Die erste eigene Wohnung – das bedeutet Freiheit und Unabhängigkeit, aber auch viel Verwirrung und viele Fragen rund um den ersten eigenen Haushalt. Die wichtigsten Tipps rund um Haushaltsbasics haben wir in diesem Artikel für dich zusammengefasst.

Mehr Ratgeber-Themen finden Sie hier

Wie oft muss ich in meiner Wohnung eigentlich saubermachen? Wie organisiert man am besten den Wocheneinkauf? Und wie tastet man sich an das Kochen heran? All das erfährst du hier auf einen Blick. Also keine Panik, falls du bisher noch nie allein deine Wäsche gewaschen hast oder nicht weißt, wo du anfangen sollst, wenn du das erste Mal dein eigenes Bad putzen, oder dir selbst etwas kochen willst: Einen eigenen Haushalt zu führen ist gar nicht so kompliziert, wie du vielleicht denkst. Mit den folgenden Tipps fällt dir der Start in die Unabhängigkeit garantiert leichter.

1. Wäsche waschen

Beim Wäschewaschen machst du alles richtig, wenn du dich an diese Regeln hältst:

  • Immer zuerst auf dem Schild deiner Klamotten nachschauen: Dort steht bereits das Material, aus dem es besteht, und die Temperatur, bei der das Kleidungsstück maximal gewaschen werden darf.
  • Abfärben vermeiden: Wasche ähnliche Farben zusammen, besonders bei der ersten Wäsche. Neue Kleidungsstücke neigen besonders zum Abfärben.
  • Flecken vorbehandeln: Entsprechende Produkte gibt es in jeder Drogerie oder Supermarkt, zum Beispiel Gallseife. Du trägst sie vor dem Waschen auf den Fleck auf, sodass dieser beim Waschen leichter herausgeht. Es gibt auch zahlreiche Hausmittel, die dir helfen können, Flecken zu entfernen – diese sind auch umweltschonender als handelsübliche Alternativen.
  • Halte dich beim Kauf deines Waschmittels gerne an die Utopia-Empfehlungen für ökologisches Waschmittel oder mache dein Waschmittel selbst. Denn herkömmliche Waschmittel enthalten oft Inhaltsstoffe, die im Verdacht stehen, gesundheitsschädlich zu sein. Oft sind diese auch nicht besonders umweltfreundlich.
  • Kälter waschen: Die meisten Klamotten kannst du, wenn du auf Nummer sicher gehen willst, bei 30 Grad Celsius waschen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern verhindert auch, dass empfindliche Stoffe einlaufen oder auf andere Weise vorzeitig Verschleiß erleiden.
  • Auf Extras wie Weichspüler und andere Wäschezusätze solltest du verzichten, da sie, neben negativen Einflüssen auf die Umwelt, auch Allergien auslösen und die Qualität der Kleidungsstücke beeinträchtigten können.
  • Beim Waschen der Unterwäsche sowie für Bettzeug, Waschlappen und beim Waschen der Handtücher gilt: auch mal bei höheren Temperaturen von 60 Grad waschen
  • Empfindliche Stoffe wie Seide oder Wolle solltest du möglichst per Hand waschen.
  • Trocknen: Lass deine Wäsche am besten draußen trocknen oder in einem gut belüfteten Raum lufttrocknen. Das spart unter anderem Energie und bewahrt die Qualität der Textilien.

Weitere Ratgeber rund ums Wäschewaschen:

2. Die Wohnung sauber halten

Alle ein bis zwei Wochen solltest du deine Wohnung einer gründlichen Reinigung unterziehen. Staub und Schmutz sammeln sich auch in Ecken, die nicht sofort sichtbar sind. Besonders für Menschen mit Allergien (beispielsweise Hausstaub-Allergie) kann dies ein Problem werden. Grundsätzlich gilt für umweltfreundliches Putzen in der Wohnung:

  1. Beim Saubermachen am besten von oben nach unten arbeiten (hohe Schränke zuerst, dann nach unten durcharbeiten und den Fußboden zuletzt wischen)
  2. Fußböden zuletzt und vor allem: für Fußboden und andere Flächen jeweils separate Putzlappen verwenden. Wasche die Putzlappen regelmäßig.
  3. Staubwischen zuerst, dann nass wischen oder saugen.
  4. Selbstgemachte Reinigungsmittel eignen sich für fast alle Haushaltsflächen: Du kannst zum Beispiel einen Allzweckreiniger einfach selber machen und für fast alle Oberflächen verwenden.
  5. Achte beim Kauf von Reinigungsmitteln auf Umweltverträglichkeit und entsprechende Entsorgung oder mache deine Reinigungsmittel ganz einfach selbst.

