• Im Winter und durch Homeoffice steigt unweigerlich die Heizkostenrechnung. Doch wie sehr - darauf haben Verbraucher Einfluss.
  • Mit einfachen Tipps lassen sich Energiekosten sparen. Vor allem ein kleiner Fehler ist sehr verbreitet.

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Das Wärmegefühl ist sehr individuell. Während die Frau friert, ist es dem Mann oft schon viel zu warm im Zimmer. In jedem Fall gut zu wissen: Mit nur einem Grad weniger im Wohnraum kann man bis zu sechs Prozent Heizenergie einsparen. Darauf weist die Verbraucherzentrale Bremen aktuell hin. Die Verbraucherschützer wollen den Blick darauf lenken, dass man schon mit einfachen Tipps spürbar Geld sparen kann:

  • Die Temperatur von rund 20 Grad erreicht man bei einem Thermostat in aller Regel mit der Stufenanzeige drei.
  • Im Schlafzimmer reichen nach Ansicht der Experten oft schon 18 Grad, in weniger genutzten Räumen 16 Grad.
  • Zum Aufheizen sollte ein Thermostatventil nicht auf die höchste Stufe, sondern immer auf die gewünschte Temperatur eingestellt werden. Der Thermostat öffnet automatisch die Leitung so lange, bis die Wunschtemperatur im Raum erreicht ist.
  • "Mit einem Thermometer können Verbraucher überprüfen, welche Temperatur für sie angenehm ist“, rät Inse Ewen von der Verbraucherzentrale Bremen. Zusätzlich wäre auch ein Hygrometer wichtig für jeden Haushalt, um die Raumfeuchtigkeit zu messen. Es gibt auch Kombinationsgeräte, die sowohl Temperatur als auch Feuchtigkeit messen.
  • Wenn niemand zu Hause ist, muss es dort auch nicht wohlig warm sein. Ein Absenken der Temperatur spart Energie.
  • Heizkörper freihalten: Wenn Heizkörper hinter Vorhängen versteckt sind oder mit Möbeln zugestellt, können sie ihre Wärme nicht richtig an den Raum abgeben. Die Heizenergie wird nicht voll ausgenutzt.
  • Auch wichtig: Halten Sie Ihre Heizkörper sauber, denn auch Flusen und Staub können die Heizleistung mindern!

Das neue EU-Energielabel kommt und bringt einige Veränderungen mit sich

Am 1. März 2021 wird das EU-Energielabel durch eine neue Version ersetzt. Nicht nur am Layout ändert sich etwas. (Foto: iStock-Alvarez)

Dieser kleine Fehler nach dem Lüften kostet Geld

Um Schimmel vorzubeugen, ist Lüften wichtig. Wie oft, hängt davon ab, wie der Raum genutzt wird. Das Wohnzimmer, in dem sich mehrere Personen aufhalten, muss möglicherweise deutlich häufiger gelüftet werden als das Schlafzimmer, in dem sich am Tag niemand aufhält. "Richtig lüften bedeutet mehrfach täglich stoßlüften, nicht dauerhaft kipplüften", betont Ewen. So wird die Luft im Raum schnall ausgetauscht, ohne dass die Wände innen auskühlen.

Ein häufiger Irrtum: Nach dem Lüften, nach einer Nacht mit heruntergefahrener Heizung oder Abwesenheit den Thermostat ganz aufzudrehen. Dadurch wird der Raum nämlich nicht schneller warm. Mit dem Thermostat regelt man nur, welche Endtemperatur der Raum erreichen soll.

Das heißt: Wer den Thermostat auf fünf stellt, wartet genauso lange, bis der Raum warm ist wie bei Stufe drei. Er heizt aber unter Umständen länger, wenn nicht rechtzeitig zurückgedreht wird. Die Folge: Die Heizkosten steigen.

Im Schlafzimmer reichen oft 18 Grad, in weniger genutzten Räumen 16 Grad. Wichtig ist, dass gerade kühlere Räume gut belüftet werden und Türen zu wärmeren Räumen geschlossen sind. Sonst kann sich an kälteren Stellen Feuchtigkeit niederschlagen und Schimmel entstehen.

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Worauf sollten Sie beim Heizen noch achten?

Durch die Fenster kann viel Wärme nach draußen entweichen. Es ist deshalb sinnvoll, die Fensterrahmen möglichst gut abzudichten, zum Beispiel mit selbstklebenden Streifen aus Schaumstoff, die es im Baumarkt gibt. Sehr effektiv ist es auch, nachts die Rollläden zu schließen. Damit verringern Sie laut Umweltbundesamt den Wärmeverlust um 20 Prozent.

Wenn Sie zusätzlich die Vorhänge schließen, verstärken Sie den Effekt. Achten Sie aber darauf, dass die Gardinen nicht die Heizkörper verdecken. Diese sollten auch nicht zugestellt werden, denn sonst staut sich die warme Luft und verteilt sich nicht

"Um diesen Effekt zu vermeiden, sollten Sie Ihre Einrichtung entsprechend gestalten. Die einfache Regel lautet, dass jeder Heizkörper gut zu sehen ist und die Raumluft ihn ungehindert umströmen kann", rät Inse Ewen.
Ein Sofa zum Beispiel sollte mindestens 30 Zentimeter Abstand zur Heizung haben. Vorhänge an Fenstern mit Heizkörpern darunter sollten nicht bodenlang sein, sondern oberhalb der Wärmespender enden. Von eigens montierten Heizkörperverkleidungen zur Verschönerung des Raumes ist vor diesem Hintergrund gänzlich abzuraten.

Damit die Heizkörper effektiv arbeiten, sollten Sie sie außerdem regelmäßig entlüften. Sonst setzen sich Luftblasen ab, die Heizung verbraucht mehr Energie als notwendig. Dazu benötigen Sie einen kleinen Vierkantschlüssel, den Sie im Baumarkt kaufen können. (af)

Verwendete Quellen:

  • Verbraucherzentrale Bremen
  • dpa
  • Umweltbundesamt: Richtig heizen
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