Cetylalkohol ist die Grundlage zahlreicher kosmetischer Produkte. Du findest ihn vor allem in Cremes und Lotionen. Wie schädlich der Stoff für die Umwelt und unsere Gesundheit ist, erklären wir in diesem Artikel.

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Cetylalkohol findest du auf vielen Verpackungen auch unter den Bezeichnungen 1-Hexadecanol, Hexadecan-1-ol und Palmitylalkohol. Der Stoff gehört zu den sogenannten Fettalkoholen. Er hat aber nur wenig mit alkoholischen Getränken zu tun. Denn Alkohole unterscheiden sich in ihrem chemischen Aufbau und wirken sich je nachdem unterschiedlich auf die Haut aus.

Cetylalkohol: Verwendung in Kosmetik

Cetylalkohol kann Wasser sehr gut binden. Wegen dieser Eigenschaft wird er oft als Konsistenzgeber und Co-Emulgator verwendet.

Denn häufig werden Kosmetikprodukte aus Stoffen zusammengemischt, die sich eigentlich nicht mischen lassen. Ölhaltige und wasserhaltige Stoffe sind zum Beispiel eigentlich nicht kompatibel, lassen sich aber durch Hinzugabe von Tensiden vermischen. Cetylalkohol sorgt nun dafür, dass diese Mischung auch stabil bleibt und sich die verschiedenen Flüssigkeiten nicht wieder trennen. Das erreicht er, indem er flüssig-kristalline Gelstrukturen bildet.

Cetylalkohol kommt besonders oft in Cremes, Lotionen und Haarpflegeprodukten zum Einsatz. Bei Letzterem macht der Wirkstoff die Haare geschmeidiger und feiner. Bei Cremes sorgt der Cetylalkohol zudem dafür, dass sie schneller in die Haut einziehen. In vielen Produkten wird es gemeinsam mit Stearylalkohol eingesetzt. Beide Stoffe zusammen werden daher oft als Cetearylalkohol bezeichnet.

Auch findest du Cetylalkohol in Wasch- und Reinigungsmitteln. Er wird ebenfalls als Schmiermittel in der Textil- und Metallindustrie verwendet.

Ist Cetylalkohol schädlich für die Gesundheit?

Prinzipiell gilt Cetylalkohol als ein relativ unbedenklicher Stoff. Teilweise kann er jedoch Kontaktallergien auslösen. Dann brennt die Haut, ist gerötet oder juckt stark. Dies wird jedoch nicht auf den eigentlichen Stoff zurückgeführt. Die Allergien resultieren daraus, dass das Produkt bei der Herstellung verunreinigt wurde.

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Wurde bei dir eine solche Kontaktallergie diagnostiziert, solltest du alle Produkte mit Cetyl- beziehungsweise Cetearylalkohol meiden. Das ist aber äußerst schwierig, da der Stoff in zahlreichen kosmetischen Produkten vorkommt. Auch in Stoffgemischen befindet er sich häufig und ist daher unter verschiedenen weiteren Namen zu finden:

  • PEG-40
  • Octyldecanol
  • Cetanol
  • Palmitalkohol
  • Tenside (jeglicher Form)

Um bei der Suche nach geeigneten Produkten nicht zu verzweifeln, kannst du deine Naturkosmetik selber machen. Dann weißt du genau, was drin ist und vermeidest unnötigen Verpackungsmüll. Auf Dauer kannst du sogar Geld sparen.

Cetylalkohol und die Folgen für Natur und Umwelt

Aus ökologischer Perspektive schneidet Cetylalkohol durchwachsen ab.

Der Stoff kommt in natürlicher Form vor und wird zum Beispiel von Bienen verwendet, um Bienenwachs herzustellen. Als natürliches Produkt ist Cetylalkohol gut biologisch abbaubar. Heute wird der Stoff jedoch fast ausschließlich auf der Basis von Erdöl sowie Palmöl und Kokosöl hergestellt.

  • Besonders Erd- und Palmöl haben fatale Folgen für Klima, Tiere und Pflanzen. Um die Rohstoffe zu gewinnen, werden viele Ökosysteme zerstört und große Mengen an CO₂ freigesetzt. Diese sind maßgeblich für die Klimakrise verantwortlich.
  • Weil es lange Transportwege zurücklegen muss und oft unter unfairen Arbeitsbedingungen produziert wird, ist auch Kokosöl meist nicht empfehlenswert.

Da oft schwer nachvollziehbar ist, ob der verwendete Cetylalkohol natürlichen oder synthetischen Ursprungs ist, solltest du den Stoff möglichst vermeiden. Selbst in zertifizierter Naturkosmetik kann Cetylalkohol vorkommen. Stattdessen kannst du einen großen Teil deiner Kosmetik selber machen:

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Überarbeitet von Nora Braatz  © UTOPIA

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