Gegen Blattläuse
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Blattläuse sind leider keine Seltenheit im Garten. Die meisten Hobby-Gärtner haben alljährlich mit den winzigen Insekten zu tun. Haben sie eine Pflanze befallen, sollten Sie schnell handeln. Denn Blattläuse vermehren sich innerhalb kürzester Zeit und können dann in großen Scharen viel Schaden an den Blättern und Triebspitzen anrichten. Außerdem übertragen sie Pflanzenkrankheiten.
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Was unternimmt man also am besten gegen die Plagegeister mit den stechend-saugenden Mundwerkzeugen? Chemische Insektizide sollten im Privatbereich die letzte Wahl sein. Sie töten nämlich nicht nur die unerwünschten Blattläuse ab, sondern auch alle anderen Insekten. Zudem sind sie gesundheitsschädlich. Setzen Sie stattdessen auf eines der vielen Hausmittel, die genauso wirksam sind.
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Ist der Befall durch Blattläuse noch nicht so weit fortgeschritten, reichen oft schon ganz einfache Methoden wie das Abspritzen mit einem starken Wasserstrahl oder das Abstreifen mit den Fingern. Die flugunfähigen Blattläuse sind nicht sehr mobil und die Chancen, dass die Tierchen wieder dorthin zurückkriechen, wo sie vorher saßen, sind eher gering.
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Der Klassiker unter den Hausmitteln zur Abwehr von Blattläusen ist Seifenlauge. Idealerweise sollten Sie diese aus Schmier- oder Kaliseife herstellen. Diese Seifen kommen ohne Fettüberschuss sowie Duft- und Farbstoffe aus und sind so zum einen wirkungsvoller, zum anderen umweltfreundlicher. Lösen Sie zur Herstellung des Spritzmittels 50 Gramm Seife in einem Liter Wasser auf.
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Die Wirkung der Seifenlauge kann durch die Hinzugabe von etwas Spiritus oder Alkohol noch verstärkt werden. Zwei Teelöffel davon auf einen Liter Seifenlauge reichen aus. Hat sich die Seife komplett im Wasser aufgelöst, können Sie die Schmierseifenlauge in eine Sprühflasche füllen und sie auf den betroffenen Pflanzen verteilen.
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Eine wahre Wunderwaffe gegen Blattläuse ist Neemöl. Es enthält den Wirkstoff Azadirachtin, der Blattläuse und andere Schädlinge vom Fressen abhält. Wenige Milliliter von dem Öl, das aus den Samen des Neembaums hergestellt wird, reichen für einen Liter Wasser. Nach Besprühen mit der Wasser-Neemöl-Mischung verhungern die Blattläuse innerhalb weniger Tage. Nützlingen schadet das Hausmittel dagegen nicht.
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Äußerst bewährt im Einsatz gegen Blattläuse ist auch Brennnessel-Brühe. Zur Herstellung weichen Sie 100 bis 200 Gramm Brennnesseln für zwei Tage in einem Liter Wasser ein (nicht länger, sonst beginnt die Flüssigkeit zu gären!). Sprühen Sie die so entstandene Brühe auf die betroffenen Pflanzen.
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Oregano macht nicht nur in der Küche viel her, sondern auch in der Blattlausbekämpfung. Ein wirkungsvolles Hausmittel gegen die Schädlinge ist schnell daraus gewonnen: Übergießen Sie einfach 100 Gramm frischen oder alternativ zehn Gramm getrockneten Oregano mit kochendem Wasser und lassen Sie die Brühe 20 Minuten ziehen. Verdünnen Sie die Flüssigkeit anschließend im Verhältnis 3:1 mit Wasser.
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Auch aus Zwiebeln und Knoblauch können Sie ein wirkungsvolles Mittel gegen Blattläuse herstellen. Hierfür übergießen Sie am besten 40 Gramm gehackte Zwiebel und/oder Knoblauch mit fünf Litern kochendem Wasser und lassen das Ganze drei Stunden ziehen. Sieben Sie die Flüssigkeit dann durch und besprühen Sie Ihre Pflanzen dann alle zehn Tage mit dem Zwiebel- oder Knoblauchtee.
