Orangenöl duftet nach Mittelmeer und Urlaub. Du kannst dich damit gut pflegen und entspannen. Aber das Alleskönner-Öl kann auch fettigen Küchenschmutz entfernen und klebrige Plastikoberflächen retten.
Orangenöl ist das ätherische Öl der Orange. Hauptsächlich ist es in den fleischigen Schalen der Früchte enthalten. Dagegen wird das Orangenblütenöl oder Neroliöl aus den Blüten der Orangenbäume destilliert.
Das ätherische Orangenöl pflegt die Haut und auch die Seele, denn du kannst das duftende Öl zur Aromatherapie einsetzen. Aber das vielseitige Öl ist auch als natürliches Reinigungsmittel im Haushalt verwendbar.
So wirkt Orangenöl
Orangenöl hat folgende Wirkung:
- Entspannt die Muskulatur und die Nerven.
- Kann die Stimmung heben und dir Energie verleihen.
- Regt den Appetit an und fördert die Verdauung.
- Zieht die Poren zusammen – adstringierend für Haut und Schleimhäute.
- Fördert die Durchblutung der Haut.
- Unterstützt den Körper dabei, Bakterien abzuwehren.
- Fördert das Immunsystem.
- Wirkt entfettend.
Das Orangenöl stammt meist von der süßen Orange (lateinisch: Citrus sinensis). Das ätherische Öl fällt als Nebenprodukt bei der industriellen Produktion von Orangensaft an. Es lässt sich relativ einfach aus den ausgepressten Schalen gewinnen.
Etwas seltener ist Orangenöl aus Bitterorangen oder Pomeranzen. Diese Orangenart wächst vor allem in Plantagen in Spanien oder Sizilien.
Die Öle unterscheiden sich etwas in der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe und vor allem im Duft. Das bittere Orangenöl hat eine frische, leicht herbe Note.
Mit Orangenöl gepflegt vom Kopf bis zu den Füßen
Das süße Orangenöl ist so vielseitig einsetzbar, dass du es wirklich vom Scheitel bis zur Sohle verwenden kannst. Für den Einsatz in der Hautpflege ist es wichtig, das Orangenöl nur verdünnt zu verwenden. Das Ölkonzentrat kann zu Hautreizungen oder Allergien führen. Viele der im Handel erhältlichen Orangenöle sind schon verdünnt erhältlich. Die Prozentangabe auf der Flasche sagt dir, in welchem Mischungsverhältnis das Öl verdünnt ist.
Wähle immer ein ätherisches Orangenöl, das für die kosmetische Anwendung geeignet ist. Die Orangen, aus denen das Öl hergestellt ist, sollten aus biologischem Anbau stammen, so kannst du chemisch-synthetische Pestizide vermeiden.
Du erhältst Orangenöl in Bio-Qualität zum Beispiel in Bio-Märkten oder Reformhäusern und Apotheken sowie online zum Beispiel bei Amazon.
Mit Orangenöl eincremen
- Mische ein bis zwei Tropfen des süßen Orangenöls in deine Pflegecreme und creme dich damit ein.
- Müde und schlaffe Haut sieht rosiger aus und ist besser durchblutet.
- Bei großporiger Haut zieht das Öl die Poren zusammen, die Haut wirkt dadurch glatter.
- Fettige Haut mattiert das Orangenöl und nimmt ihr den Glanz.
- Kleine Unreinheiten heilen schneller ab.
Massagen und Fußbäder mit Orangenöl
- Massagen mit Orangenölzusatz wirken entspannend und lockern die Muskeln. Bei Verspannungen oder wenn ein Muskelkater droht, kannst du ein paar Tropfen ins Massageöl mischen. Die Menge richtet sich nach der Konzentration deines Orangenöls.
- Müden Füßen hilft ein Fußbad mit Orangenöl im Wasser. Verwöhne deine Füße danach noch mit einer Massage mit Orangenöl.
Orangenöl für die Haare
Ein paar Tropfen Orangenöl kannst du in dein Haarwasser mischen und die Kopfhaut massieren. Die Haut ist besser durchblutet und die Haare glänzen dadurch. Bei fettigen Haaren bewirkt die Massage, dass sie länger locker bleiben.
Orangenöl in der Zahnpflege
Eine Studie bestätigte die Wirkung von Orangenöl bei Zahnfleischentzündungen durch Parodontose. Du kannst die entzündete Stelle direkt mit Orangenöl einreiben oder auch einige Tropfen Orangenöl ins Mundwasser geben.
