Edeka leidet unter Personalnot und muss deswegen umstrukturieren. Eine der Maßnahmen ist eine Änderung bei Käse- und Wursttheken. In fast allen Regionen soll das Konzept der "flexiblen Theken" eingesetzt werden.
Edeka fehlt es an Personal, weshalb der Supermarkt-Riese Maßnahmen ergreift. Wie die Lebensmittel-Zeitung berichtet, kommt es in den Edeka-Regionen Südwest, Nordbayern, Südbayern, Nord und Minden-Hannover zu einem Strategiewechsel bei den Bedientheken.
Selbstbedienung heißt die Lösung
Daten des Bundeswirtschaftsministeriums zufolge sind derzeit 75 Prozent aller Stellen bei Fleischtheken unbesetzt. Edekas Lösung liegt daher in "flexiblen Theken". Statt der klassischen Bedientheken sollen alle Theken mit der Selbstbedienungs-Möglichkeit ausgestattet werden. Der Gedanke dabei ist, nur in Bedienung angebotene Ware zusätzlich auch zur Selbstbedienung anzubieten.
Lesen Sie auch
- Versteckte Preissteigerung bei Rewe und Penny: Das ist die Mogelpackung des Monats
- EU-Gesetz beschlossen: Diese Pfandflaschen sind ab 2025 verboten
Für die Umsetzung des neuen Konzepts wurde schon einiges in Gang gesetzt. Edeka Südwest arbeitet aktuell verschiedene Ladenbau-, Sortiments- und Bestückungskonzepte aus, sodass weniger Personal benötigt wird. Modernisierte Märkte in Südbayern, Nordbayern, Nord und teilweise auch Minden setzen Konzepte um, mit denen die Theken zu den Randzeiten auch ohne Personal auskommen können. Außerdem sollen die Fleischwerke ihr Angebot an verpackter Ware für die Märkte ausweiten.
In den meisten Regionen sind die neuen Konzepte bereits im Einsatz oder stehen unmittelbar vor der Umsetzung. Lediglich Rhein-Ruhr und Hessenring werden die "flexiblen Theken" noch nicht nutzen.
Umsatzsteigerung dank neuen Konzepts
Die Bedienung an den Theken ist das Herzstück von Edeka und bleibe wohl nach wie vor ein Schwerpunkt des Edeka-Konzepts, wie Südwest-Chef Rainer Huber der Lebensmittel-Zeitung mitteilte. Doch man müsse sich damit auseinandersetzen, wie die Handelsleistung auch mit weniger Personal umsetzbar sei. Huber rechne durch die "flexiblen Theken" mit 20 Prozent weniger Personal und Arbeitsstunden.
Tests hätten gezeigt, dass der Umsatz bei flexiblen Käsetheken sogar gestiegen sei – zumindest bei Südwest, wie Huber erklärte. Ein derartiges Konzept an Frischetheken gibt es seit über zehn Jahren bereits bei dem niederländischen Einkaufspartner Jumbo, von dessen Erfahrung Edeka nun profitieren will.
Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels wurde berichtet, dass Edeka die Bedientheken zu Randzeiten zu Selbstbedienungstheken umwandeln möchte. Richtig ist, dass bisher nur in Bedienung angebotene Ware zusätzlich auch zur Selbstbedienung angeboten werden soll.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.