Alte, schon einmal verwendete Blumenerde einfach zu entsorgen, erscheint wie Verschwendung. Aber kann man sie im Garten oder auf dem Balkon noch einmal sinnvoll einsetzen?

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Mit dem Frühling beginnt die Gartensaison und viele Hobbygärtnerinnen und- gärtner stehen vor der Frage: Kann die alte Blumenerde aus dem Vorjahr noch genutzt werden?

Die gute Nachricht: Ja, mit der richtigen Aufbereitung lässt sich alte Erde wiederverwenden – das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern ist auch nachhaltig.

Wann sollte alte Blumenerde nicht mehr verwendet werden?

Bevor alte Erde wiederverwendet wird, muss sie sorgfältig geprüft werden. Ist sie stark durchwurzelt, verschimmelt oder von Schädlingen befallen, ist eine erneute Nutzung nicht empfehlenswert. Solche Erde kann Krankheiten und Schädlinge auf neue Pflanzen übertragen. In solchen Fällen ist es besser, die Erde zu entsorgen oder sie allenfalls noch als Mulchmaterial zu verwenden.

Wie wird alte Blumenerde aufbereitet?

Zunächst sollte die alte Erde gesiebt und gründlich aufgelockert werden. Dabei werden verbliebene Wurzelreste, größere Pflanzenteile und eventuell Steine entfernt. Eine lockere Struktur ist wichtig, damit Wasser gut abfließen kann und die Wurzeln der neuen Pflanzen ausreichend Luft bekommen.

Anschließend empfiehlt sich das Mischen der alten Erde mit frischer Blumenerde. Ein Verhältnis von etwa 1:1 hat sich bewährt. Die frische Erde bringt neue Mikroorganismen mit, die beim Nährstoffabbau helfen.

Damit die wiederverwendete Erde auch nährstoffreich genug ist, sollte sie zusätzlich gedüngt werden. Besonders gut eignet sich dafür reifer Kompost, der mit Hornspänen oder anderen organischen Düngern ergänzt werden kann. Diese Mischung sorgt dafür, dass die Pflanzen langfristig mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden und gesund wachsen können.

Eine weitere Möglichkeit zur Verbesserung der alten Blumenerde besteht in der Zugabe von Pflanzenkohle. Diese kann Nährstoffe und Wasser langfristig speichern, wodurch die Bodenstruktur stabilisiert wird. Gleichzeitig wird durch die Kohle auch das Bodenleben gefördert, was die Erde insgesamt fruchtbarer macht.

Das sollten Balkon- und Gartenbesitzer beachten

Übrig gebliebene Erde sollte nicht ungeschützt gelagert werden. Um Schimmelbildung und Schädlingsbefall zu vermeiden, ist eine trockene, kühle und möglichst luftdichte Lagerung empfehlenswert – etwa in verschließbaren Eimern oder Säcken, die vor Regen und Frost schützen. So bleibt die Erde über den Winter hinweg in einem nutzbaren Zustand.

Für den erneuten Einsatz eignet sich aufbereitete Erde besonders gut für Zierpflanzen oder auch für Gemüsearten mit geringem Nährstoffbedarf wie Radieschen oder Salate. Starkzehrer wie Tomaten oder Zucchini benötigen dagegen meist eine nährstoffreichere Mischung oder zusätzliche Düngergaben während der Wachstumsperiode.

Darüber hinaus lässt sich alte Erde auch im Garten sinnvoll einsetzen, wenn sie nicht mehr direkt zum Bepflanzen taugt. Als Mulchschicht zwischen Stauden oder im Gemüsegarten kann sie helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu halten, Unkraut zu unterdrücken und das Bodenleben zu fördern. Selbst leicht ausgelaugte Erde erfüllt auf diese Weise noch eine wichtige Funktion im Gartenkreislauf. (lau)

Verwendete Quellen

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