Kirschlorbeer zu pflanzen, ist aus ökologischer Sicht nicht die beste Idee. Der Strauch ist zwar ein Blickfang und bietet Sichtschutz, allerdings ist er für die Insektenwelt wertlos.

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Es ist weit verbreitet, Kirschlorbeer zu pflanzen, da er ein immergrüner Strauch ist und somit rund ums Jahr praktischen Sichtschutz im Garten bietet. Die gängigen Sorten sind alle winterhart und können bis zu vier Meter hoch wachsen. Im Frühling bildet der Strauch weiße, aufrecht stehende Blütenständen. Aus ihnen entwickeln sich später die namensgebenden roten Früchte.

In deutschen Gärten ist der Kirschlorbeer eine beliebte Heckenpflanze – doch in der Schweiz zählt er seit September 2024 zu den verbotenen Pflanzen im Garten. Der Grund: Er ist ökologisch nahezu nutzlos, gilt als invasive Konkurrenz für heimische Pflanzen.

Kirschlorbeer: Eine invasive Pflanzenart

Auch wenn Kirschlorbeer einige Vorteile mit sich bringt – in deinem Garten solltest du ihn nicht pflanzen. Denn wie der NABU Berlin erklärt: "Bestenfalls kann er als Unterschlupf für Vögel fungieren, Blütenstände und Früchte sind jedoch für die meisten Vögel und Insekten wertlos." Das spricht gegen Lorbeer:

  • Die Blätter und Früchte der Hecke sind giftig. Sie bieten keine Nahrungsquelle für Insekten und Vögel. Für einen insektenfreundlichen Garten ist Kirschlorbeer daher nicht geeignet.
  • Auch für Haustiere und Kinder stellt die Pflanze ein Risiko dar.
  • Kirschlorbeer stammt ursprünglich aus Kleinasien. Die Pflanze vermehrt sich extrem schnell und vertreibt dadurch heimische Pflanzenarten aus den Gärten und Wäldern. Diese Pflanzen waren zuvor eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele Tiere.

Übrigens: Man bezeichnet diese Art von Pflanzen auch als Neophyten.

Besser als Lorbeer: Heimische Arten pflanzen

Für Blickschutz musst du nicht unbedingt Kirschlorbeer pflanzen. Wenn du eine Hecke anlegen willst, die auch ökologischen Wert hat, kannst du stattdessen auf die folgenden heimischen Alternativen zurückgreifen:

Die heimischen Arten haben gegenüber invasiven Arten den Vorteil, dass sie an das hiesige Ökosystem angepasst sind und langfristig zu einem ökologischen Gleichgewicht beitragen, anstatt es zu stören.

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Was, wenn der Kirschlorbeer schon da ist?

Falls du schon eine Kirschlorbeer-Pflanze hast, brauchst du sie nicht unbedingt zu entfernen. Du kannst darauf achten, dass die Pflanze nicht zu groß wird und zu viel Platz in deinem Garten einnimmt – damit genug Fläche für insektenfreundlichere Pflanzen bleibt. Das solltest du bei der Pflege beachten:

  • Schneiden: Wie die meisten Heckenpflanzen braucht der Kirschlorbeer einmal jährlich einen Formschnitt, den du am besten im Juni vornimmst. Verwende dafür eine Handheckenschere, denn elektrische Geräte können die dicken Blätter des Kirschlorbeer oft nicht richtig durchtrennen. Schneide den Strauch großzügig zurück. Wenn die Sträucher besonders schnell wachsen, kannst du die überstehenden Äste im Herbst ein zweites Mal entfernen. Eine Anleitung findest du hier: Kirschlorbeer schneiden: Eine Anleitung für den richtigen Schnitt
  • Nachbarpflanzen: Empfehlenswerte Nachbarpflanzen für Kirschlorbeer sind verschiedene Nadelgehölze sowie Azaleen, Rhododendren und Farne.
  • Pflanzabstand: Kirschlorbeer wächst und verdichtet sich sehr schnell. Nachbarpflanzen solltest du daher in ausreichendem Abstand einpflanzen.
  • Schädlinge und Krankheiten: Vor den meisten Krankheiten und Schädlingen ist der robuste Kirschlorbeer gut geschützt. Gelegentlich kann er aber von der Schrotschusskrankheit befallen werden, bei der ein Pilz besonders bei Jungpflanzen braune Flecken auf den Blättern verursacht.
  • Gießen: Lorbeer braucht nicht viel Wasser – nur in extremen Trockenphasen kannst du ihn zweimal die Woche gießen. Wichtig ist dabei, dass du bodennah gießt. So vermeidest du, dass die Blätter nass werden und schimmeln oder von der Sonne verbrannt werden.

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Überarbeitet von Annika Reketat  © UTOPIA

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