Dill zählt zu den beliebtesten Gewürzkräutern Europas. Er ist lecker und steckt voller wertvoller Inhaltsstoffe. Hier erfährst du, wie du Dill zu Hause anpflanzen und ernten kannst und warum er so gesund ist.

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Dill wird auch Gurkenkraut genannt und stammt ursprünglich aus Asien. Heute ist Dill in großen Teilen Nord- und Südamerikas sowie in ganz Europa weit verbreitet. Schon im antiken Griechenland wurde die Pflanze kultiviert und verwendet.

Wie auch Fenchel und Anis gehört Dill zu den Doldengewächsen. Die Pflanze erreicht eine Höhe von 60 bis 100 Zentimetern und ist durch ihre fein gefiederten Blätter und den intensiven Geruch leicht zu erkennen.

Du kannst Dill vielseitig anwenden und sowohl als Gewürzkraut als auch als Heilpflanze nutzen.

Inhaltsstoffe und Wirkung des Dills

Dill ist reich an gesunden Inhaltsstoffen. Dazu gehören unter anderem:

Den gesundheitlichen Effekt von Dill haben zahlreiche Studien näher untersucht. Wissenschaftler:innen konnte folgende Wirkungen nachweisen:

  • Dill zeigt antimikrobielle Eigenschaften gegen ein breites Spektrum an Mikroorganismen, etwa Staphylococcus aureus oder E. Coli.
  • In Tierversuchen wirkte Dill entzündungshemmend und schmerzlindernd.
  • Das Gewürzkraut regt die Verdauung an und ist ein wirkungsvolles Hausmittel bei Verdauungsproblemen.
  • Dill ist reich an Antioxidantien. Er schützt den Körper so vor oxidativem Stress und unterstützt gleichzeitig die Zellregeneration.
  • Außerdem wirkt Dill krampflösend und kann unter anderem bei Menstruationsbeschwerden helfen.
  • Zudem zeigt Dill leicht antibakterielle Eigenschaften. Dieser Effekt ist in anderen Naturheilmitteln wie Ingwer oder Kurkuma allerdings wesentlich stärker ausgeprägt ist.

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Eine weitere Studie fand 2015 heraus, dass sich Dill positiv auf den Blutzucker– und Cholesterinspiegel auswirkt und damit für die Behandlung von Diabetes geeignet ist.

Eine Studie an Ratten zeigte, dass Dill auch auf den Hormonhaushalt beeinflusst. Vor allem der Progesteron- und Oxytocingehalt veränderte sich durch die Gabe von Dill, was negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit der Ratten hatte.

Beachte: Nicht alle genannten Studien wurden mit Menschen als Versuchsteilnehmer:innen durchgeführt. Deshalb lassen sich nicht alle Studienergebnisse direkt auf den Menschen übertragen, da sich einzelne Stoffe im menschlichen Organismus auch anders verhalten können. Dennoch deutet die wissenschaftliche Forschung darauf hin, dass Dill gesund ist.

Dill als traditionelle Heilpflanze

Dill wird schon seit etwa 5.000 Jahren als Gewürz- und Heilpflanze verwendet. So sollen römische Gladiatoren ihre Wunden mit Dill behandelt haben, um Entzündungen vorzubeugen. In der Naturheilkunde werden vor allem die Samen von Dill verwendet. Aus ihnen kannst du ganz einfach einen leicht bekömmlichen Tee zubereiten:

  • Übergieße dafür etwa einen Esslöffel getrocknete Dillsamen mit etwa 250 Millilitern kochendem Wasser.
  • Lass den Tee für fünf Minuten ziehen, bevor du die Pflanzenteile wieder entfernst.
  • Damit der Tee Wirkung zeigt, solltest du etwa drei Tassen täglich zu dir nehmen.

Traditionell werden überwiegend Verdauungsprobleme mit Dill behandelt. Zu den häufigsten Anwendungsgebieten gehören:

Heute werden in der Pflanzenheilkunde häufiger Fenchel, Anis oder Kümmel für Verdauungsprobleme verwendet. Die Pflanzen sind miteinander verwandt, weisen aber eine stärkere Wirkung als Dill auf. Aber auch nervliche Leiden oder Schlafstörungen soll Dill lindern.

