Bei Hopfentee handelt es sich nicht um Bier, sondern um ein altbewährtes Heilmittel. Der Tee kann sich etwa positiv auf den Schlaf auswirken. Wir zeigen, wie du ihn zubereitest.
Hopfen gehört zur Familie der Hanfgewächse. Die Pflanze ist nicht nur ein notwendiger Bestandteil des Bierbrauens, sondern gilt auch schon lange als wirksame Heilpflanze.
Heute wird Hopfen in ganz Europa sowie in Teilen Asiens und Amerikas kultiviert. Die Pflanze treibt jedes Jahr aufs Neue aus und klettert bis zu zwölf Meter empor. Hopfen ist zweihäusig – das bedeutet, es gibt männliche und weibliche Blüten.
Für Hopfentee verwendet man ausschließlich die weiblichen Blüten. Hier liest du, wie der Tee wirkt, wie du ihn anwendest und zubereitest.
Die Wirkung von Hopfentee
Zu den wichtigsten Wirkstoffen von Hopfentee gehören:
- Bitterstoffe: Humulon und Lupulon
- Flavonoide
- Gerbstoffe
- ätherische Öle
Vor allem den Bitterstoffen wird eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung nachgesagt. Die Wirkung von Hopfen und seinen Inhaltsstoffen ist auch wissenschaftlich untersucht:
- Eine Pilotstudie konnte die positive Wirkung von Hopfen auf die menschliche Psyche nachweisen. Proband:innen, die über vier Wochen täglich getrockneten Hopfenextrakt zu sich nahmen, berichteten von geminderten Angstzuständen und Depressionen sowie einem niedrigeren Stresslevel im Vergleich zur Placebogruppe.
- Ein Tierversuch mit Wachteln konnte nachweisen, dass Hopfen den Tag-Nacht-Rhythmus reguliert und den nächtlichen Schlaf verbessert. Die Vögel sollen einen ähnlichen Schlafrhythmus wie wir Menschen haben. Inwiefern sich die Daten auf Menschen übertragen lassen, ist jedoch unklar.
- Neben der beruhigenden Wirkung verfügt Hopfen auch über eine antibakterielle und antioxidative Wirkung, so eine Studie von 2019. Die Autor:innen der Studie schließen daraus, dass Hopfenextrakt gegen Akne helfen könnte. Aufgrund derselben Eigenschaften findet Hopfen in der Volksmedizin auch häufig Anwendung bei Verdauungsproblemen und Beschwerden wie Appetitlosigkeit. Hier ist aber noch weitere Forschung notwendig.
Die Anwendung von Hopfentee und anderen Hopfenprodukten
Zu den Hauptanwendungsgebieten von Hopfentee zählen:
- nervöse Unruhe
- Schlafstörungen
- Angstzustände
Neben Hopfentee gibt es noch weitere Möglichkeiten, wie du von der Wirkung der Heilpflanze profitieren kannst:
- In der Apotheke erhältst du Hopfen in Form von Kapseln oder Tinkturen. In der Aromatherapie wird ätherisches Hopfenöl verwendet.
- Hopfen eignet sich auch für ein wohltuendes Bad zur Entspannung von Geist und Körper. Koche dafür einen Liter Wasser auf, übergieße 20 Gramm Hopfenblüten damit und mische den Aufguss in dein Badewasser.
- Eine weitere Möglichkeit für besseren Schlaf ist ein Duftkissen gefüllt mit Hopfenblüten. Du kannst es einfach neben dein Kopfkissen legen.
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So bereitest du Hopfentee zu
Verwende für den beruhigenden Tee die weiblichen Blüten des Hopfens. Du erkennst sie daran, dass sie in zapfenförmigen, ährenartigen Blütenständen wachsen, während männliche Blüten lockerer hängen.
Hopfentee kannst du einfach zubereiten:
- Übergieße zwei bis drei Teelöffel getrocknete weibliche Hopfenblüten mit etwa 250 Millilitern kochendem Wasser.
- Lasse den Tee fünf bis zehn Minuten ziehen.
- Entferne anschließend die Pflanzenteile.
Du kannst täglich drei Tassen Hopfentee zu dir nehmen. Damit du besser schlafen kannst, solltest du den Tee etwa eine halbe Stunde, bevor du ins Bett gehst, zu dir nehmen. Um die beruhigende Wirkung von Hopfen noch zu steigern, kannst du den Tee mit Baldrian oder Johanniskraut kombinieren. Auch Lavendel und Kamille sind gute Ergänzungen.

Tipp: Hopfenblüten erhältst du in der Apotheke oder in gut sortierten Reformhäusern. Du kannst du Pflanze aber auch selbst anbauen:
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Überarbeitet von Lucas Drebenstedt © UTOPIA