Eine Sauberkeitsexpertin verrät, wie man weniger Zeit mit Putzen verbringt, ohne dass die Wohnung unordentlich wird. Dafür kann man verschiedene Techniken nutzen – Putzmittel braucht es weniger als gedacht.
Kann man weniger Zeit mit Putzen verbringen, ohne dass die Wohnung dreckiger wird? Die Wiener Journalistin Sigrid Neudecker ist davon überzeugt. In ihrem Buch "Sauber! Eine einfache Anleitung für alle, die eigentlich keine Lust aufs Putzen haben" verrät sie, wie es gelingen kann. Einige Tipps fasst sie im Gespräch mit dem Süddeutsche Zeitung Magazin zusammen.
Wohnung schneller putzen dank "Clean-as-you-go”-Technik
Wer nicht den ganzen Sonntag mit Putzen verbringen will, kann unter der Woche bereits Maßnahmen ergreifen, um die Wohnung sauber zu halten. Neudecker empfiehlt die "Clean-as-you-go"-Technik. Dabei erledigt man kleinere Putzarbeiten quasi nebenher, indem man beispielsweise das Waschbecken während des Zähneputzens sauber macht – oder etwas mitnimmt und aufräumt, wenn man das Zimmer verlässt.
"Ich verlasse nie ein Zimmer, ohne etwas in der Hand zu haben, was eigentlich in einen anderen Teil der Wohnung gehört", erklärt die Expertin. Weiter rät sie, während "langweiliger Telefonate" auch mal abzustauben.
"Bis das Teewasser kocht, ist die Spüle gewischt, und bis der Kaffee endlich durchgelaufen ist, haben Sie längst den Geschirrspüler ausgeräumt." Eine leere Spülmaschine habe zudem den Vorteil, dann man dreckige Kochutensilien nach Gebrauch gleich hineinräumen kann.
Statt putzen: Dreck vermeiden
Natürlich spart man auch Zeit, wenn man vermeidet, dass die Wohnung überhaupt erst dreckig wird. Neudecker empfiehlt im Gespräch mit dem Süddeutsche Zeitung Magazin, zunächst zu beobachten, was Schmutz in der Wohnung verursacht – und dann gezielt einzugreifen. "Man muss einfach nur Zehntelsekunden vorausdenken, um später Putzzeit einzusparen", so die Expertin.
Sie selbst trage beim Kochen etwa ein Geschirrtuch am Körper, um sich daran regelmäßig die Finger abzuwischen – so würden etwa Schubladen nicht dreckig. Die Bücher im Regal könne man entlang der vorderen Regalkante ausrichten, um zu vermeiden, dass sich auf den Brettern Staub bildet. Außerdem rät die Expertin, sich über der Badewanne oder Dusche zu bürsten – so landen die Haare im Haarsieb und nicht auf dem Fußboden.
Was braucht man, um die Wohnung sauber zu halten?
Die Süddeutsche Zeitung Magazin verweist auf die Verbraucherzentrale, laut der in einem Haushalt in Deutschland im Schnitt 15 verschiedene Putzmittel bereit stehen. Autorin Neudecker hält dies für "absurd".
Sie selbst greift beim Putzen auf wenige Basismittel zurück, wie sie sagt: "Für alles, was mit Fett zu tun hat, braucht man Geschirrspülmittel oder einen Allzweckreiniger auf Seifenbasis. Und wo Kalkflecken entstehen, braucht man etwas mit Säure." Sie selbst weicht Kalkkrusten an Wasserhähnen etwa mit in billigen Supermarkt-Essig getränktem Toilettenpapier auf. Des weiteren benötige man nur einen Staubsauger, einen Wischmopp und Mikrofasertücher. Die meisten Flecken ließen sich aber auch nur mit Wasser entfernen, auch beim Bodenwischen.
Auch die richtige Putztechnik ist wichtig. "Zielloses Hin-und-her-Wischen bringt gar nichts. So verteilt man den Dreck einfach nur", so die Expertin. Stattdessen solle man halbkreis- oder schlangenförmigen Bewegungen machen. Neudecker empfiehlt auch, beim Kloputzen zunächst die weniger unhygienischen Flächen zu reinigen, wie den Klopapierrollenhalter, den Drücker und den Deckel. Erst dann kommen Klobrille und das WC an die Reihe, und schließlich wandert der Lappen direkt in die Wäsche.
Utopia-Tipp: Mikrofasertücher können in der Waschmaschine Mikroplastik absondern. Dies lässt sich verhindern, wann man sie vorab in Wäschebeutel wie den von Guppyfriend legt. Als Alternative zu den Tüchern kann man auch alte Handtücher zerschneiden und zum Putzen verwenden.
Verwendete Quellen: Süddeutsche Zeitung Magazin © UTOPIA
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