Aus Sorge vor einem Gasmangel im Winter steigt die Nachfrage nach Elektroheizungen wie Heizlüftern, Radiatoren oder Heizstrahlern.

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Wie eine Umfrage des Vergleichsportals Verivox ergab, erwägen derzeit 30 Prozent aller Haushalte den Kauf von Elektroheizungen. Zehn Prozent schafften sich bereits ein solches Gerät an, wie die am Montag veröffentlichte Umfrage ergab.

Befragt wurden 1007 Menschen online. Nur rund ein Drittel (35 Prozent) dieser Befragten geht dabei davon aus, dass der Betrieb der elektrischen Geräte teurer ist als der von herkömmlichen Gas- oder Ölheizungen. "Damit liegen zwei Drittel der Umfrage-Teilnehmenden falsch", warnte Verivox. Die Kosten für Stromheizungen würden häufig falsch eingeschätzt.

"Elektrische Direktheizgeräte verursachen deutlich höhere Kosten als eine Gasheizung", warnte Verivox-Experte Thorsten Storck. Das liege daran, dass eine Kilowattstunde Strom deutlich teurer sei als eine höher ist als eine Kilowattstunde Gas. "Unterstellt man eine vollständige Umwandlung der Heizenergie in Raumwärme, also einen Wirkungsgrad von 100 Prozent, müsste sich der Gaspreis also noch mehr als verdoppeln, damit die gleichen Kosten wie bei einer Elektroheizung anfallen", rechnete Verivox vor.

Gaskrise: Darum raten Experten von Heizlüftern im Winter ab

Die Technik-Verbände VDE und DVWG raten davon ab, im Winter anstelle der Gasheizung mobile elektrische Direktheizgeräte wie Heizlüfter, Radiatoren oder Heizstrahler zu benutzen. Was die Gründe sind.

Auch Verbraucherschützer haben wegen des Trends zu strombetriebenen Heizungen angesichts der Energiekrise zuletzt vor der Anschaffung solcher Geräte gewarnt. Diese würden die Stromrechnungen massiv in die Höhe treiben.

Bei einer Gasmangellage wird tatsächlich die noch verfügbare Menge des Rohstoffs rationiert und entsprechend verteilt. Privathaushalte sind allerdings besonders geschützt, wie die Bundesnetzagentur und auch die Regierung immer wieder betonen. Verivox nannte die Sorge vor einer kalten Wohnung deshalb ebenfalls "unbegründet".

Das Portal verwies unter Berufung auf Branchenverbände indes noch auf eine weitere Gefahr von Stromheizungen: Kommen sie massenhaft zum Einsatz, kann dadurch das örtliche Stromnetz überlastet werden und die Gefahr von Stromausfällen steigt. Mobile elektrische Heizungen lohnten sich nur für Räume, die kurz und sporadisch erwärmt werden sollen - "nicht für eine ganze Wohnung".  © AFP

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