Hundehaufen am Wegesrand, in Parks, auf Wiesen, Feldern und Weiden sind eklig, ärgerlich – aber auch gefährlich für Mensch, Tier und die Umwelt. 7 gute Gründe, warum sich Hundebesitzer:innen IMMER nach den Häufchen ihres Vierbeiners bücken sollte.

Mehr Ratgeber-Themen finden Sie hier

Die Kehrseite unserer Liebe zum Hund sind Millionen von Hundehäufchen, die die Straßen, Wege und Wiesen verschmutzen. Allein in Deutschland hinterlassen rund 10 Millionen Hunde jeden Tag ihre Häufchen. Würde daraus ein einziger Riesen-Haufen, wäre der knapp 45.000 Tonnen schwer.

Die Entsorgung ist und bleibt ein Problem, trotz Hundekotbeuteln aus Bio-Plastik. Wir erklären dir, warum du das große Geschäft deines Hundes unbedingt einsammeln solltest – deinen Mitmenschen, anderen Tieren und der Umwelt zuliebe. Und wir sagen dir, wie du Hundekot am besten entsorgst.

Hundekot sorgt für jede Menge Ärger

Ja, die meisten Hundebesitzer:innen bücken sich brav nach jedem Häufchen. Aber leider werden genug Häufchen liegen gelassen und werden damit zum Ärgernis und zur Gefahr. Hier sind sieben Gründe, warum jeder Hundehaufen eingesammelt gehört.

#1 Hundekot ist … einfach eklig

Hundehäufchen sind zwar natürlich – aber eben auch eklig, wenn sie in Vorgärten, am Wegrand und auf Wiesen liegen. Wenn jemand versehentlich in ein Häufchen tritt, nimmt er das übelstinkende Andenken mit nach Hause. Du als Hundebesitzer:in bist dafür verantwortlich, dass sich niemand durch die Hinterlassenschaften belästigt fühlt.

#2 Hundehaufen sind gefährlich – für andere Tiere und den Menschen

Hundekot riecht nicht nur äußerst unangenehm, sondern birgt auch ein gesundheitliches Risiko. Im Hundekot tummeln sich nicht selten Würmer und auch gefährliche Bakterien wie Salmonellen, Campylobacter und andere Keime. Infizierte Haustiere können andere Hunde oder ihre Besitzer:innen mit Erregern anstecken, die schwere Krankheiten verursachen können. Kinder und immungeschwächte Menschen sind besonders gefährdet.

#3 Hundekot verschmutzt die Umwelt

Hundekot ist kein Dünger – ganz im Gegenteil. Auch wenn Pferdeäpfel und Kuhfladen liegen bleiben dürfen und als Pflanzendünger verwendet werden, gilt das nicht für Hundehaufen. Den Unterschied macht die einfache Tatsache, dass Pferde und Rinder Pflanzenfresser sind – und der Hund ein Fleischfresser. Die Übertragung von Krankheiten erfolgt allermeist durch den Kot von Fleischfressern.

Wenn Hundekot in der Natur liegen bleibt, gelangt er mit der Zeit in Böden und Gewässer. Die Hinterlassenschaften enthalten große Mengen an Stickstoff und Phosphor, die eine Gewässereutrophierung (unerwünschte Nährstoffzunahme in den Gewässern) verursachen und das Grundwasser mit Bakterien kontaminieren können.

"Die von einem Hund verursachte Überdüngung entspricht derjenigen, die bei der Produktion von 21.900 Litern Bier entsteht", so Wissenschaftler:innen der Technischen Universität Berlin, die in einer Studie die Ökobilanz von Hunden untersucht haben. "Die Ökotoxizität (Giftigkeit für die Umwelt) für Gewässer übertrifft die eines mit Glyphosat behandelten Ackers von 6,5 Hektar Größe".

#4 Hundekot sorgt für schlechte Futterqualität

Da meistens nicht das Herrchen oder Frauchen, sondern der Hund den Platz für sein großes Geschäft bestimmt, kommt es immer wieder vor, dass Hundekot auf landwirtschaftlich genutzten Wiesen und Feldern landet. Wird er nicht eingesammelt, verunreinigt er die angebauten Futter- und Lebensmittel – mit den oben genannten Folgen.

#5 Hundekot kann für Kälber gefährlich werden

Hundehaufen bringen für Milchviehhöfe Risiken mit sich: Wenn Hunde den Kot auf Äckern und Weiden absetzen, bringen sie damit eventuell trächtige Kühe bzw. deren Kälber in Gefahr.

Grund dafür ist der Parasit Neospara Caninum, der weltweit der Hauptgrund für Fehlgeburten bei Kühen ist. Der Hund ist hier der Endwirt, er scheidet die Krankheitserreger, die für Rinder, aber auch Schafe, Ziegen und Pferde gefährlich werden können, aus. Wenn Weidetiere den Kot eines infizierten Hundes mit dem Futter aufnehmen, können sie sich mit dem Erreger infizieren.

