Berlin - Tauschen sich Studierende während einer Online-Prüfung intensiv in einer Chat-Gruppe aus, können sie wegen Täuschung exmatrikuliert werden. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin entschieden.

Mehr zum Thema Verbraucher

Dabei komme es nicht darauf an, ob der Austausch tatsächlich hilfreich war und richtige Antworten lieferte, so das Gericht. Damit blieb die Klage einer Studentin im Bachelorstudiengang "Öffentliche Verwaltung" erfolglos, die wegen der "besonderen Schwere der Täuschung" exmatrikuliert worden war. Das Urteil ist rechtskräftig (Az. VG 12 K 52/2).

Laut Gericht hat die Studentin im Juli 2021 eine Online-Klausur geschrieben. Nach deren Korrektur wurden dem Dozenten und Prüfer Screenshots von einem Chat-Verlauf zugespielt, in dem sich zahlreiche Prüfungsteilnehmer - darunter die Klägerin - austauschten. Die Hochschule leitete gegen Gruppenmitglieder ein Prüfungsverfahren wegen des Verdachts der Täuschung ein. Dieses endete mit der Exmatrikulation. Zu Recht, so die Richter. Nachdem es bei Online-Prüfungen zu einer Vielzahl von Täuschungen komme, habe die Hochschule eine Sanktion mit abschreckender Wirkung wählen dürfen.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.