Weitere nützliche Artikel rund um den (umweltfreundlichen) Haus-Putz:

3. Das Bad putzen

Die Reinigung des Badezimmers ist eines der häufigsten Streitpunkte vieler Wohngemeinschaften. Dabei ist das Badputzen bei regelmäßiger Durchführung schnell erledigt:

  1. Reininger auf stark beanspruchten und verkalkten Flächen zuerst ein paar Minuten einwirken lassen: Das gilt für Dusche, Badewanne und das Waschbecken.
  2. Wische oder schrubbe die Flächen anschließend gut ab. Auch die Reinigung der Fugen und anderer schwer zugänglicher Stellen, wie rund um den Abfluss, solltest du dabei beachten. Spüle oder wische gegebenfalls feucht nach.
  3. Spiegel und andere Oberflächen und Fächer mit glatter Oberfläche werden mit diesem DIY-Glas-Reiniger blitzend sauber.
  4. Reinige das Innere der Toilette mit der Toilettenbürste und WC-Reiniger – auch diesen kannst du selbst herstellen. Für die Außenseite und den Toilettenrand kannst du denselben selbstgemachten Allzweckreiniger verwenden, den du auch für den Rest der Wohnung benutzt.
  5. Wische zuletzt den Fußboden.
  6. Reinige das Bad idealerweise einmal pro Woche — so vermeidest du starke Verkalkungen und Verschmutzungen und bist beim Saubermachen viel schneller fertig. Durch regelmäßiges Lüften beugst du Schimmelbildung im Bad vor.
  7. Vergiss nicht, auch Handtücher regelmäßig zu waschen, ebenso wie Fußmatten aus Textil.

Lies hier mehr zu Hygiene im Badezimmer:

4. Das Einkaufen

Auch für den Einkauf gibt es einige nützliche Tipps, die dir nicht nur helfen können Geld zu sparen, sondern auch den Ablauf der wöchentlichen Einkaufstour erleichtern:

  1. Führe eine Liste, auf der du immer notierst, wenn etwas aufgebraucht ist. So musst du vor dem Einkaufen keine Inventur deiner gesamten Wohnung machen, sondern hast bereits auf einen Blick Klarheit darüber, was du nachkaufen musst.
  2. Plane deine Mahlzeiten für die Woche und die benötigten Zutaten im Voraus: dies erleichtert ebenfalls die Planung für den Einkauf.
  3. Schreibe eine Einkaufsliste und kaufe im Laden auch nur, was auf deiner Liste steht.
  4. Kaufe teure Dinge am besten im Angebot: Für die meisten Supermärkte gibt es Supermarkt-Apps, mit denen du die wöchentlichen Angebote leicht im Blick behalten und somit Geld sparen kannst. Oft bekommst du mit den Apps auch Rabattcodes. Diese Apps sind jedoch aus Datenschutzgründen mit Vorsicht zu genießen.
  5. Falls du bei deinem Einkauf Zeit sparen willst: einige Läden bieten in manchen Filialen einen Click-and-Collect-Service an. Hier bestellst du deine Einkäufe im Voraus in der App, Mitarbeiter:innen des Ladens stellen deine Artikel für dich zusammen und du kannst diese dann direkt zusammen in der Filiale abholen. Das ist besonders nützlich, wenn man mal wenig Zeit für den Einkauf hat.
  6. Benutze wiederverwendbare Beutel: Sogenannte Tote-Bags, also Jutebeutel, sind nicht nur im Trend, sondern bei langer Verwendung auch besser für die Umwelt als Plastiktüten.

Hier findest du noch mehr Tipps zum umweltfreundlichen Einkaufen:

5. Hygiene im Kühlschrank

Was viele nicht wissen, wenn sie das erste Mal alleine wohnen: Auch der Kühlschrank muss regelmäßig gesäubert werden. Hier ist Hygiene sogar besonders wichtig, da du hier alle deine leicht verderblichen Lebensmittel lagerst.

  1. Deinen Kühlschrank solltest du, je nach Bedarf, alle paar Wochen auswischen und etwa zweimal pro Jahr komplett säubern.
  2. Reinige deinen Kühlschrank am besten an einem Tag, an dem du nicht viele leicht verderbliche Lebensmittel (zum Beispiel Obst und Gemüse) darin hast, da diese für die Dauer der Reinigung ungekühlt außerhalb des Kühlschranks lagern müssen.
  3. Schalte den Kühlschrank unbedingt während der Reinigung aus (wenn die Kühlschranktür bei laufender Kühlung lange aufbleibt, verschwendest du unnötig Strom).
  4. Verwende einen entsprechenden Kühlschrankreiniger oder deinen selbstgemachten Allzweckreiniger (siehe erster Abschnitt weiter oben).

