Schimmel, Schimmelpilze, Schimmelbefall, Mittel, Gesundheit, Maßnahmen
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Versteckt hinter einem Schrank oder der Couch, an der Zimmerwand in der Nähe einer Wärmebrücke, an Fugen im Bad oder an den Anschlüssen am Fensterrahmen: Schimmelbefall in der Wohnung kann an unterschiedlichen Stellen sichtbar werden. Fest steht jedoch, dass rasches Handeln nötig ist, um gesundheitliche Folgen durch Schimmelsporen in der Raumluft zu verhindern.
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Auslöser für Schimmelbefall in der Wohnung ist meist Feuchtigkeit. Dabei können ein Wasserschaden, Wärmebrücken durch baulichen Mangel oder falsche Dämmung sowie zu viel Feuchtigkeit im Raum Ursachen für Schimmelbildung sein. Vor allem eine dauerhaft zu hohe Feuchtigkeit in Zimmern wie Küche, Bad oder Schlafzimmer begünstigt die Entwicklung von Schimmel.
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Feuchte und kalte Wände, Decken oder Fußböden mit einer Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent, aber auch schlecht belüftete Ecken in Zimmern, zum Beispiel hinter Möbeln, sowie große Temperaturunterschiede zwischen einzelnen Räumen einer Wohnung sind allesamt Ursachen für Schimmelbildung. Tipp: Mit einem Thermo-Hygrometer behalten Sie die Luftfeuchtigkeit im Blick.
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Luftfeuchtigkeit entsteht durch die reine Atemluft, aber besonders auch durch Duschen, Baden, Kochen und feuchte Wäsche in der Wohnung. Dann bildet sich im schlimmsten Fall Tauwasser an Fenstern und Wänden, das durch Abwischen, Lüften und Heizen entfernt werden muss. Doch bereits bevor Tauwasser sichtbar oder Wände feucht werden, kann sich Schimmel unbemerkt bilden.
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Optimales Heizen und Lüften hilft vorbeugend gegen Schimmel, führt überschüssige Feuchtigkeit aus den Zimmern und sorgt zudem für ein angenehmes Raumklima. Regelmäßiges Quer- und Stoßlüften für etwa drei bis fünf Minuten im Winter und bis zu 20 Minuten im Sommer sind nötig, um einen ausreichenden Luftaustausch in der Wohnung zu bewirken. Ein Luftentfeuchter kann unterstützend eingesetzt werden.
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Neben dem täglichen Lüften morgens und abends ist auch eine konstante Temperatur in allen Räumen der Wohnung wichtig. Dabei sollten alle Wohn- und Schlafräume mindestens 16 Grad warm sein. Zudem sollten keine Möbel vor Heizkörper gestellt werden, um eine vollständige Erwärmung der Räume zu gewährleisten. Auch das Zustellen von kalten Wänden durch Möbel unterstützt eine mögliche Schimmelbildung.
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Falls schlechte Isolierung oder ein Baumangel als Ursache für die Schimmelbildung von einem Fachmann diagnostiziert wurde, hilft nur eine bauliche Veränderung. Denn auch wenn Hausmittel schwarze Schimmelflecken beseitigen können, kommt der Befall immer wieder, wenn die Ursache nicht bekämpft wird. Auch ein Wasserschaden muss fachgerecht behoben werden, sonst kehrt Schimmel immer wieder zurück.
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Schimmelsporen können auch Auswirkungen auf die Gesundheit haben. So leiden Betroffene oftmals unter Atemwegserkrankungen, ständigem Erkältungsgefühl, Migräne, Allergien oder Asthma, wenn Schimmel in der Wohnung unbehandelt bleibt. Vor allem immungeschwächte Personen tragen ein erhöhtes Risiko, durch Schimmelbefall in der eigenen Wohnung häufiger an Infektionen zu erkranken.
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Kleine Schimmel-Flächen lassen sich mit den richtigen Hilfsmitteln und ausreichenden Schutzmaßnahmen selbst entfernen. Da sich bei der Bekämpfung durch Schimmelmittel und Schwamm in kürzester Zeit Sporen in der Luft absetzen, ist es jedoch unbedingt nötig, für ausreichend Frischluft zu sorgen sowie Schutzkleidung zu tragen.
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Bei der Behandlung von Schimmelflecken sollten vorsorglich Handschuhe, ein Mundschutz mit Feinstaubfilter mindestens der Schutzklasse P2, eine Schutzbrille und je nach Befall auch ein Einweg-Overall getragen werden. Das Aufwirbeln von Kleinstpartikeln beim Entfernen sollte so gut es geht vermieden werden. Sonst verteilen sich Sporen in der Wohnung und werden möglicherweise eingeatmet.
