Ist es eine gute Idee, Kaffee einzufrieren, bevor er sein Aroma verliert? Wir verraten dir, ob und wie du Kaffee am besten einfrieren kannst.
Für das beste Geschmackserlebnis mahlst du die Bohnen für deinen Kaffee idealerweise frisch, zum Beispiel mit einer Handkaffeemühle. Bei bereits gemahlenem Kaffeepulver oder wenn die Bohnen schon eine Weile gelagert wurden, verfliegt der Geschmack nämlich nach und nach – wodurch das Getränk am Ende nicht mehr so vollmundig schmeckt.
Um das volle Aroma der Bohnen zu konservieren, wird oftmals geraten, Kaffeebohnen einzufrieren. Aber was ist dran an dem Geheimtipp? Und was musst du dabei beachten?
Kaffee richtig lagern, anstatt einfrieren
Das Aroma von Kaffee leidet, wenn die Bohnen in Kontakt mit diesen Faktoren kommen:
- Licht
- Feuchtigkeit
- Fremde Gerüche
- Wärme
Am besten solltest du Kaffee daher kühl, trocken, lichtgeschützt und fernab von fremden Gerüchen lagern, zum Beispiel in einem kühlen, trockenen Küchenschrank.
Hast du in deinen Küchenschränken jedoch nur wenig Platz, kann es eine Notlösung sein, Kaffee einzufrieren.
Wie kann man Kaffee einfrieren?
Damit du ein möglichst gutes Geschmacksergebnis erzielst, solltest du Folgendes beim Einfrieren von Kaffee beachten:
- Friere idealerweise nur kleine Portionen Kaffeebohnen zusammen in einer Verpackung ein (immer so viele, wie du zusammen wieder auftauen und benutzen möchtest). Beachte, dass jedes Mal, wenn du beispielsweise eine größere Gefriertüte öffnest, um eine Portion herauszunehmen, die kalte Luft an die restlichen Bohnen herankommt. Mit jedem Mal erhöht sich also das Risiko für Gefrierbrand und Geschmacksverlust.
- Friere kein bereits gemahlenes Kaffeepulver ein. Das Pulver ist durch den Mahlvorgang an sich bereits feuchter als die ganzen Bohnen und läuft daher Gefahr, im Einfrier- und Auftauprozess mit zu viel Feuchtigkeit in Kontakt zu kommen. Dieser Kontakt mit zu viel Feuchtigkeit ist schädlich für das Aroma.
- Verpacke die Bohnen so luftdicht wie möglich. Benutze am besten einen Vakuumiergerät. Hast du ein solches Gerät nicht zur Hand, sauge so viel Luft wie möglich mit dem Mund aus dem Beutel. Um einen hohen Plastikverbrauch zu vermeiden, benutze wiederverwendbare Vakuumbeutel.
Du kannst Kaffeebohnen natürlich auch in anderen nachhaltigen Alternativen zu wiederverwendbaren Vakuumbeuteln einfrieren. Beachte jedoch, dass die Bohnen möglichst luftdicht und nicht zu lose verpackt sein sollten, um sie vor Gefrierbrand zu schützen. Deshalb eignen sich hier nachhaltigere Optionen wie Einmachgläser eher weniger gut.
Kaffee auftauen: Das musst du beachten
Wenn du die Kaffeebohnen schließlich wieder auftauen möchtest, sind diese Punkte wichtig:
- Nimm immer nur so viele Bohnen aus dem Gefrierfach, wie du für den Tag auch wirklich benötigst und verbrauchst.
- Nimm die Bohnen am besten bereits einen Tag zuvor zum Auftauen aus dem Gefrierfach.
- Lass die Bohnen während des gesamten Auftauens idealerweise verschlossen in ihrem Behälter. So verhinderst du, dass die Bohnen durch den Kontakt mit warmer Zimmerluft mit Kondenswasser in Berührung kommen.
- Wenn die Bohnen auf Raumtemperatur erwärmt sind, kannst du diese wie gewohnt in der Kaffeemühle oder dem Mahlwerk des Vollautomaten mahlen.
- Wichtig: Friere bereits einmal aufgetaute Kaffeebohnen nicht erneut ein. Durch diese Temperaturschwankungen geht Aroma verloren und Gefrierbrand wird begünstigt.
Besser nachhaltigen Kaffee einfrieren
Damit dein Kaffeegenuss nicht nur lecker, sondern auch nachhaltig bleibt, kaufe fair gehandelte Kaffeebohnen aus umweltschonender, nachhaltiger Landwirtschaft. Diese erkennst du beim Einkauf an dem Fairtrade-Siegel.
Denn im konventionellen Kaffeeanbau werden die Kleinbäuer:innen oftmals sehr gering entlohnt, der Anbau erfolgt oft in Monokulturen und die Pflanzen werden mit allerlei umweltschädlichen Pestiziden behandelt. Nachhaltiges Kaffeetrinken ist also nicht nur gut für dich, sondern auch für die Umwelt.
Kaffeealternativen aus Lupinen, Zichorien und mehr
Wer auf der Suche nach koffeinfreien, regionalen Alternativen zum Kaffee ist, kann auf Getränke unter anderem auf Basis von Getreide, Löwenzahn oder Eicheln zurückgreifen. Auch aus den Hülsenfrüchten Lupinen lässt sich ein kaffeeähnliches Getränk herstellen. Dieses schmeckt malzig und intensiv nach Röstaromen.
Darüber hinaus beliebt ist auch Zichorienkaffee. Dieser wird aus der Zichorienwurzel hergestellt und erinnert im Geschmack an gerösteten Kaffee. Er enthält wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Kaffee rösten: So klappt es auch zuhause
- Filterkaffee: Anleitung und Tipps für richtig guten Kaffee
- Eiskaffee selber machen: Einfaches Rezept für die leckere Erfrischung
Überarbeitet von Lucas Drebenstedt © UTOPIA
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.