Sollte privates Feuerwerk verboten werden? Mit dieser Fragestellung wandte sich das Meinungsforschungsinstitut INSA an rund 2.000 Menschen in Deutschland. Das Ergebnis ist eindeutig.

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"The same procedure as every year." Dieser Satz fällt im beliebten Silvester-Sketch "Dinner for One". Und er passt gut, denn jedes Jahr zu Silvester geht ein Prozedere von Neuem los: die Debatte um ein mögliches Böllerverbot. Unter dem griffigen Schlagwort steckt die Forderung, privates Feuerwerk zu verbieten und es künftig exklusiv den Städten und Gemeinden zu überlassen, den Neujahrs-Nachthimmel mit buntem Spektakel zu erhellen. Doch wie stehen die Menschen in Deutschland zum Böllerverbot? Das Institut für neue soziale Antworten, besser bekannt als INSA, hat im Auftrag der Tierrechtsorganisation Peta nachgefragt.

Mehrheit der Deutschen sind für ein Böllerverbot

An der repräsentativen Umfrage nahmen 2.005 Personen aus Deutschland ab 18 Jahren teil. Es handelte sich dabei um eine Online-Befragung.

Die Kernfrage: "Sollte privates Feuerwerk Ihrer Meinung nach grundsätzlich untersagt werden?" Das Ergebnis: 58 Prozent antworteten mit "ja", 34 Prozent mit "nein". Der Rest reagierte entweder mit "weiß nicht" oder machte keine Angabe.

INSA hat die Ergebnisse auch anhand verschiedener demografischer Merkmale aufgeschlüsselt. Doch egal, ob Mann oder Frau, jung oder alt, mit Haustier oder ohne: In fast jeder Gruppe waren die Feuerwerksgegner:innen in der Überzahl gegenüber den Befürworter:innen.

Unterschiede zwischen den Gruppen gab es aber dennoch: Bei den Frauen fiel die Umfrage deutlicher aus als bei den Männern. Mit 64 Prozent Ja-Stimmen gegenüber 27 Prozent Nein-Stimmen sind doppelt so viele Frauen für ein Böllerverbot als dagegen. Bei den Männern ist das Verhältnis mit 51 zu 40 Prozent knapper. Doch auch hier gibt es eine absolute Mehrheit gegen privates Feuerwerk.

Ja zum Böllerverbot ist fast unabhängig von der Parteipräferenz

Eine weitere Auswertung von INSA zeigt, wie Wähler:innen bestimmter Parteien abgestimmt haben. Auch hier sind fast alle mehrheitlich für das Verbot. In den meisten Wählergruppen gibt es etwa 60 Prozent Ja-Stimmen und etwa 30 Prozent Nein-Stimmen.

Die deutlichsten Ausreißer sind die Grünen und die AfD. Bei den Grünen wollen 74 Prozent privates Feuerwerk abschaffen und nur 18 Prozent sind gegen das Verbot. Bei der AfD ist das Verhältnis von Ja- und Nein-Stimmen fast ausgeglichen. Hier unterliegen die Befürworter des Verbots mit 46 Prozent allerdings den knapp 47 Prozent der AfD-Wähler:innen, die das Böllern beibehalten wollen.

Utopia meint: Es gibt viele gute Gründe gegen privates Feuerwerk

Privates Feuerwerk schadet der Umwelt, dem Klima, Haustieren sowie wilden Tieren und ist auch für viele Menschen – zum Beispiel solche, die aus Kriegsgebieten stammen – eine Belastung. Ganz zu schweigen von den Verletzungen, Krankenhausaufenthalten und Todesfällen, die Jahr für Jahr am Silvesterabend durch privates Feuerwerk entstehen.

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Erst Anfang Januar ging eine Petition mit fast zwei Millionen Unterschriften im Bundesinnenministerium ein, die ein Böllerverbot forderte. Da offenbar auch eine Mehrheit in Deutschland hinter einem solchen Verbot steht, gibt es für die Politik keine sinnvolle Ausrede mehr, es nicht endlich umzusetzen.

Verwendete Quellen: Peta, INSA  © UTOPIA

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