Lies dazu auch diese Artikel zur Instandhaltung des Kühlschranks:

6. Eigene Gerichte kochen

Die Fertigpizza oder die Bestellung beim asiatischen Restaurant um die Ecke mag zwar zu Anfang ein Genuss sein, jedoch sieht das Ganze schnell anders aus, wenn du dich regelmäßig auf Essensbestellung oder Fertiggerichte verlassen musst. Eigene Gerichte zauberst du ganz schnell mit ein paar einfachen Schritten.

Die meisten ausgewogenen Hauptmahlzeiten bestehen im Wesentlichen aus drei Komponenten: Kohlenhydraten, eiweißhaltigen Lebensmitteln (in der folgenden Liste sind vegane Proteinquellen gelistet) und gesunden Fetten (hier erfährst du, was du über Speiseöle und Fette wissen musst). Diese Bestandteile kannst du nach Belieben variieren:

  • Kohlenhydrate: Nudeln, Reis, Kartoffeln, Backwaren (Brot, Brötchen)
  • Eiweiße: idealerweise pflanzliche Proteine (Erbsen, Bohnen, Linsen, etc)
  • gesunde Fette: Olivenöl und andere Speiseöle, Avocado, Nüsse

Deine Gerichte rundest du mit einer Sauce (dazu einfach Saucenpulver mit Sahne oder veganen Sahne-Alternativen vermengen) und ein paar einfachen Gewürzen ab.

Tipp: Verwende die Reste zum Meal-Prep. Lies dazu auch: Meal Prep: Mit Vorkochen Geld und Zeit sparen

Auf Utopia.de findest du viele kreative Rezeptideen, zum Beispiel für einfache vegane Gerichte, wie beispielsweise diese hier:

7. Finanzen im Blick behalten

Die eigenen Finanzen im Blick zu behalten, kann zu Anfang besonders kompliziert erscheinen. Mit einem klaren Plan ist das Ganze jedoch gar nicht so schwierig. Die wichtigsten Punkte, die du dabei beachten solltest, sind folgende:

  1. Ein- und Ausgaben im Blick behalten: Dafür gibt es viele hilfreiche Apps, mit denen du dein Budget tracken und besser im Blick behalten kannst.
  2. Bedenkzeit bei größere Ausgaben einräumen: Warte vor dem Kauf eines Produktes ein paar Tage und beuge so Impulskäufen vor. Oft stellt man nach einiger Zeit nämlich fest, dass man ein Produkt doch nicht so dringend braucht und auch auf den Kauf verzichten, oder diesen gegebenfalls zu einem besseren Zeitpunkt tätigen kann.
  3. Investiere in deine Ziele für die Zukunft: Dazu gehört zum Beispiel deine Aus- und Weiterbildung (Studium, Sprachkurse und ähnliches), ebenso wie deine Gesundheit (Sport und gesunde Ernährung).
  4. Rücklagen anlegen: Wenn möglich, solltest du regelmäßig etwas Geld beiseitelegen und dir so Stück für Stück ein finanzielles Polster aufbauen. Das kann dir bei unvorhergesehene monetäre Einbußen nützlich sein oder dir über Zeiten ohne Einkommen hinweghelfen.
  5. Schulden und andere Geld-Fehler vermeiden: Halte dich an die obigen Tipps, um deine Finanzen im Blick zu behalten und das Risiko für Verschuldung möglichst gering zu halten. Wenn du bereits Schulden hast, versuche diese so schnell wie möglich abzubauen. In manchen Fällen (beispielsweise Rückzahlung des BAföG) profitierst du von finanziellen Vorteilen, wenn du die Beträge schneller als gefordert zurückzahlst.

Weitere Tipps für deine Finanzplanung:

8. Heizkosten und Energie sparen

Besonders beim Heizen gibt es oft viele Stellen, an denen du Energie sparen kannst. Hier findest du die wichtigsten Punkte rund ums Heizen und die Heizung im Überblick:

Daneben gibt es noch weitere Möglichkeiten, wie du in deinem Zuhause Energie sparen kannst:

  1. Schalte nicht benötigte Beleuchtung immer aus, wenn du den Raum verlässt.
  2. Verwende energieeffiziente Beleuchtung, zum Beispiel LED-Lampen.
  3. Schaue möglichst kein Fernsehen zum Einschlafen oder stelle einen Timer, der den Fernseher nach einiger Zeit automatisch abschaltet.
  4. Achte generell auf ordnungsgemäße Nutzung deiner elektronischen Geräte.

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