1 18
Schädlings- und Krankheitsbefall ist nicht nur in der Landwirtschaft ein Thema, sondern auch im Garten. Anstatt auf chemische Pestizide und Herbizide zurückzugreifen, die Umwelt und Gesundheit belasten können, gibt es zahlreiche natürliche Mittel, die Ihre Pflanzen schützen. Wir haben die wirkungsvollsten Hausmittel gegen Schädlinge und Krankheiten für Sie zusammengetragen.
2 18
Aber welche Schädlinge und Krankheiten können Ihren Pflanzen eigentlich schaden? Häufige Schädlinge sind zum Beispiel Blattläuse, Dickmaulrüssler, Schnecken, Raupen oder bestimmte Falter. Natürlich können auch Tiere wie Vögel oder Maulwürfe die Ernte mindern. Bei Krankheiten handelt es sich meist um Pilze. Der bekannteste darunter ist der Mehltau.
3 18
Warum sollte man es sich nun unnötig schwer machen und nicht einfach die Chemiekeule auspacken? Das Umweltbewusstsein der Menschen wächst glücklicherweise und Gartenbesitzer wissen um die Bedeutung von Lebensräumen für Insekten. Mit Pestiziden werden nicht nur Schädlinge, sondern auch nützliche Insekten getötet. Außerdem möchte man schließlich Bio-Obst und -Gemüse aus dem eigenen Garten.
4 18
Ein bewährtes Hausmittel gegen Mehltau ist Milch. Verdünnen Sie diese etwa im Verhältnis 1:8 mit Wasser und sprühen Sie das Gemisch dann großzügig auf die betroffenen Stellen. Verwenden Sie möglichst frische Milch, idealerweise Rohmilch. Die Milchsäurebakterien helfen, den Pilz abzutöten und das Wachstum neuer Infektionen zu verhindern. Wiederholen Sie die Behandlung regelmäßig.
Anzeige
5 18
Brühe, Sud, Jauche und Tee: Aus diversen Kräutern und Pflanzen können Sie verschiedene, flüssige Mittel zur Schädlingsbekämpfung oder Pilzbehandlung herstellen. Dabei handelt es sich nicht um seltene Gewächse, sondern um alltägliche (Un-)Kräuter oder Wildpflanzen. Als Faustregel gilt: Zehn Gramm Pflanzen auf einen Liter Wasser geben und das Gemisch einen Tag lang stehen lassen.
6 18
Ein erstklassiges Mittel zur Stärkung von Pflanzen und Vorbeugung von Blattläusen ist Brennnesseljauche. Sie wird aus fermentierten Brennnesseln und Wasser hergestellt und ist reich an Mineralien. Wie gut, dass sich Brennnessel überall in der Natur in großen Mengen finden. Auch im eigenen Beet wächst das Unkraut mitunter unerwünschter Weise.
7 18
Ein echtes Wundermittel im Einsatz gegen Krankheiten und Schädlinge ist auch der Ackerschachtelhalm. Er findet sich auf Wiesen und an Wegrändern. Sie stellen am besten eine Brühe aus ihm her, indem Sie ihn 30 Minuten lang in Wasser köcheln lassen. Diese Brühe hilft dann gegen Sternrußtau, Mehltau, Malvenrost, Blattfleckkrankheit, Spinnmilben und Schorf.
8 18
Auch aus Rainfarn können Sie eine Brühe herstellen, die gegen diverse Schädlinge und Krankheiten hilft, zum Beispiel gegen Läuse, Kohlerdflöhe, die Weiße Fliege, Schnecken, Mehltau sowie Wurzelläuse. Neben dem gelb blühenden Rainfarn ist auch gewöhnliches Farnkraut ein bewährtes Mittel im Einsatz gegen Kaliummangel, Schnecken und Blattläuse.
Anzeige
9 18
Hilfreiche Brühen, Tees und Sprays lassen sich auch aus Basilikum, Knoblauch und Zwiebel herstellen. Knoblauch können Sie entweder gepresst und mit Wasser zu einem Spray oder durch Kochen zu einer Brühe verarbeiten. Auch Zwiebeln können Sie zu einer Brühe verkochen. Beide Knollenfrüchte wirken gegen Blattläuse, Raupen und Milben. Basilikumtee vertreibt Blattläuse, Spinnmilben und Weiße Fliegen.
