Berlin - Kerzen schaffen eine warme und einladende Atmosphäre, doch wenn ihre Reste unsachgemäß entsorgt werden, können sie der Umwelt schaden. Janine Korduan vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) erklärt, warum eine umweltfreundliche Entsorgung wichtig ist und wie Sie selbst dazu beitragen können.

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Woraus bestehen Kerzen?

Die meisten Kerzen werden aus Paraffin, Stearin oder natürlichen Alternativen wie Bienenwachs und Sojawachs hergestellt. Paraffin ist ein Nebenprodukt der Erdölindustrie, während Stearin oft auf Palmöl basiert, das aus umweltschädlichen Monokulturen gewonnen wird.

"Kerzenreste in der Umwelt haben insbesondere dann eine negative Auswirkung, wenn sie aus Paraffin hergestellt sind, da dies im Gegensatz zu den anderen Rohstoffen nicht biologisch abbaubar ist, sowie schädliche Chemikalien enthalten kann", erklärt Korduan. Solche Stoffe können als Mikroplastik oder chemische Rückstände in die Natur gelangen, Tiere und Pflanzen schädigen und letztlich in den Nahrungskreislauf zurückkehren.

Bienenwachs ist dagegen eine umweltfreundlichere Wahl, da es biologisch abbaubar ist und ohne fossile Ressourcen auskommt. Auch Sojawachs ist eine gute Alternative – allerdings sollte hierbei auf eine nachhaltige Herkunft geachtet werden.

Wie entsorge ich Kerzenreste richtig?

"Kerzenreste erzeugen CO2 bei der Verbrennung, wenn sie zum Beispiel im Restmüll entsorgt werden, da sie dann in einer Müllverbrennungsanlage landen", so Korduan. Sie können Wachsreste auch bei regionalen Sammelstellen oder Organisationen wie dem Wohlfahrtsverband Caritas abgeben, die daraus neue Kerzen herstellen.

Korduan betont: "Wünschenswert wäre jedoch ein genereller Ausbau von Sammelstrukturen für alle Arten von Abfällen, die eigentlich keine sind, sondern wertvolle Rohstoffe". Ein echtes Recycling von Kerzenwachs sei derzeit jedoch nicht möglich – stattdessen bleibt nur die Abgabe an Sammelstellen oder die Wiederverwendung im eigenen Haushalt.

Mit Wachs überzogener Kerzenständer
Ob Wachsreste zurückbleiben, hängt von dem Verhältnis von Docht- zu Kerzendicke ab. © dpa / Franziska Gabbert/dpa-tmn

Aus alten Kerzenresten Neues schaffen

Wer selbst aktiv werden möchte, kann aus Wachsresten neue Kerzen herstellen. Schmelzen Sie die Reste im Wasserbad und gießen oder ziehen Sie daraus neue Kerzen. Alternativ lassen sich auch wachsbetriebene Gartenfackeln oder Anzündwürfel herstellen – eine kreative Möglichkeit, Reste zu nutzen.

Worauf Sie beim Kauf achten können

Auch beim Kauf können Sie die Umweltbilanz verbessern. Korduan rät: "Kaufen Sie Kerzen von guter Qualität und nicht zu dicke Kerzen, denn das Verhältnis von Docht zu Kerzendicke ist entscheidend dafür, ob Reste übrig bleiben". Auch der Standort der Kerze spielt eine Rolle: In zugigen Ecken brennen Kerzen oft ungleichmäßig ab und hinterlassen mehr Rückstände.  © Deutsche Presse-Agentur

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