Mädesüß ist eine altbewährte Heilpflanze und ein natürliches Schmerzmittel. Wir zeigen dir, wie du die Staude in deinem Garten pflanzt und als Heilpflanze verwendest.

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Beim echten Mädesüß handelt es sich um eine bis zu zwei Meter hohe mehrjährige Staude aus der Gattung der Rosengewächse. Sie wächst wild in der Nähe von Gewässern und ist in Europa und Westasien beheimatet. Besonders charakteristisch sind die zahlreichen weißen Blüten, die Mädesüß von Juni bis August trägt. Sie verströmen einen intensiven, süßlichen Duft, auf den vermutlich auch der Name zurückgeht.

In der Küche kannst du die süßen Blüten der Staude vielseitig verwenden – beispielsweise für Getränke, Gelees oder zum Würzen von Kompott. Auch die Kelten und Germanen haben Mädesüß verwendet, um Honigwein damit zu würzen. Vor allem haben sie es jedoch als heimische Heilpflanze genutzt.

In diesem Artikel erfährst du, wie du Mädesüß selbst pflanzen kannst und wie du die Pflanze als Heilkraut anwendest.

Mädesüß in deinem Garten

Der Duft von Mädesüß zieht Wildbienen und andere Insekten an und bietet ihnen eine wertvolle Nahrungsquelle. Beachte die folgenden Hinweise, wenn du Mädesüß in deinem Garten anpflanzt:

Standort:

  • Das echte Mädesüß gedeiht am besten auf sonnigen bis halbschattigen Plätzen.
  • Da die Pflanze wild an Bachufern und Auenwäldern wächst, eignet sich ein Standort an einem Teich besonders gut.

Boden:

  • Der Boden für Mädesüß sollte stets feucht sein. Auf Trockenheit reagiert die Staude sehr empfindlich und anfällig für Schädlinge, wie Mehltau.
  • Mädesüß hat kein Problem mit Staunässe und verträgt Wassertiefen von bis zu drei Zentimetern.
  • Die Staude bevorzugt nährstoffreiche und kalkhaltige Böden. Wenn du dir unsicher bist, dann kannst du eine Bodenprobe machen und so mehr über die Bodenqualität herausfinden.

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Aussaat:

  • Säe Mädesüß am besten im Frühjahr aus. Wenn die Temperaturen nachts nicht mehr unter zehn Grad fallen, kann die Pflanze auch im Freiland wachsen.
  • Alternativ kannst du Mädesüß drinnen vorziehen oder junge Stauden in einer gut sortierten Gärtnerei erwerben.
  • Bedecke den Samen etwa zwei Zentimeter hoch mit Erde und gieße die umliegende Erde anschließend gründlich. Die Keimdauer beträgt circa zwei Wochen.
  • Um vorgezogene Pflanzen ins Freiland zu setzen, gräbst du zunächst ein Loch. Es sollte in etwa so groß sein wie das Wurzelwerk der jungen Pflanze. Löse die Pflanze dann vorsichtig aus dem Topf und halte sie unter Wasser, bis keine Bläschen mehr aufsteigen. Setze sie in das Loch und bedecke die Wurzeln anschließend mit Erde.
  • Achte auf einen Abstand von 30 bis 40 Zentimetern zwischen den Pflanzen.

Pflege:

  • Die abgeblühten Stängel solltest du im Herbst zurückschneiden, damit das Mädesüß im Frühjahr gut austreiben kann.
  • Da Mädesüß keine großen Ansprüche an den Boden stellt, sind Düngergaben nicht notwendig.

So wirkt Mädesüß

Die weißen Blüten sind nicht nur für den lieblichen Duft von Mädesüß verantwortlich. In ihnen stecken auch wertvolle Inhaltsstoffe:

Die ätherischen Öle enthalten unter anderem die Stoffe Salicylaldehyd und Salicylsäuremethylester. Laut Apotheken-Umschau sind diese Stoffe sehr wichtig dafür, dass Mädelsüß als Heilpflanze wirken kann: Sie werden im Körper aufgespalten, wodurch Salicylsäure entsteht. Die Säure hat einen ähnlichen Effekt wie das Schmerzmittel Acetylsalicylsäure, das in Aspirin steckt. Sie wirkt

  • schmerzlindernd
  • und fiebersenkend.

2016 konnte eine Studie den entzündungshemmenden Effekt von Mädesüß nachweisen. Die enthaltenen Gerbstoffe sollen sich zudem positiv auf die Mund- und Rachenschleimhäute auswirken. Wissenschaftlich belegt ist dieser Effekt jedoch nicht.

Traditionell wird Tee aus Mädesüß gegen etliche gesundheitliche Beschwerden angewandt. Beispielsweise:

Tipp: Da die Pflanze entzündungshemmend wirkt, soll ein Dampfbad mit Mädesüß bei Hautproblemen helfen.

So wendest du Mädesüß an

Schon bei den Kelten und im antiken Griechenland wurde Mädesüß als Heilpflanze verwendet und geschätzt. Die beiden Völker verwendeten sowohl die Blüten und Blätter als auch die Wurzel der Pflanze als natürliches Schmerzmittel.

Die heutige Naturheilkunde nutzt überwiegend die Blüten und jungen Blätter von Mädesüß. Am gängigsten ist die Anwendung von Mädesüß als Erkältungstee gegen Fieberschübe und Gliederschmerzen.

So bereitest du Tee aus Mädesüß zu:

Für eine Tasse (250 Milliliter) benötigst du einen Esslöffel getrocknetes Mädesüß.

  1. Koche das Wasser auf und lasse es auf 80 Grad abkühlen, da die ätherischen Öle hitzeempfindlich sind.
  2. Lasse den Tee etwa fünfzehn Minuten ziehen, bevor du die Pflanzenteile wieder entfernst.

Achtung: Da Salicylsäure im Verdacht steht, ähnlich wie Aspirin blutverdünnend zu wirken, solltest du nicht mehr als drei Tassen täglich zu dir nehmen. Für Menschen, die empfindlich auf Salicylsäure reagieren sowie für Schwangere ist der Tee nicht geeignet.

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Tipp: Um Mädesüß das ganze Jahr über nutzen zu können, kannst du das Heilkraut ernten und wie andere Kräuter trocknen.

Überarbeitet von Philipp Multhaupt

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