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Mit einem Wermut-Tee lassen sich Blattläuse und andere Schädlinge ebenfalls effektiv bekämpfen. Für einen Liter Tee benötigen Sie etwa 100 Gramm frischen oder zehn Gramm getrockneten Wermut. Bereiten Sie den Tee mit kochendem Wasser zu und lassen Sie ihn anschließend etwa einen Tag lang ziehen. Danach können Sie die abgeseihte Flüssigkeit unverdünnt auf Ihre Pflanzen sprühen.
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Rainfarn sieht mit seinen leuchtend gelben Blüten nicht nur attraktiv aus, sondern wirkt als Brühe verarbeitet auch zuverlässig gegen Blattläuse. Weichen Sie hierfür einfach 500 Gramm frischen oder 30 Gramm getrockneten Rainfarn einen Tag lang in zehn Litern Wasser ein. Die erhaltene Brühe kann im Anschluss mit etwa 20 Litern Wasser gestreckt werden, bevor sie gegen Blattläuse zum Einsatz kommt.
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Mit einer Ackerschachtelhalm-Jauche können Sie Blattlausbefall vorbeugen oder im Anfangsstadium bekämpfen. Geben Sie hierzu ein Kilo Ackerschachtelhalm in 10 Liter Wasser und lassen Sie das Ganze 24 Stunden stehen. Danach können Sie die Jauche im Verhältnis 5:1 mit Wasser verdünnen. Dieses Hausmittel stärkt die Abwehrkräfte Ihrer Pflanzen gegen Schädlinge und Krankheiten.
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Ähnlich der Schachtelhalm-Jauche wird die Brühe aus Adlerfarn hergestellt. Auch hierfür mischen Sie rund ein Kilo des Farns mit zehn Litern Wasser. Nach etwa einem Tag können Sie die gewonnene Flüssigkeit unverdünnt auf die Pflanzen sprühen. Sie ist besonders für Zimmerpflanzen geeignet und enthält viel Kalium, welches das gesunde Wachstum von Pflanzen fördert.
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Wie praktisch, wenn der Teil des Rhabarbers, der normalerweise weggeschmissen wird, auch eine Verwendung findet: Aus den Blättern des Gemüses können Sie ein wirksames Mittel gegen die Schwarze Bohnenlaus herstellen. Dazu kochen Sie 500 Gramm Rhabarberblätter eine halbe Stunde lang in Wasser und seihen die Flüssigkeit im Anschluss ab. Das Mittel sprühen Sie dann einmal wöchentlich auf die Pflanzen.
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Wer es sich etwas leichter machen will und keine Lust hat, selbst Brühen und Tees herzustellen, der kann einfach schwarzen Tee verwenden. Dieser ist zwar nicht ganz so effektiv wie manche andere Hausmittel, wirkt aber zumindest vorbeugend sowie bei leichtem Befall und ist im Nu zubereitet. Übergießen Sie einfach zwei Teebeutel mit einem Liter kochenden Wasser – nach 15 Minuten ist das Mittel fertig!
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Auf besonders natürliche Art und Weise können Blattläuse mit bestimmten Nützlingen bekämpft werden. Dazu gehören zum Beispiel Marienkäfer. Aber auch Florfliegen und ihre Larven verspeisen bevorzugt Blattläuse. Sie müssen diese natürlichen Feinde der Blattläuse nicht mühsam einsammeln und zu den Blattläusen setzen. Marienkäfereier und Co. können Sie auch in Gartencentern oder im Internet erwerben.
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Damit es erst gar nicht zu Blattlausbefall kommt, können Sie mit den richtigen Pflanzen im Garten vorsorgen. Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Oregano schmecken nicht nur lecker, sondern vertreiben auch Blattläuse. Auch Bohnenkraut und Lavendel leisten gute Dienste. Während Sie mit diesen Pflanzen also Duft und Schönheit in Ihrem Garten verbreiten, vertreiben Sie zugleich die Schädlinge.
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Sie sehen: Blattläuse sind zwar lästig, aber keineswegs ein Grund zur Kapitulation. Und auch kein Fall für die Chemiekeule. Unter den vielen Hausmitteln ist bestimmt das richtige für Sie und Ihre Pflanzen dabei. Die meisten Mittel können auf sehr nachhaltige, kostengünstige und einfache Art hergestellt werden. Am wenigsten Aufwand haben Sie mit der Blattlausbekämpfung, wenn Sie früh eingreifen.