Der Gravensteiner erlebt als alte Apfelsorte in Deutschland langsam sein Comeback. Hier erfährst du mehr zu den Merkmalen des regionalen Apfels und wo du den Gravensteiner findest.

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Der Gravensteiner ist eine heimische Apfelsorte, die zuerst im 17. Jahrhundert im Norden Deutschlands und in Dänemark angepflanzt wurde. Ab diesem Zeitpunkt breitete sich der Apfel in der ganzen Welt aus und war unter anderem auch in Kalifornien und Teilen Kanadas eine wichtige Apfelsorte.

Aufgrund seiner langen Geschichte gehört der Gravensteiner zu den sogenannten alten Apfelsorten. Heute spielt er nur noch eine untergeordnete Rolle, wird aber (wie auch andere alte Sorten) langsam wiederentdeckt. Im Jahr 2005 kürte ihn Dänemark zum Beispiel zur Nationalfrucht.

Gravensteiner Apfel: Geschmack und Verwendung des Apfelsorte

Der Gravensteiner hat ein süß-säuerliches und würziges Aroma. Ab dem späten August bis Mitte Oktober kann er geerntet werden. In der Regel ist er dann auch bis Mitte Oktober im Handel erhältlich. Im Supermarkt suchst du ihn in der Regel jedoch vergeblich. Stattdessen kannst du dich in regionalen Bio- und Hofläden sowie auf dem Wochenmarkt erkundigen.

Wie andere Apfelsorten kannst du auch diesen Apfel pur verzehren oder als Zutat für Müsli und Obstsalate verwenden. Gravensteiner eignet sich auch im gekochten Zustand für viele Apfel-Desserts wie Apfelmus, Fruchtdesserts oder Apfelkuchen und wird außerdem für Apfelwein genutzt. Weitere Rezeptideen findest du hier: Apfel-Rezepte: Leckere Ideen zum Backen und Nachkochen.

Anbau und Lagerung des Gravensteiners

Im Anbau ist der Gravensteiner relativ aufwendig. Das ist auch einer der Gründe für seine untergeordnete Rolle in der heutigen Landwirtschaft. So tragen die Apfelbäume nur Früchte, wenn Boden und Luft ausreichend feucht sind. Dies ist besonders in trockenen Sommerperioden nicht oft der Fall.

Hinzu kommt, dass Gravensteiner-Äpfel schlecht lagerfähig sind. Du solltest sie deshalb möglichst schnell nach der Ernte oder dem Kauf verzehren. Zudem sind die Früchte sehr druckempfindlich, sodass sie oft dunkle und weiche Stellen aufweisen. Andere Apfelsorten, die weniger anspruchsvoll und leichter zu lagern sind, haben den Gravensteiner deshalb weitestgehend verdrängt.

So gesund und nachhaltig ist der Gravensteiner

Aus ökologischer Perspektive bietet der Gravensteiner den Vorteil, dass er in Deutschland beheimatet ist. In der Saison bekommst du ihn deshalb problemlos aus regionalem Anbau. Damit vermeidest du lange, CO2-intensive Transportwege, die bei manch anderen Sorten anfallen. Alte Apfelsorten können zudem das bekannte Supermarktangebot an Gala, Pink Lady und Co. aufwerten, da sie neue und spezifische Aromen mitbringen.

Eine Beobachtungsstudie des Allergiezentrums der Charité Berlin hat außerdem ergeben, dass Allergiker:innen alte Apfelsorten besser vertragen. Das liegt am Polyphenolgehalt, der in den alten Sorten deutlich höher ist als in neueren, durch Züchtung optimierten Apfelsorten.

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Bei Polyphenolen handelt es sich um verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, die sich in einer Vielzahl von Obst- und Gemüsesorten finden. Sie können laut der Studie allergische Reaktionen abmildern. Mehr Informationen zu den Merkmalen und Vorteilen alter Apfelsorten bekommst du in diesem Artikel: Alte Apfelsorten: Darum sind sie gesünder.

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Überarbeitet von Marie-Theres Bauer  © UTOPIA

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