Mariendistel-Tee ist ein traditionelles Heilmittel in der Pflanzenheilkunde. Der Tee soll sich vor allem positiv auf die Leber auswirken. Was dahinter steckt und wie du den Tee zubereitest, liest du hier.
Die zur Familie der Korbblütler gehörende Mariendistel hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Schon in der Antike wurden die Früchte für ihre medizinischen Wirkungen geschätzt. Auch ihr Name lässt darauf schließen. Ein Tropfen Muttermilch der heiligen Maria soll während des Stillens des Jesuskinds auf die Blätter der Mariendistel gefallen sein. Diesem Ereignis soll die Pflanze ihre Heilkraft und die charakteristischen weißen Flecken auf den Blättern verdanken.
Im 19. Jahrhundert entdeckte der deutsche Arzt Johann Gottfried Rademacher, dass die Pflanze positiv auf die Leber wirkt. Heute wird die Mariendistel meist als Tee getrunken. Das soll dazu dienen, die Leber zu entgiften. Aber stimmt das wirklich?
So wirkt Mariendistel-Tee
Um die Leber zu entgiften, nutzen viele Mariendistel-Tee. Sylimarin, der Hauptwirkstoff der Heilpflanze, ist aber nur schlecht wasserlöslich. Daher hat Tee anders als oft behauptet keine leberschützende Wirkung. Stattdessen soll Mariendistel-Tee Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Sodbrennen oder Völlegefühl lindern.
Hinweis: Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegen keine wissenschaftliche Erkenntnisse vor, dass ein Körper oder die Leber entgiftet werden müssen. Denn die Endprodukte des Stoffwechsels werden über die Haut, die Atmung und über Leber, Nieren und Darm ausgeschieden. Es gäbe keinen Hinweis darauf, dass der Körper giftige Stoffe lagert.
So bereitest du Mariendistel-Tee zu
Für die Zubereitung von Mariendistel-Tee benötigst du die getrockneten Früchte der Pflanze. Diese erhältst du in der Apotheke oder in gut sortierten Reformhäusern.
Für eine Tasse benötigst du etwa einen gestrichenen Esslöffel. Da die Früchte viel Fett enthalten, schmeckt der Tee etwas eigen. Das kannst du ändern, indem du die getrockneten Mariendistel-Früchte mit anderen Teesorten mischst. Ein paar Fenchelsamen können die Verdauung zum Beispiel zusätzlich unterstützen.
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So bereitest du Mariendistel-Tee zu:
- Zerstoße einen gestrichenen Esslöffel der Früchte grob mit einem Mörser.
- Anschließend gibst du die zerstoßenen Teile in einen Topf und übergießt sie mit etwa 250 Millilitern Wasser.
- Koche das Wasser auf und lasse es für etwa zehn bis fünfzehn Minuten schwach köcheln, damit sich die Wirkstoffe lösen können.
- Entferne die Pflanzenteile und lass den Tee etwas auskühlen.
- Am besten trinkst du Mariendistel-Tee nach dem Essen.
Netdoktor empfiehlt, drei- bis viermal täglich – jeweils nach dem Essen – eine Tasse Mariendistel-Tee zu trinken.
Hinweis: Mariendistel-Tee kann in einzelnen Fällen Nebenwirkungen im Bereich des Verdauungssystems auslösen. Es kann zu Magenreizungen und auch Durchfall kommen. Bei einer Überdosierung kann es zu Blähungen und Bauchschmerzen kommen.
Mariendistel: Diese Wirkstoffe enthält sie
Mariendistel-Tee zu trinken, entgiftet die Leber nicht. Um trotzdem von den Heilwirkungen auf die Leber zu profitieren, könntest du zum Beispiel auf Arzneipräparate mit Mariendistel aus der Apotheke zurückgreifen. Alternativ kannst du die getrockneten Früchte auch mit einem Mörser oder einer Kaffeemühle zerkleinern und dein Essen damit würzen.
Der Hauptwirkstoff der Mariendistel, Silymarin, ist vor allem in den braunen Früchten der Pflanze enthalten.
Daneben enthält die Pflanze folgende Stoffe:
- fette Öle: Linolsäure, Ölsäure
- Eiweiß
- Triterpene
- Antioxidantien
Mariendistel und das enthaltene Silymarin wurden bereits in diversen Studien untersucht. Diese kamen zu folgenden Ergebnissen:
- Die Heilpflanze soll oxidativen Stress senken können. In einer Studie nahmen 82 Teilnehmenden über zwölf Wochen 420 Milligramm Sylimarin ein. Danach waren ihre Werte für oxidativen Stress deutlich gesenkt. Zudem sollen Antioxidantien die Zellerneuerung unterstützen und freie Radikale bekämpfen.
- Sylimarin soll Studien zufolge die Leberzellen stabilisieren und diese bei der Regeneration unterstützen.
- Mariendistel und ihr Hauptwirkstoff können Toxine im menschlichen Körper bekämpfen. Auch bestimmte Vergiftungen können mit der Heilpflanze behandelt werden.
Wer sollte keinen Mariendistel-Tee zu sich nehmen?
In einigen Fällen sollte Mariendistel-Tee nicht zu sich genommen werden:
- Menschen, die gegen Korbblütler, wie Arnika oder Ringelblume allergisch reagieren, sowie schwangere oder stillende Frauen, sollten auf Mariendistel verzichten.
- Hast du Diabetes, solltest du beachten, dass Mariendistel sich auf den Blutzuckerspiegel auswirken kann. Besprich die Einnahme vorher mit deinem:deiner Arzt:Ärztin.
- Kinder und Jugendliche sollten die Einnahme ebenfalls ärztlich abklären.
- Mariendistel kann eine östrogene Wirkung haben. Falls du eine Krankheit hast, die mit diesem Hormon zusammenhängt, solltest du auf den Tee verzichten.
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Überarbeitet von Lena Kirchner
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