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Neben Produkten gegen Schimmel aus dem Handel gibt es auch wirksame Hausmittel als Alternative zu chemischen Mitteln. Dazu zählt Essigessenz. Dafür werden die befallenen Stellen mit einem in Essig getränkten Schwamm behandelt und anschließend mit einem feuchten Lappen gereinigt. Bei hartnäckigen Fällen ist Essig nicht zu empfehlen, denn häufig überleben die Schimmelsporen eine Essigbehandlung.
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Besser als Essig wirkt hochprozentiger Spiritus. Mit einer Konzentration von über 70 Prozent kann er Schimmelpilze austrocknen. Dabei muss die Behandlung mehrmals erfolgen, um Schimmel langfristig zu entfernen. Am besten eignet sich Ethylalkohol, der auch unter dem Namen Brennspiritus bekannt ist. Dennoch bleiben oft Flecken nach der Behandlung sichtbar.
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Reinigungsalkohol, der als Isopropylalkohol in der Apotheke erhältlich ist, ist Hauptbestandteil von Desinfektionsmitteln und kann ähnlich wie Spiritus eingesetzt werden. Dabei wird die Schimmelfäule mit Reinigungsalkohol und Bürste gründlich geschrubbt. Ein Abwaschen ist dabei nicht nötig, denn Alkohol verdunstet einfach.
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Da Brennspiritus und Reinigungsalkohol keine bleichende Wirkung haben, verblassen Schimmelflecken nur wenig. Handelsübliche Mittel basieren oft auf Natriumhypochlorid oder Wasserstoffperoxid, die Schimmelflecken sehr gut entfernen, aber bei Kontakt die Haut reizen und sogar starke Allergien auslösen können. Falls diese Mittel zum Einsatz kommen, muss unbedingt Schutzkleidung getragen werden.
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Wasserstoffperoxid wird in hoher Konzentration auch beim Bleichen von Haaren eingesetzt. Im Kampf gegen Schimmel reicht eine dreiprozentige Lösung aus, die zum Beispiel auf Putz oder Fugen gute Ergebnisse erzielt. Dafür kann die Mischung mit einem Pinsel auf die betroffene Stelle aufgetragen und nach einer Einwirkzeit von etwa 30 Minuten abgebürstet werden.
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Auch chlorhaltige Reinigungsmittel haben in vielen Tests eine effektive und nachhaltige Wirkung gegen Schimmel bewiesen. Doch das stark reizende Mittel ist mit Vorsicht zu benutzen: Chlor kann die Atemwege und Schleimhäute stark reizen und darf nicht mit anderen Putzmitteln gemischt werden. Denn in Verbindung mit sauren Reinigern kann unter Umständen hochgiftiges Chlorgas entstehen.
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Schimmelreiniger ohne Chlor basieren auf dem Wirkstoff Benzalkoniumchlorid und sind neben Alkohol die umweltfreundlichsten und gesundheitlich unbedenklichsten Schimmelmittel. Jedoch müssen Schimmelflecken mit Benzalkoniumchlorid kräftig gebürstet werden, um den Befall so gründlich wie mit einem chlorhaltigen Entferner zu bekämpfen.
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Bei all diesen chemischen Reinigern und Hausmitteln gegen Schimmelbefall gilt jedoch, für ausreichend Frischluft während der Behandlung von Schimmel zu sorgen. Vor allem bei der Schimmelentfernung durch hochprozentigen Alkohol sollte unbedingt offenes Feuer vermieden werden.
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Schimmelbefallene Tapeten sollten vollständig entfernt und die dahinterliegende Wand mit einer Lösung aus hochprozentigem Alkohol behandelt werden. Glatte Oberflächen wie Glas, Keramik oder lackiertes Holz können in den meisten Fällen mit einem Haushaltsreiniger und einem Tuch abgewischt werden.
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Verschimmelte Silikonfugen im Bad oder in der Küche müssen entfernt und erneuert werden. Dabei wird empfohlen, eine Fachfirma zurate zu ziehen, da eine laienhafte Ausbesserung oft zu einer Verfugung führt, die weitere Schäden entstehen lassen kann. Damit Schimmelpilze nicht so schnell wiederkommen, ist es ebenfalls ratsam, mit Sanitärsilikon zu arbeiten.
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Möbel, Teppiche und andere Textilien, die von Schimmel befallen sind, lassen sich nur schwer behandeln. Diese Objekte sollten am besten ohne Behandlung gleich entsorgt werden. Ebenfalls gilt: Größere Schimmelschäden ab einem halben Quadratmeter müssen von Fachleuten saniert werden.