Echte Katzenminze hat eine große Anziehungskraft auf Katzen. Alles zu Wirkung, Anbau, Pflege und Verwendung der Pflanze findest du hier zusammengefasst.
Katzenminze (Nepeta) stammt aus der Familie der Lippenblütler und ist eine staudenförmige Pflanze, die bis zu einem Meter hoch wird. Zwischen Juli und September trägt sie üppige, weiße bis hellblaue Blüten. Ihren umgangssprachlichen Namen hat die Katzenminze aufgrund ihres Dufts, der leicht an Pfefferminze und Zitrone erinnert.
Seit Jahrhunderten wird Katzenminze nicht nur zur Zierde auf dem Balkon und im Garten kultiviert, sondern auch als Heilpflanze. Die ätherischen Öle in ihren Blättern und Blüten sollen sich unter anderem positiv bei Erkältungskrankheiten auswirken. Aus den getrockneten Blättern lässt sich leicht ein Tee aufbrühen. Mehr zur Wirkung der Katzenminze auf den Menschen erfährst du weiter unten.
Besonders bekannt ist die Heilpflanze aber vor allem für ihre Wirkung auf eines der beliebtesten Haustiere: die Hauskatze.
Wirkung von Katzenminze auf Stubentiger
Auf Katzen – egal ob kastriert oder nicht – wirkt der Duft der Katzenminze äußerst anziehend. Er hat eine geradezu betörende Wirkung auf die Tiere: Sie reiben sich gern an der Pflanze, wälzen sich darin oder knabbern daran.
Für Katzenhalter:innen hat der Anbau von Katzenminze einige Vorteile:
- Katzenminze erhöht den Spieltrieb der Katze und steigert ihr allgemeines Wohlbefinden. Besonders Katzen, die nur in der Wohnung gehalten werden, lassen sich so zu mehr Bewegung animieren.
- Ein mit Katzenminze eingeriebener Kratzbaum kann die Katze davon abhalten, ihre Krallen an unliebsamen Stellen wie Wand und Sofa zu schärfen.
- Wenn die Katze in die Tierarztpraxis muss, kann Katzenminze helfen. Gib einfach etwas Katzenminze in die Transportbox. Die ätherischen Öle der Pflanze beruhigen das Tier.
Besonders attraktiv auf die Tiere scheint die Sorte "weißblütige echte Katzenminze” (Nepeta cataria) zu sein. Ihre blaublütige Verwandte hingegen hat offenbar eine weniger starke Wirkung.
Die hohe Anziehungskraft auf Katzen wird zwei besonderen Inhaltsstoffen der Katzenminze zugeschrieben:
- Katzenminze enthält ein Alkaloid namens Actinidin. Den gleichen Stoff scheiden geschlechtsreife weibliche Katzen mit ihrem Urin aus, um Kater anzulocken. Besonders anregend wirkt Katzenminze daher auf Kater im geschlechtsreifen, mittleren Alter. Aber auch weibliche Tiere werden durch die Pflanze stimuliert. Sehr junge oder sehr alte Katzen spricht die Pflanze hingegen weniger an.
- Darüber hinaus enthält Katzenminze das Pheromon Nepetalacton. Je nach Intensität und Dosis hat es einen leicht sedierenden und euphorisierenden Effekt, ähnlich dem eines leichten Opioids.
Dank eines Tricks der Natur hat die Katze aber umgekehrt auch einen Nutzen für die Pflanze: Ähnlich wie Bienen und andere Insekten ist die Katze ein Verbreiter von Blütenpollen und gewährleistet so den Fortbestand der Katzenminze. Wälzt sich die Katze in der Pflanze, bleiben kleine, sogenannte Klausenfrüchte im Fell hängen. Diese fallen später an verschiedenen Stellen aus dem Fell wieder auf den Boden. So werden die Gene der Pflanze verbreitet.
Übrigens: Katzenminze wirkt nicht nur auf unsere Hauskatze betörend. Auch Großkatzen wie Tiger und Löwen reagieren positiv auf das Gewächs.
Anbau von Katzenminze
Möchtest du deinem Stubentiger etwas Gutes tun, kannst du Katzenminze ganz einfach selbst pflanzen. Die Kultivierung gelingt sowohl im Garten als auch auf dem Balkon. Die Pflanze ist einfach anzubauen und sehr pflegeleicht.
Anbau von Katzenminze
Im Gartenfachhandel oder online kannst du zahlreiche Sorten Katzenminze kaufen.
- Mit der Aussaat der Staudenpflanze beginnst du idealerweise im Frühjahr nach dem letzten Frost.
