Maniok wird auch als die "Kartoffel der Tropen" bezeichnet. Die stärkehaltige Knolle kannst du vielfältig verarbeiten. Was du über den Anbau von Maniok wissen solltest, liest du hier.
Maniok (auch bekannt als "Kassava") stammt ursprünglich aus Südamerika. Heute ist Maniok in vielen tropischen Gebieten weit verbreitet und zählt als wichtiges Grundnahrungsmittel. Wegen ihres hohen Stärkegehalts werden die Maniokknollen auch als die "Kartoffeln der Tropen" bezeichnet. Die Wurzeln sind jedoch deutlich größer als unsere Kartoffeln. Ihre dünne Schale ist braun, während das Innere weiß bis rötlich gefärbt ist. Andere Namen für die nahrhafte Wurzel sind unter anderem Mandioka, Kassave oder Yuca.
Hier liest du, was du zum Anbau wissen musst und welche Möglichkeiten du hast, Maniok zu verarbeiten.
So wird Maniok angebaut
Die Maniok-Pflanze zählt zu den Wolfsmilchgewächsen. Wie die meisten Vertreter dieser Gattung gedeiht Maniok in tropischem oder subtropischem Klima und kommt bestens mit Hitze und Trockenheit zurecht. Neben Südamerika wird Maniok heute auch in Afrika und Asien kultiviert.
Unter den richtigen Bedingungen kann der mehrjährige Strauch eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen. Die Knollen können im Durchschnitt zwischen 30 und 60 Zentimeter lang werden, mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern.
Zwar kann man die Maniokpflanze in einigen botanischen Gärten bewundern. Im eigenen Garten lässt sie sich in Deutschland allerdings nicht erfolgreich anbauen. Dazu wäre ein beheiztes Gewächshaus notwendig. Temperaturen unter 18 Grad verträgt der tropische Maniok nicht. Zudem benötigt er einen dauerhaft sonnigen Standort.
Maniok ist aufgrund seiner Vorliebe für Hitze und Trockenheit jedoch besonders angesichts der Klimakrise ein interessantes Gemüse. So gedeiht Maniok in tropischen Gebieten auch bei extrem langen Dürreperioden und kommt im Vergleich zu anderen Grundnahrungsmitteln deutlich besser mit Klimaveränderungen zurecht. Ein weiterer Vorteil: Maniok benötigt kaum Dünger und bereichert Böden sogar mit Nährstoffen.
Maniok: Diese Nährstoffe stecken drin
Maniok besteht im rohen Zustand zu fast 60 Prozent aus Wasser. Zudem enthält die Wurzel auf 100 Gramm:
- 160 Kilokalorien
- 38 Gramm Kohlenhydrate
- 1,4 Gramm Protein
- 1,8 Gramm Ballaststoffe
Fett ist fast gar nicht enthalten. Maniok ist zudem reich an Vitamin C und verschiedenen B-Vitaminen. Auch Kalium, Calcium, Magnesium und Phosphor sind in der Knolle enthalten.
So verwendest du Maniok
Maniok ist ungekocht giftig. Nachdem du Maniok ausreichend erhitzt hast, ist die Knolle jedoch eine gesunde Energiequelle. Je nach Sorte variiert die Knolle geschmacklich zwischen neutral und leicht süßlich.
Die Wurzel ist in vielen Gebieten weit verbreitet und wird auf unterschiedlichste Weise zubereitet. Bevor du die Maniokknolle verarbeitest, musst du sie zunächst schälen. Das gelingt am besten mit einem Gemüseschäler oder mit etwas Geschick mit einem kleinen Messer.
Anschließend kannst du sie vielfältig verarbeiten:
- Schneide den geschälten Maniok in grobe Würfel und koche ihn weich. Das dauert etwa 20 Minuten. Um sicherzugehen, teste mit einer Gabel, ob die Wurzel weich ist. Aus dem gekochten Maniok kannst du, ähnlich wie Kartoffelbrei, Maniokbrei zubereiten oder die pürierte Wurzel als Basis für Soßen verwenden. Wegen ihres hohen Stärkegehalts erzeugt die Wurzel eine cremige Konsistenz.
- Da die Knolle nicht lange haltbar ist, wird sie auch oft zu Maniokmehl verarbeitet. Dazu wird Maniok zunächst gerieben, getrocknet und geröstet. Dann wird der getrocknete Maniok gemahlen, um feines Mehl zu erhalten. Das kannst du ähnlich wie Weizenmehl verwenden.
- In vielen Gebieten wird Maniok ähnlich wie Pommes geschnitten und anschließend frittiert. Auch Maniok-Chips sind eine beliebte Variante.
- Außerdem eignet sich die Wurzel für Eintöpfe oder Currys.
- Das stärkehaltige Tapiokamehl wird ebenfalls aus Maniok gewonnen. Aus dem glutenfreien Mehl kannst du Süßspeisen wie Tapiokapudding oder Crêpes zubereiten.
Bevor du Maniok kaufst, sollte dir bewusst sein, dass die Wurzel meist aus tropischen Gebieten stammt. Um deinen CO2-Fußabdruck zu mindern, solltest du also lieber zu regionalen Alternativen wie der Kartoffel greifen.
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Überarbeitet von Luise Rau © UTOPIA
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