Zweistellige Plusgrade im Februar: Der vermeintliche Frühling lockt nicht nur Pflanzen aus der Reserve, sondern auch Gartenfreunde. Was bedeutet das für Pflanzen?

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Eigentlich ist es noch Winter, doch selbst in der kalten Jahreszeit klettern die Temperaturen manchmal in den zweistelligen Bereich. Die ersten Pflanzen, die sich jetzt an die Oberfläche wagen, sind voll auf Kälte eingestellt. Ist ein Wärmeeinbruch für sie also ein Fluch oder ein Segen?

Ein plötzlicher Temperaturanstieg mag für uns Menschen vielleicht anstrengend sein, Pflanzen kommen allerdings gut damit klar, sagt Staudengärtnerin Svenja Schwedtke. Alles, was ohnehin gerade draußen wächst, hat damit kein Problem - Schneeglöckchen zum Beispiel. Auch bereits blühende Gehölze wie Zaubernuss, Kornelkirsche oder Winterjasmin nicht. Sie sind wechselhaftes Wetter gewohnt.

Wie beeinflussen die wechselhaften Temperaturen Pflanzen, die jetzt blühen? Schneeglöckchen, Krokusse und Winterlinge lassen bei Kälte die Blüten und Blätter hängen. Sie richten sich aber wieder auf, sobald es wärmer wird und wachsen weiter. Schaden nehmen sie also nicht. Bei Pflanzen wie etwa Pestwurz verfrieren sogar die Blüten, wenn es kalt ist. Sie treiben aber neu aus, wenn die Temperaturen wieder steigen.

Was kann man jetzt für die Pflanzen tun?

Wen jetzt aber mit den ersten warmen Sonnenstrahlen die Frühlingsgefühle packen, der stellt eventuell Pflanzen nach draußen, für die es eigentlich noch zu früh ist. Das gilt zum Beispiel für Primeln. "Auf die muss man dann aufpassen", sagt Schwedtke. Heißt: Wird es wieder kalt, müssen sie zurück ins Warme.

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Empfindliche Gewächse auf Terrasse, Balkon oder im Garten hat man vielleicht mit Vlies oder Tannenreisig abgedeckt, um sie vor der Kälte zu schützen. Die Staudengärtnerin rät, diese Pflanzen aufzudecken, wenn es wärmer wird - um ihnen etwas Luft zu geben, "denn sonst gammeln sie unter der Abdeckung oder treiben zu früh aus".

Gartenarbeit im Februar: Weniger ist mehr

Lavendelbeet mit Laubschicht gegen Frost
Laub dient als Frostschutz - im Februar sollte man es daher noch nicht von den Beeten harken. © dpa / Christin Klose/dpa-tmn

Mit den Temperaturen steigt verständlicherweise die Lust auf Gartenarbeit. Vor lauter Tatendrang meinen es manche allerdings zu gut. So sollte man etwa das Laub nicht von den Beeten harken, weil man den Sprösslingen helfen will. Sie schaffen es nämlich auch ohne unsere Hilfe durch die Laubdecke. Außerdem dienen die Blätter als Frostschutz, falls es doch noch einmal kalt wird.

Was man Svenja Schwedtke zufolge jetzt stattdessen machen kann:

  • Unkraut, also unerwünschte Beikräuter, entfernen
  • Gehölze schneiden
  • Werkzeug sichten, säubern und auf Funktionstüchtigkeit prüfen
  • Tomatendünger besorgen, um Mitte März die Blumenzwiebeln zu düngen

Gibt es nach einer warmen Phase, in der es trocken geblieben ist, wieder Frost, kann man zudem immergrüne Gehölze gießen. (dpa/bearbeitet von sbi)

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