicht die schärfsten Chilis der Welt

Jalapeños haben zwar eine deutlich ausgeprägte Schärfe, rangieren auf der Scoville-Skala mit 2.000 bis 8.000 Scoville aber eher noch im mittleren Bereich. Es gibt mildere und schärfere Sorten, aber selbst diejenigen im oberen Bereich des Spektrums sind längst noch nicht die schärfsten Chilis der Welt.

Die Jalapeño-Chili ist vor allem in der mexikanischen Küche eine viel genutzte Zutat – als frische oder eingelegte Jalapeños – und traditionell meist in Scheiben geschnitten. Du kannst Jalapeños zum Beispiel verwenden, um ein feuriges Chili sin Carne zu verfeinern.

2. Chipotle-Chili

Chipotle-Chilis sind oft Bestandteil von Dips oder Würzsaucen. Es handelt sich bei ihnen um rauchgetrocknete Jalapeños mit einem Schärfegrad von 2.500 bis 8.000 Scoville, die meist gemahlen und dann auf verschiedene Art weiterverwendet werden können. Der Räucherprozess verleiht ihnen ein besonders charakteristisches Aroma, das sie deutlich von ’normalen‘ Jalapeños abhebt.

Auch Chipotle-Chilis sind besonders in der mexikanischen Küche und in angrenzenden US-amerikanischen Bundesstaaten wie Texas verbreitet und beliebt.

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3. Cayennepfeffer

Chili de Cayenne oder Cayennepfeffer ist ebenfalls eine bekannte Chilisorte. Anders als ihr deutscher Name vermuten lässt, hat sie botanisch nichts mit Pfeffer zu tun – ähnlich wie dieser wird Cayennepfeffer aber oft fein gemahlen an Gerichte gegeben, um ihnen Schärfe zu verleihen. Im Rennen um die schärfste Chili der Welt liegt er mit 10.000 bis 15.000 Scoville deutlich vor Jalapeño und Chipotle.

Mehr zu dieser Chilisorte kannst du hier nachlesen: Cayennepfeffer: Unterschied zu Chili, Verwendung und Wirkung.

4. Piri Piri

Diese Sorte stammt ursprünglich aus Portugal, ist aber vor allem in afrikanischen Ländern. "Piri" bedeutet auf Suaheli schlicht "Pfeffer" – die Dopplung des Wortes weist schon darauf hin, dass diese Chilisorte besonders scharf ist und deutlich mehr einheizt als gewöhnlicher Pfeffer. Auf der Scoville-Scala können Piri-Piri-Chilis Werte zwischen 30.000 und 100.000 Scoville erreichen – und das, obwohl die kleinen roten Schoten auf den ersten Blick sogar recht harmlos aussehen.

Piri Piri ist unter anderem die Grundlage für eine gleichnamige scharfe Würzsauce. Die Schoten können auch getrocknet und gemahlen oder im Ganzen in Essig eingelegt werden.

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5. Scotch Bonnet: Eine der schärfsten Chilis der Welt

Die Habanero-Sorte Scotch Bonnet gehört mit 100.000 bis 350.000 Scoville zu den schärfsten Chilis der Welt. Übersetzt bedeutet der Name "Schottenmütze" – eine Anspielung auf die charakteristische Form der Schote. Scotch-Bonnet-Chilis kommen aber nicht aus Schottland, sondern aus der Karibik und haben neben ihrer starken Schärfe auch eine fruchtige Note.

In der karibischen Küche verfeinert die Schärfe dieser Chilisorte viele Saucen. Aufgrund ihres fruchtigen Aromas wird sie darin oft mit Früchten wie Papaya oder Mango kombiniert.

6. Habanero-Chili

Habaneros sind schon lange als eine der schärfsten Chilisorten bekannt – auch die Scotch-Bonnet-Chili gehört zu dieser Überart. Es gibt aber Habanero-Chilis, die sogar noch schärfer sind: Die feurigsten Exemplare, etwa die Black Habaneros, können Werte zwischen 425.000 und 577.000 Scoville erreichen.