Die Gefährdung ist vor allem bei Hunden, die Rindfleisch fressen, groß. Denn die Hunde selbst infizieren sich meist über das Fleisch von befallenen Tieren. "Hunde aus Privathaushalten, die auf der Weide gelegentlich ihr Geschäft verrichten, stellen ein geringeres Risiko dar als Hofhunde aus landwirtschaftlichen Betrieben, in denen selbst Rinder gehalten werden", so Franz J. Conraths, Leiter des Instituts für Epidemiologie am Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit gegenüber dem MDR.

#6 Hundehaufen können teuer werden

Hundehalter:innen sind verpflichtet, die Hinterlassenschaften ihrer Hunde einzusammeln und ordnungsgemäß zu entsorgen. Hundehaufen liegenzulassen ist eine Ordnungswidrigkeit – und kann richtig teuer werden: Mancherorts wird ein Bußgeld von bis zu 1.000 Euro fällig.

Südtirol geht in Sachen liegengelassene Hundehaufen neue Wege: In der italienischen Provinz gilt seit Anfang 2024 ein neues Gesetz, nachdem Hundehalter:innen das Erbgut ihres Tieres analysieren lassen müssen, der genetische Pfotenabdruck wird in einer Datenbank gespeichert. Wird dann ein herrenloser Haufen gefunden, kann ermittelt werden, zu welchem Hund der Haufen gehört – und ein entsprechendes Bußgeld wird verhängt.

Gut zu wissen: Die Hundesteuer, die alle Hundebesitzer:innen für ihre Vierbeiner zahlen müssen, beinhaltet KEINEN kostenlosen Hundehaufen-Einsammel-Service der Gemeinde.

#7 Hundehass kein Futter bieten (Stichwort Giftköder)

Hundekot auf Gehwegen und am Wegesrand ist ein Reizthema. Leider gibt es immer wieder Menschen, die Hunde hassen und deren Aversion so weit geht, dass sie Giftköder auslegen, um Hunden zu schaden. Nicht selten endet das für den Hund tödlich. Das beste Mittel, um Konflikte zu verhindern, sind gut erzogene Hunde – und pflichtbewusste Hundehalter:innen, die sich nach jedem Hundehäufchen bücken und es einsammeln. Denn je weniger Hundehäufchen herumliegen, umso entspannter wird das Miteinander von Hundehalter:innen und Hundeskeptiker:innen.

Wohin mit dem Hundehaufen?

Die Lösung des Haufenproblems ist eigentlich ganz einfach: Sowohl das Häufchen als auch der Beutel gehören in den Restmüll. Auch wenn der Beutel aus Bioplastik ist.

Wenn du dir – berechtigterweise – Gedanken über die hohe Müllproduktion machst, dann verwende alte Brottüten oder andere Behältnisse zum Einsammeln des großen Geschäfts deines Hundes.

Utopia meint: Auch wenn viele andere es nicht machen: Geh mit gutem Beispiel voran und übernehme nicht nur Verantwortung für deinen Hund, sondern auch für deine Mitmenschen und die Umwelt.

Und ja, es kann passieren, dass man gedankenverloren vergisst, sich nach dem Häufchen zu bücken. Das ist kein Weltuntergang. Du kannst ja beim nächsten Einsammeln zusätzlich ein liegen gelassenes Häufchen eines anderen Hundes mit einpacken – dann stimmt die Rechnung wieder.

Wenn du auf der "anderen Seite", nämlich derjenigen der Nicht-Hundebesitzer:innen, stehst und dir die Tretminen ein Dorn im Auge sind, dann sprich einfach die Hundebesitzer:innen an – so freundlich wie möglich. Wie fast immer im Leben kommt man damit am weitesten.

Mehr Inhalte von Utopia.de
News, Tipps, Rezepte und Kaufberatung für eine nachhaltigere Welt.

Hundehaufen einsammeln: Tipps für Hunde-Halter:innen

Hundekot riecht "nicht gut", es hilft nichts. Diese 3 Tipps helfen:

  1. Um den Hundekot aufzusammeln, steckst du deine Hand in den Hundekotbeutel, sammelst (wie mit einem Handschuh) den Haufen auf, stülpst den Beutel um und verknotest ihn.
  2. Hundekot muss auch jenseits von viel begangenen Wegen und im Gebirge eingesammelt werden. Wer den Beutel geruchsneutral (bis zum nächsten Mülleimer) transportieren möchte, kann ihn in ein Schraubglas tun. Dazu vor dem Zuknoten des Beutels möglichst viel Luft herausdrücken, damit du die Beutel platzsparend verstauen kannst.
  3. Es gibt auch geruchsneutrale Hundekotbeutel und wiederverwendbare Transportbeutel für die vollen Beutel zu kaufen.

  © UTOPIA

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.