Stress lässt sich in negativen und positiven Stress unterteilen: Disstress und Eustress. Wir erklären dir, wie du die zwei Stressarten unterscheiden kannst.

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Ob auf der Arbeit, beim Einkaufen, in der Freizeit oder in deinen Beziehungen zu Familie, Freund:innen und Partner:innen: Im Alltag gibt es immer wieder Situationen, die zu Stress führen. Unterschiedliche Stressfaktoren, auch Stressoren genannt, begünstigen Stress.

  • Mentale Stressfaktoren: Sie sind von der individuellen Situation abhängig und betreffen das Privat- und das Berufsleben. Das umfasst Situationen, in denen du dich unter Zeitdruck fühlst und überfordert bist – wie zum Beispiel bei Prüfungsangst.
  • Soziale Stressfaktoren: Damit sind alle Konflikte auf zwischenmenschlicher Ebene gemeint. Das kann eine Trennung sein, aber auch ungelöste Probleme, die dich beschäftigen oder das Gefühl, allein zu sein.

Zwei Formen von Stress: Disstress und Eustress

Stressoren können negativen Stress in dir auslösen. Das ist jedoch nicht zwangsläufig der Fall. Denn Stress wird sehr subjektiv wahrgenommen und ist individuell verschieden. Nicht jede Anforderung, die du erlebst, hat sofort eine negative Stressreaktion zur Folge.

  • Es gibt sicherlich Aufgaben in deinem Alltag, für die du dich anstrengen musst, aber die du gut bewältigen kannst. Sie lösen positive Reaktionen in dir aus. Der Stress, den du dabei empfindest, macht dich sogar noch leistungsfähiger. Man spricht dabei von Eustress.
  • Andere Aufgaben, die dir dagegen schwerfallen, können dich unsicher machen. Sie lösen negativen Stress aus. Man spricht dabei von Disstress.

Wir erklären dir, wie du zwischen Eustress und Disstress unterscheiden kannst.

Eustress: Bedeutung und woran du ihn erkennst

Die griechische Vorsilbe "eu" steht für "gut". Eustress ist also guter Stress. Diesen Stress erlebst du nicht als belastend, denn es sind Tätigkeiten, die du gerne und mit viel Hingabe machst. Eustress kann auch Glücksgefühle auslösen, die du beispielsweise vor einem schönen Anlass wie Geburt, Heirat oder einem Sportwettkampf empfindest. Dieser Stress macht dich leistungsfähiger und wirkt belebend.

Eustress erkennst du an folgenden Kriterien:

  • Eustress und Entspannung wechseln sich ab. Das heißt, du bist nicht dauerhaft angespannt.
  • Eustress macht dich glücklich, stark und optimistisch.
  • Eustress fordert dich heraus, aber du kannst dir sicher sein, dass du die Situation bewältigen wirst.
  • Eustress kann weitere innere Kräfte aktivieren.

Disstress: Bedeutung und woran du ihn erkennst

Die lateinische Vorsilbe "dys" steht für "schlecht". Es handelt sich bei Disstress um schlechten, negativen Stress. Er zehrt an deinen Kräften und macht dich unzufrieden. Typische Faktoren, die den Disstress begünstigen, sind:

  • Sich wegen Beruf und Familie doppelt belastet zu fühlen.
  • Angst vor der beruflichen Zukunft zu haben.
  • Wegen der Digitalisierung immer erreichbar sein zu müssen.

Wenn Disstress für eine längere Zeit andauert, ist er durch seine seelischen, geistigen und körperlichen Folgen sehr belastend. Das kann zum Burnout führen.

Disstress entlarvst du anhand folgender Merkmale:

  • Bei Disstress fühlst du dich dauerhaft überlastet.
  • Disstress überfordert dich, macht dich handlungsunfähig und hilflos.
  • Disstress blockiert dich innerlich, sodass du Probleme nicht mehr objektiv betrachten und lösen kannst.
  • Während du Disstress hast, erlebst du keine Zeit mehr zum wirklichen Entspannen.
  • Disstress macht dich auf Dauer gereizt und erschöpft.

Eustress und Disstress in der Balance

Es ist sehr schwierig, eine klare Linie zwischen Eustress und Disstress zu ziehen. Je nach individuellem Empfinden kann Eustress schnell zum Disstress werden. Verschiedene Faktoren können dir helfen, das Potenzial für Disstress zu minimieren und das Potenzial für Eustress zu maximieren:

1. Reduziere deine negativen Stressoren, um Disstress zu minimieren.

Führe dir deine Stressoren, die Disstress auslösen, hin und wieder vor Augen. Überlege dir, welche Stressoren du reduzieren, vermeiden oder gar ausschalten kannst. Versuche beispielsweise Social Media, toxische Beziehungen oder für dich unangenehme Aufgaben bewusst zu dosieren. So fühlst du dich deinem Disstress nicht wehrlos ausgesetzt.

2. Wende Stressbewältigungsmethoden an, um Disstress abzubauen.

Entspannungsmethoden wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung können dazu beitragen, innere Anspannung und damit Disstress zu lösen. Tägliche Entspannung hilft dir, auf Dauer stressresistenter zu sein.

3. Steigere deine positiven Stressoren, um Eustress zu maximieren.

Eustress kann uns leistungsfähiger machen. Erstelle eine Liste mit Aufgaben, die du mit Freude, Motivation und wenig zusätzlicher Kraft erreichst. Das sind Aufgaben, die dir so viel Spaß machen, dass du Raum und Zeit völlig vergessen kannst. Versuche, diese Dinge in deinen Alltag bewusst zu integrieren und zu maximieren.

4. Im Notfall: Bewahre einen klaren Kopf.

Findest du dich selbst in einer Situation mit Disstress wieder, dann versuche, deine Gefühle zu regulieren. Das gelingt dir durch eine Entspannungsübung oder Abreagieren beim Sport. Außerdem kannst du dich mit jemandem über deine Situation austauschen. Danach ist es dir möglich, mit einem kühlen Kopf und Distanz deinen Disstress abzubauen.

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Überarbeitet von Philipp Multhaupt

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