Kein PISA für Österreich: Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek sagt alle für 2015 geplanten Tests ab. Grund ist das Datenleck beim Bundesinstitut für Bildungsforschung.

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Österreich hat für 2015 alle Bildungstests abgesagt: Heimische Schüler werden weder an der PISA-, noch an der TIMSS-Studie teilnehmen. Das gab Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) am Dienstag bekannt.

Weil nach dem Datenleck beim Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) die Sicherheit geprüft werde, fänden heuer keine Vortests statt, sagte Heinisch-Hosek vor Journalisten. Diese Tests sind jedoch Voraussetzung für eine Teilnahme an den Studien.

Die Feldtests für die Mathematik- und Naturwissenschaftsstudie TIMSS hätten im März, jene für die PISA-Studie (Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften) im April und Mai stattfinden sollen, meldet die APA. Dabei wären Aufgaben für die für 2015 geplanten "echten" Datenerhebungen geprobt worden.

Die Erhebungen durchzuführen, ohne die Ergebnisse ins System einzuspeisen, kommt für die Ministerin nicht in Frage: "Ich bin der Meinung, dass Konsequenz angesagt ist." Ein Teststopp beinhalte auch, dass auf dem Bifie-Server liegende Informationen bis zum Ende der Sicherheitstests nicht ausgegeben würden. "Ich kann nicht mit Daten hantieren, wenn ich nicht sicher sein kann, dass diese Daten irgendwo sicher gelagert werden können."

Auch Bildungsstandards werden nicht erhoben

Auch die für das Frühjahr geplanten Erhebungen der Bildungsstandards sind aufgrund des Datenlecks abgesagt worden. "Der Daten-Sicherheits-Check kann vom zeitlichen Ablauf nicht so abgeschlossen werden, dass für die Durchführung der heurigen Bildungsstandard-Überprüfungen Unbedenklichkeit besteht", zitieren die "Vorarlberger Nachrichten" (VN) aus einem Mail des Ministeriums an die Vorarlberger Schullandesrätin Bernadette Mennel.

Mennel zeigte sich enttäuscht: "Ich finde das nicht gut. Die Tests wären ja mit Papier und Bleistift erfolgt, und erst danach hätte es die elektronische Verarbeitung gegeben", sagte sie den VN. Der Vorsitzende der Arge Lehrer in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Paul Kimberger (FCG), findet den Schritt indes in Ordnung. "Solange die Datensicherheit nicht gewährleistet ist und wir nicht sicher sein können, was auf rumänischen Servern auftaucht, ist es eine richtige Entscheidung", sagte Kimberger der APA.

Nachdem Testergebnisse aus der "Informellen Kompetenzmessung" (IKM) von 2011 und 2012 ungeschützt und unverschlüsselt im Internet aufgetaucht waren, gab das Bildungsministerium eine Überprüfung in Auftrag. Bis zum Start der Feldtests wird diese allerdings nicht fertig. Das Bifie wickelt sowohl PISA als auch TIMSS ab.

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