- Du kannst Stecklinge oder Samen verwenden.
- Es genügt meist eine einzige Pflanze: Hat sich diese erfolgreich im Garten angesiedelt, breitet sie sich auf verschiedenen Wegen von ganz allein aus. Katzenminze ist sowohl selbstbefruchtend als auch ein Magnet für zahlreiche Insekten, die ihre Pollen weitertragen.
Der richtige Standort
Katzenminze wächst bevorzugt an einem sonnigen Platz mit einem kargen bis nährstoffreichen, durchlässigen Boden. Auch einen sandigen Boden verträgt das Gewächs gut.
Pflege der Katzenminze
Kurze Trockenperioden verträgt die Staude besser als Staunässe.
- Hin und wieder kannst du sie mit etwas organischem Dünger verwöhnen.
- Nach der Hauptblüte im Hochsommer tut es der Pflanze gut, wenn du sie großzügig bis auf Bodennähe herunterschneidest. So kannst du sie zu einer zweiten Blüte im Spätsommer anregen und ihren Wuchs stärken.
- Breitet sich die Pflanze zu sehr aus, ist ein Rückschnitt ebenfalls empfehlenswert.
Verwendung der Katzenminze
Zur Verwendung als Duftmarkierung kannst du Blätter und Blüten der Katzenminze trocknen und Gegenstände oder Spielzeug deiner Katze damit einreiben.
Beachte jedoch: Nicht jede Katze reagiert gleich stark auf jede Art von Katzenminze. Durch etwas Ausprobieren findest du schnell heraus, welche Sorte deinem Tier am besten gefällt.
Mit dem Anbau von Katzenminze verwöhnst du nicht nur deine Katze, sondern bietest auch Wildbienen und zahlreichen anderen Insekten wichtige Nahrung. Und ganz nebenbei sorgst du mit dem dekorativen Gewächs für Farbenpracht im Garten oder auf dem Balkon. Nicht zuletzt kannst du auch selbst vom Anbau der Katzenminze profitieren. Denn auch für den Menschen birgt die Pflanze viele positive Eigenschaften.

Katzenminze in der Küche verwenden
Nicht nur deine Katze kann von den Eigenschaften der Katzenminze profitieren, auch für den Menschen hat die Pflanze einige Vorteile. Ihren ätherischen Ölen werden zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Darunter zum Beispiel:
- Hilfe beim Stressabbau und beim Einschlafen dank ihrer beruhigenden Wirkung
- Abhilfe bei Reisekrankheit
- Schmerzlinderung (zum Beispiel bei Migräne, Zahn- und Nervenschmerzen)
- antibakteriell
- krampflösend
- appetitanregend
- belebend und erfrischend
- unterstützend für das Immunsystem
Mit Blick auf all diese vorteilhaften Eigenschaften der Katzenminze kann es sich durchaus lohnen, die Pflanze nicht nur für deine Katze anzubauen, sondern auch in der eigenen Küche zu verwenden. Für den menschlichen Verzehr ist die Pflanze vor allem als Tee beliebt, gerne auch wahlweise mit anderen Kräutern zusammen.
Tee mit Katzenminze kannst du zum Beispiel so zubereiten:
- Zerkleinere einige Blätter der Pflanze und trockne sie.
- Übergieße zwei Esslöffel der getrockneten Blätter mit 250 Millilitern heißem Wasser.
- Lass den Tee ein paar Minuten ziehen.
Katzenminze kannst du auch in Form ätherischer Öle oder als Tinktur verwenden und so zum Beispiel von ihrer beruhigenden Wirkung profitieren. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind:
- Kompressen oder Umschläge mit zerkleinerten Blättern zur Unterstützung der Wundheilung
- Zerkauen der frischen Blätter zur Linderung von Zahnschmerzen
- Essbare Dekoration in Salaten oder auf dem Teller (dafür eigenen sich sowohl die Blätter als auch die Blüten)
Wichtige Hinweise: Katzenminze wird zwar mit vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften in Verbindung gebracht, die Pflanze ist jedoch selbstverständlich kein Wundermittel. Wenn deine Beschwerden anhalten, solltest du demnach unbedingt eine:n Ärzt:in aufsuchen. Sollten sich deine Symptome nach Einnahme von Katzenminze verschlechtern oder Übelkeit und Durchfall hinzukommen, verzichte auf den weiteren Konsum von Katzenminze. Für Schwangere ist die Einnahme von Katzenminze generell nicht empfohlen.
Überarbeitet von Jennifer Watzek © UTOPIA