Dill pflanzen: Aussaat, Standort, Boden

Dill ist eine einjährige Pflanze mit langen Wurzeln. Die Blüten locken Bienen und andere Insekten an und liefern auch der Tierwelt wertvolle Nahrung. Die folgenden Punkte solltest du beachten, wenn du Dill pflanzen möchtest:

Standort:

  • Dill benötigt einen hellen bis halbschattigen Standort.
  • Zudem sollte der Platz windgeschützt sein, da die Stiele bei starkem Wind leicht einknicken.

Boden:

  • Der Boden sollte feucht sein, allerdings sollte beim Gießen keine Staunässe entstehen.
  • Dill gehört zu den Schwachzehrern und benötigt daher wenig Nährstoffe in der Erde.

Mischkultur:

  • Dill gedeiht besonders gut neben Gurken, Salat und Kohlsorten. Außerdem soll das Gewürzkraut das Aroma von Wurzelgemüse wie Karotten oder Pastinaken fördern.
  • Da sich die Pflanzen gegenseitig befruchten können, solltest du Dill nicht neben andere Doldengewächse wie Fenchel oder Anis pflanzen, um Kreuzbestäubung zu vermeiden.

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Aussaat:

  • Da die jungen Pflanzen empfindlich auf Umpflanzen reagieren, säe sie direkt ins Beet aus.
  • Du kannst Dill sowohl im Freiland als auch im Topf pflanzen. Achte darauf, dass der Topf groß genug ist, da die Pflanze tief wurzelt.
  • Wenn die Temperaturen nachts nicht mehr unter sieben Grad sinken, kannst du im Freiland mit der Aussaat beginnen. Im Haus kannst du die Samen das ganze Jahr über setzen.
  • Ziehe etwa einen Zentimeter tiefe Rillen und streue die Samen hinein. Anschließend bedeckst du die Samen mit Erde und wässerst sie ausgiebig. Die Keimdauer beträgt etwa zwei bis drei Wochen.
  • Halte einen Abstand von 25 Zentimetern zwischen den Reihen ein, damit die buschigen Blätter ausreichend Platz haben.

Dill pflegen und ernten

Sobald die Dillpflanzen gekeimt haben und herangewachsen sind, hast du mit ihnen nur wenig Arbeit.

Pflege:

  • Dill ist genügsam und anspruchslos in der Pflege.
  • Entferne Unkraut und lockere gelegentlich die Erde um die Pflanzen auf, um Staunässe zu vermeiden.
  • Wirkt die Pflanze schwach, kannst du den Boden mit organischem Dünger anreichern, zum Beispiel mit Brennessseljauche.

Ernte:

  • Du kannst die Blätter den ganzen Sommer über frisch ernten. Schneide dafür am besten die jüngeren, feinen Triebe ab.
  • Um den Geschmack zu konservieren, kannst du Dill einfrieren. Zum Trocknen ist das Kraut nicht geeignet, da es dabei stark an Geschmack verliert.
  • Die Samen sind erntereif, wenn sie sich hellbraun verfärben. Löse sie von den Blütendolden und trockne sie anschließend an einem trockenen, dunklen Ort für etwa eine Woche. Anschließend lagerst du sie am besten in einem dunklen Schraubglas.

Dill in der Küche verwenden

Du kannst Dill vielseitig in der Küche anwenden. Sein charakteristischer Geschmack ist herb mit einer leicht süßlichen Note. Am besten verwendest du frischen Dill, da er wesentlich intensiver ist als die getrocknete Variante. Beim Kochen solltest du das Würzkraut erst kurz vor dem Servieren hinzufügen, da Dill durch starke Hitze seinen intensiven Geschmack schnell verliert.

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Dill passt zu vielen verschiedenen Gerichten:

  • Nicht umsonst heißt Dill auch Gurkenkraut, denn er wird traditionell verwendet, um Gurken einzulegen. Auch Gurkensalat harmoniert gut mit Dill und verleiht dem Salat eine besondere Note.
  • Klassisch werden auch Fischgerichte mit Dill verfeinert.
  • Mit Kartoffeln harmoniert Dill ebenfalls sehr gut.
  • Besonders für Dillsoße, Kräuterquark oder Kräuterbutter ist das feine Kraut geeignet.
  • Du kannst auch Suppen oder Aufläufe mit Dill dekorieren, um deinen Gerichten zusätzlichen Feinschliff zu verpassen.

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Überarbeitet von Paula Boslau  © UTOPIA