Erdbeerspinat ist keine Kombi aus Erdbeeren und Spinat, sondern ein schmackhaftes Gemüse und Hingucker im Garten zugleich. Wir zeigen dir, wie du Erdbeerspinat anbaust, pflegst und zubereitest.
Erdbeerspinat ist ein Gemüse, dass du wie Spinat ernten und zubereiten kannst. Der Name lässt zwar eine Kreuzung zwischen Erdbeeren und Spinat vermuten, das ist aber nicht der Fall: Die roten Früchte sind zwar essbar, verfügen jedoch über kein ausgeprägtes Aroma. Die Blätter hingegen sind eine geeignete Alternative zu Echtem Spinat – der Geschmack des Erdbeerspinats ist intensiv und würzig.
Wissenswertes zum Erdbeerspinat
Bis zum 16. Jahrhundert wurde Erdbeerspinat in Europa angebaut, danach wurde er vom Echten Spinat verdrängt. Heute ist er in der Natur kaum noch zu finden. Ein Grund mehr, Erdbeerspinat im eigenen Garten anzubauen! Der Ertrag einer Erdbeerspinat-Pflanze ist zwar nicht so hoch wie beim Echten Spinat, aber im Geschmack steht sie ihm in nichts nach.
Erdbeerspinat ist einjährig. Die Pflanze wächst aufrecht zwischen 15 und 70 Zentimeter hoch, der Stängel ist recht kahl. Die Blätter sind grün, dreieckig und unregelmäßig gezackt und werden bis zu acht Zentimeter lang. Diese kannst du ernten und zubereiten. Äußerlich erinnern sie etwas an Rucola-Blätter. Ernten solltest du die Blätter des Erdbeerspinats vor der Blüte, weil sie dann besser schmecken. Die Blüten sind knäuelartig und hellgrün.
Die roten Früchte schmecken nur eine kurze Zeit lang leicht fruchtig, danach werden sie schnell fade und nehmen einen erdigen Geschmack an – ein bisschen wie Rote Bete.
So baust du Erdbeerspinat an
Was du beachten solltest, wenn du Erdbeerspinat pflanzt:
- Zeitpunkt: Von Mitte März bis Mai kannst du die Samen des Erdbeerspinats direkt ins Beet säen.
- Standort: Erdbeerspinat mag es sonnig und warm. Halbschatten ist auch in Ordnung. Erdbeerspinat gedeiht gut in Pflanzgefäßen auf dem Balkon.
- Nachbarpflanzen: Vermeide es, Erdbeerspinat neben Kohlsorten (Starkzehrer) wie Blumenkohl oder Rosenkohl zu pflanzen. Zwischen Tomaten und Sellerie oder zwischen Stangenbohnen wächst der Erdbeerspinat besonders gut.
- Boden: Der Boden sollte nährstoffreich und locker sein. Nährstoffe führst du zu, indem du die Erde mit Humus und Kompost vermengst. Um den Boden aufzulockern und durchlässiger zu machen, kannst du Sand oder Kiesel untermischen.
Wie pflanzt man Erdbeerspinat?
- Ziehe für die Aussaat Reihen mit einer Tiefe von zwei bis drei Zentimetern und einem Abstand von 25 Zentimetern.
- Kommt es noch zu kälteren Phasen (wie bei den Eisheiligen Mitte Mai), deckst du die jungen Pflanzen am besten ab. Benutze dafür zum Beispiel Vlies (Achte unbedingt auf biologische Abbaubarkeit!) oder etwas Laub.
- Sobald die Pflänzchen eine Höhe von etwa fünf Zentimetern erreicht haben, kannst die Setzlinge auf einen Abstand von 20 bis 30 Zentimeter verziehen. Dies ist nach etwa zwei bis drei Wochen so weit.
Alternativ kannst du Erdbeerspinat in Anzuchtschalen drinnen vorziehen und im Frühjahr ins Beet pflanzen. In manchen Gartencentern gibt es auch Jungpflanzen zu kaufen.