Habaneros kommen ursprünglich wahrscheinlich aus Kuba, worauf auch ihr Name hinweist: Er leitet sich von der kubanischen Stadt La Habana ab. Verbreitet sind Habaneros aber vor allem in der mexikanischen und südamerikanischen Küche, beispielsweise kannst du sie in einem mexikanischen Feuertopf verwenden.

7. Devil's Tongue

Die Chiliart "Devil’s Tongue" (Teufels Zunge) soll erstmals im US-Bundesstaat Pennsylvania gezüchtet worden sein und also ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten haben. Speziell die Sorte "Chocolate Devil’s Tongue" (benannt nach ihrer Farbe, nicht ihrem Geschmack), kann eine Schärfe von über 500.000 Scoville erreichen.

Damit liegt sie zwar unter den Höchstwerten, die manche Habanero-Chilis erreichen können, zählt aber trotzdem zu den schärfsten Chilis der Welt.

Tipp: Probiere diese teuflische Chilisorte zum Beispiel in unserer scharfen Teufelssoße.

8. 7-Pot-Chili

Der Name "7-Pot-Chili" leitet sich von der Behauptung ab, dass eine Chilischote dieser Sorte ausreichen soll, um sieben Eintöpfen Schärfe zu verleihen. Das lässt sich natürlich schwer überprüfen und ist wohl auch nicht ganz ernst zu nehmen. Sicher jedoch ist, dass die Sorte zu den schärfsten Chilis der Welt zählt: Auf der Scoville-Scala knackt sie als erste Schote dieser Liste die Millionenmarke und kann Werte zwischen 1.000.000 und 1.350.000 Scoville erreichen.

Die 7-Pot-Chili stammt ursprünglich aus Trinidad.

9. Trinidad Scorpion Butch T

Trinidad ist ein Land, das besonders scharfe Chilischoten hervorbringt: Schärfer noch als die 7-Pot-Chili ist die Trinidad-Scorpion-Chili, die ebenfalls dort heimisch ist. Die Sorte "Trinidad Scorpion Butch T" erreicht auf der Scoville-Skala Werte von über 1.400.000 Scoville – und schlägt damit knapp die 7-Pot-Chili im Rennen um den Titel der schärfsten Chili der Welt.

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10. Carolina Reaper und Pepper X: Schärfste Chilis der Welt

Die Sorte "Carolina Reaper", benannt nach dem US-Bundesstaat Carolina, galt seit 2013 als die schärfste Chili der Welt. Es handelt sich um eine Kreuzung aus Habanero-Chili und der indischen Sorte Bhut Jolokia. Die Carolina-Reaper-Chili ist im Guinness-Buch der Rekorde mit 1.600.000 Scoville gelistet, kann aber Spitzenwerte von 2,2 Millionen erreichen.

Seit 2023 gibt es allerdings einen neuen Rekord: Die Sorte "Pepper X" des amerikanischen Züchters Ed Currie bringt es auf eine Schärfe, die offiziell mit 2,693 Millionen Scoville beziffert wird. Die Schote sei so scharf, dass der Züchter sogar selbst vor dem Verzehr warnt.

Scharfe Chilis: Darauf solltest du beim Kauf achten

Egal ob die vergleichsweise ‚milden‘ Jalapenos oder überdurchschnittlich feurige Sorten: Achte beim Kauf von Chilis und Chiliprodukten möglichst auf Bio-Qualität, um auszuschließen, dass sie mit chemisch-synthetischen Pestiziden belastet sind. (Bei besonders exotischen Sorten wird das allerdings vielleicht nicht immer möglich sein.)

Bedenke außerdem, dass manche der schärfsten Chilis der Welt aus afrikanischen oder südamerikanischen Ländern importiert werden müssen. Zum einen verursacht das lange Transportwege mit hohem CO2-Fußabdruck, zum anderen sind die Anbaubedingungen und die Entlohnung vor Ort oft nicht ideal. Bei Chilis aus fernen Herkunftsländern solltest du darum außerdem am besten nach einem Fairtrade-Siegel Ausschau halten – oder dich fragen, ob du nicht auf eine regionalere Alternative zurückgreifen kannst. Auch in Deutschland kannst du nämlich Chili anbauen.

Tipp: Solltest du mal etwas viel von den scharfen Chilis verwendet haben, dann lies hier nach, wie du Schärfe neutralisieren kannst.

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