Mit dem fruchtigem Duft von Orangenöl entspannen
Die ätherischen Öle im süßen Orangenöl kannst du dir bei der Aromatherapie zunutze machen.
- Bei beginnenden Spannungskopfschmerzen: Massiere mit ein paar Tropfen deine Schläfen.
- Spürst du eine Erkältung kommen, inhaliere mit Orangenöl oder gib ein paar Tropfen in den heißen Tee. Es hilft dir dabei, besser durchzuatmen.
- Eine Duftlampe mit Orangenöl entspannt bei Stress und kann helfen, schneller einzuschlafen. Orangenöl soll auch Kindern helfen, die schlecht schlafen können.
- Orangenöl in Duftkerzen vertriebt lästige Insekten.
Mit süßem Orangenöl kannst du auch Speisen aromatisieren. Der fruchtige Geschmack passt gut zu Gebäck, aber auch zu süßsauren Soßen.
Orangenöl – ein kraftvolles Reinigungsmittel
Orangenöl findest du als Wirkstoff schon in vielen Bio-Reinigungsmitteln. Du kannst aber dein Putzmittel auch selbst mit Orangenöl mischen. Hierzu benötigst du nicht unbedingt Orangenöl für kosmetische Anwendungen.
- In Bio-Supermärkten erhältst du Orangenöl für den Haushalt. Online findest du es zum Beispiel bei Amazon.
- Reines, unverdünntes Orangenöl kannst du zum Beispiel im Waschbär bestellen.
So kannst du Orangenöl im Haushalt nutzen:
- Reinigung – Gib ein paar Spritzer süßes Orangenöl ins Wasser, zusätzlich zum Putzmittel. So kannst du Kacheln und Fußböden von Fettspritzern reinigen und hast einen frischen Zitrusduft im Raum. Achtung: Plastik oder gelackte Holzoberflächen können durch das Orangenöl matt werden.
- Klebrig gewordenen Kunststoff reinigen – Aus den Kunststoffen können sich mit der Zeit die Weichmacher lösten. Die Oberflächen können dadurch einen klebrigen Überzug erhalten. Das Orangenöl entfernt die klebrigen Rückstände.
- Klebereste entfernen – Hartnäckige Klebereste oder Etiketten kannst du ebenfalls mit Orangenöl entfernen: Gib einige Tropfen auf ein Baumwolltuch und reibe die Stelle ein.
- Unbehandeltes Holz pflegen – Naturholzmöbel oder Fußböden kannst du dagegen bedenkenlos mit Orangenöl einölen: Mische dazu das Orangenöl zu dem Holzpflegeöl. Das Orangenöl schützt das Holz gegen Insekten- oder Pilzbefall und es duftet angenehm.
Tipp! Mit bitterem Orangenöl kannst du hartnäckige Öle und Fette entfernen. Es enthält Terpinolene, wie sie auch im Terpentin enthalten sind.
- So reinigst du zum Beispiel den Grill, Backofen oder der Fahrradkette mit dem Öl.
- Du kannst Ölfarben oder Lacke verdünnen oder die Pinsel reinigen.
Auch natürliche Öle bergen Risiken
Orangenöl ist ein natürlicher Wirkstoff, aber auch pflanzliche Stoffe können bei unvorsichtiger Anwendung zu Schäden führen.
Unverdünnt kann Orangenöl die Haut und die Atemwege schädigen. Laut der European Chemicals Agency (ECHA) kann das ätherische Öl zu Verätzungen der Schleimhaut im Mund und Rachenraum führen. Bei einem Hautkontakt kann es allergische Reaktionen hervorrufen. In seltenen Fällen kann auch verdünntes Orangenöl zu allergischen Reaktionen führen. Teste daher in einer Armbeuge, ob du das Öl verträgst.
Auch mit verdünntem Orangenöl behandelte Haut kann sensibler auf die Sonneneinstrahlung reagieren. Das ätherische Öl hat eine phototoxische Eigenschaft. Verwende daher kein Orangenöl auf der Haut, wenn du dich längere Zeit in der Sonne aufhältst.
Wenn du Orangenöl als Raumspray oder als Putzmittel verwendest, sei vorsichtig mit offenem Feuer. Das Orangenöl kann leicht Feuer fangen.
Worauf du sonst noch achten solltest:
- Beachte unbedingt die Gebrauchsanweisung auf der Flasche.
- Orangenöl lässt sich nur mit Alkohol oder Öl verdünnen. Es ist nicht in Wasser löslich.
- Reines Orangenöl solltest du nicht ins Abwasser schütten, ebenso wie Terpentin gehört es in den Sondermüll.
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