So pflegst du Erdbeerspinat
Wenn du unsere Tipps zur Pflege von Erdbeerspinat beachtest, erhältst du eine reiche Ernte.
- Gießen: Damit die Blätter zart bleiben, ist es wichtig, regelmäßig zu gießen. Vermeide aber unbedingt Staunässe. Verwende zum Gießen am besten Regenwasser. (Tipp: So kannst du Regenwasser sammeln). Mache die Gießmenge und -häufigkeit von der Witterung abhängig.
- Harken: Wenn du alle paar Wochen zwischen den einzelnen Erdbeerspinat-Pflanzen harkst und Unkraut entfernst, förderst du das Wachstum der Pflanze.
- Düngen: Düngen ist in der Regel nicht notwendig, wenn du beim Pflanzen Kompost eingearbeitet und humusreiche Erde verwendet hast.
- Krankheiten und Schädlinge: Krankheiten und Schädlinge sind beim Erdbeerspinat eher selten. Möglich ist echter Mehltau. (Tipp: Zum Bekämpfen von Mehltau gibt es verschiedene Hausmittel.) Brennnesseljauche stärkt deine Pflanzen zusätzlich und beugt Krankheiten vor.
- Vermehrung: Erdbeerspinat sät sich selbst aus und vermehrt sich daher leicht ohne Zutun. Wenn du nicht willst, dass sich die Pflanze vermehrt und ausbreitet, schneidest du am besten die Samenstände zurück, bevor sie reif sind.
- Überwinterung: In der Regel ist Erdbeerspinat einjährig, er vermehrt sich aber von selbst. So kannst du im Frühjahr neue Pflänzchen begrüßen. Erdbeerspinat überwintert problemlos. Als Unterstützung kannst du vor dem Winter Herbstlaub oder Rindenmulch um die Pflanze bzw. auf den Samen verteilen.
Wie erntet man Erdbeerspinat?
Etwa sechs bis zehn Wochen nach der Aussaat (je nach Witterung) sind die ersten Blätter reif für die Ernte. Am besten du zupfst die einzelnen Blätter mit den Händen ab, du kannst aber auch ein Messer oder eine Gartenschere verwenden. Wenn du die Blätter nah am Stängel abschneidest, hat die Pflanze die Chance, erneut auszutreiben. Je nachdem, wann du ausgesät hast, ist eine Ernte bis in den September möglich.
Achtung: Die älteren Blätter des Erdbeerspinats schmecken nicht mehr so gut. Ernte also vor der Blüte. Verarbeite die Blätter direkt nach dem Zupfen, da sie recht schnell welken. Durch die kleineren Blätter und die Früchte ist das Ernten von Erdbeerspinat etwas mühsamer als das von Echtem Spinat.
So bereitest du Erdbeerspinat zu
Im Grunde kannst du die Blätter des Erdbeerspinats wie Echten Spinat verwenden. Beachte aber, dass der Ertrag einer Erdbeerspinat-Pflanze geringer ausfällt als beim gewöhnlichen Spinat. In Gerichten, für die du viel Spinat benötigst, kannst du Erdbeerspinat mit Echten Spinat kombinieren.
Rohe Blätter eignen sich unter anderem für:
- Frühstücks-Smoothies
- Spinatsalat in sämtlichen Variationen. Kombiniere zum Beispiel Früchte wie Erdbeeren und Heidelbeeren sowie Kernen zum Salat.
In warmen Gerichten kommt Erdbeerspinat auch wunderbar zur Geltung. Wir haben dir einige Rezepte zur Inspiration zusammengestellt:
Oder du servierst Erdbeerspinat gegart und gewürzt als Beilage. Lies dazu auch unseren Artikel Spinat würzen: So schmeckt er am besten.

Die Blüten beziehungsweise Früchte, die an Walderdbeeren erinnern, schmecken eher fade. Sie eignen sich aber hervorragend als Deko für Gerichte wie vegane Mousse au Chocolat oder als Tischdeko. Wenn du die Früchte essen möchtest, kannst du sie zum Beispiel dem Spinatsalat hinzufügen.
Überarbeitet von Philipp Multhaupt © UTOPIA