10 18
Ein gutes Mittel, um einen Befall der Ernte durch den Kohlweißling vorzubeugen, ist der Sud des Holunders. Er vertreibt Wühlmäuse und auch gegen Ameisen kann er eingesetzt werden. Holunder finden Sie zum Beispiel an Wald- und Wegrändern, wo er wild wächst und Sie ihn einfach pflücken können.
11 18
Lavendel bringt eine Vielzahl an Vorteilen mit sich: Er verbreitet einen herrlichen Duft, sieht mit seinen lila Blüten wunderschön aus und zieht nützliche Bestäuber wie Bienen an. Er vertreibt mit seinem Geruch aber auch Mücken, Motten und Fliegen. Mit Lavendelextrakt lassen sich außerdem Nacktschnecken abschrecken.
12 18
Wenn man Abfällen noch einen Nutzen abgewinnen kann, dann ist das besonders nachhaltig. Aus Kompost lässt sich nicht nur nährstoffreiche Bio-Erde gewinnen, sondern auch ein effektives Mittel gegen Pflanzenkrankheiten. Dazu weichen Sie den Kompost einfach in Wasser ein und stellen einen Tee daraus her. Diesen sprühen Sie direkt auf die Pflanzen und stärken somit deren Immunsystem.
Anzeige
13 18
Aus Waschnüssen können Sie einen Sud herstellen, mit dem Sie Blattläuse hervorragend vertreiben können. Hierzu müssen Sie etwa zehn Waschnüsse in einem Liter Wasser auskochen. Den entstandenen Sud können Sie anschließend mit einer Sprühflasche auf die betroffenen Blätter auftragen. Waschnüsse, deren Schalen Saponin enthalten, bekommen Sie in Drogerien oder im Bioladen.
14 18
Diatomeenerde ist ein natürliches Pulver aus fossilen Kieselalgen, das Insekten austrocknet und tötet. Es wird auch Kieselgur genannt und kann gegen Ameisen, Flöhe, Läuse und andere kriechende Insekten eingesetzt werden. Das Pulver sollte auf die betroffenen Pflanzen und den Boden gestreut werden. Es ist für Menschen und Haustiere ungefährlich.
15 18
Die beste Vorbeugung von Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall erfolgt durch einen nährstoffreichen, gesunden Boden. Natürlicher Dünger fördert das Bodenleben und das Wachstum der Pflanzen. Es kann zum Beispiel Kaffeesatz, Laub, Kompost, Holzasche oder Kalium-betonter Pflanzendünger zum Einsatz kommen, um die Gesundheit von Boden und Pflanzen zu begünstigen.
16 18
Nicht mehr ganz so natürlich, aber immer noch schonender als Pestizide, ist der Einsatz von Essig, Seifenlauge oder Backpulver. Mit Wasser verdünnt wirken diese Hausmittel gegen Unkraut, unerwünschte Insekten oder Pflanzenkrankheiten. Achten Sie unbedingt auf das richtige Mischverhältnis: Eine kleine Menge Essig, Backpulver oder Seife im Wasser genügt!
Anzeige
17 18
Ein wirksames Mittel gegen größere Schädlinge wie Schnecken oder Vögel kann ein Netz sein. Es kann sowohl im Gemüsebeet zum Einsatz kommen als auch bei Bäumen und Sträuchern. Seine Installation ist jedoch mit mehr Aufwand und Kosten verbunden und Sie sollten es deshalb erst einmal mit günstigeren und ressourcenschonenderen Methoden versuchen, bevor Sie Ihre Pflanzen mit einem Netz verhüllen.
18 18
Es gibt also eine Vielzahl an natürlichen Möglichkeiten, um Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen oder diesen vorzubeugen. Der Griff zur wenig umweltfreundlichen Chemiekeule ist also gar nicht nötig. Viele der Methoden können Sie mit Pflanzen oder Substanzen durchführen, die Sie ohnehin zu Hause haben. Das ist nachhaltig und spart Kosten.