Schmeckt lecker und ist lange haltbar: Es lohnt sich, Lebensmittel einzumachen. Obst, Gemüse und Co. lassen sich ganz einfach nach eigenem Gusto zubereiten und dann selbst in Gläser abfüllen. Eine Expertin gibt Tipps und verrät drei Rezepte.
Wir alle kennen es aus dem Supermarktregal: Gläser, in denen es rote Bete, Pfirsiche und mehr zu kaufen gibt. Das Gute daran: Diese Lebensmittel halten viel länger als frische. "Die meisten Menschen denken bei Einmachen wohl als Erstes an Erdbeer-Marmelade oder Essiggurken. Es kann aber nahezu jedes Obst, Gemüse und jede Art von Kräutern konserviert werden", erklärt Katy Buchholz, Autorin von "Easy Einmachen" im Gespräch mit unserer Redaktion.
"Konservieren bedeutet haltbar machen und dabei ist es egal, in welcher Form das geschieht. Also zum Beispiel einfrieren, trocknen, in Essig oder Öl einlegen oder klassisch einkochen, so wie zu Omas Zeiten. Süß, sauer, süß und sauer oder herzhaft, das ist alles möglich." Gemüse könne man sogar im rohen Zustand im Glas konservieren – "dazu wird es mit Salz bestreut". Laut Buchholz sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt und so gut wie alles lässt sich einwecken.
Gute Vorbereitung ist das A und O
Laut der Expertin ist als erster Schritt die richtige Vorbereitung entscheidend. Zum Beispiel sollte man darauf achten, dass Deckel und Gläser, die verwendet werden, rostfrei sind und keine Beschädigungen aufweisen. "Reinigen Sie vor dem Gebrauch alle Teile sorgfältig mit heißem Wasser und stellen Sie sie anschließend umgestülpt - nicht abgetrocknet - auf ein sauberes Geschirrtuch", rät sie. Für das Einkochen von Gemüse bevorzugt Buchholz klassische Weckgläser mit Gummiring.
Bei Schraubgläsern hingegen müsse man darauf achten, dass Gläser, die mehrfach im Gebrauch sind, nur eine bestimmte Zeit verwendet werden dürfen. Sobald der Deckel den geringsten Schaden aufweist, bitte aussortieren und stattdessen ein neues Glas nehmen", sagt Buchholz.
Auf Qualität der Zutaten achten
Wenn es dann ans Einmachen geht, kommt es vor allem auf gute Zutaten an. "Egal, ob Sie sich für Kräuteröle oder -Essige, eingemachtes Gemüse oder Obst entscheiden – wichtig ist immer die Qualität der Zutaten", empfiehlt die Expertin. "Legen Sie also Ihr Augenmerk stets darauf, dass sie frisch und ohne schadhafte Stellen sind."
Eingemachtes richtig lagern
Nach der Herstellung kann Eingemachtes jahrelang halten. Entscheidend ist dabei, dass die Gläser richtig verstaut werden. "Lagern Sie das Einmachgut dunkel, kühl und trocken. Kontrollieren Sie die Gläser regelmäßig", sagt Buchholz. Denn der Inhalt sei zwar mehrere Jahre haltbar, verliere aber teilweise an Aroma und Farbe. "Als Faustregel gilt: Am besten schmecken die Produkte, wenn alles bis zur nächsten Ernte aufgebraucht ist."
Mit diesen drei Rezepten können auch Sie ganz einfach haltbare Lebensmittel herstellen:
Kräuterbuttergewürz
Zutaten für 75 Gramm:
- 20 g Petersilie (getrocknet)
- 20 g Schnittlauch (getrocknet)
- 10 g Zwiebelgranulat
- 10 g Chili- oder Paprikaflocken
- 5 g Basilikum (getrocknet)
- 5 g Lavendelblüten (getrocknet)
- 5 g geriebene, unbehandelte Zitronenschale (getrocknet)
Zubereitung: Das geöffnete Einmachglas mit dem dazugehörigen Deckel in den Backofen stellen und für 60 Minuten bei 100 Grad sterilisieren. Zuerst alle Zutaten in einer Schüssel miteinander vermengen. Anschließend in das sterile Glas füllen.
Tipp: Damit die Kräutermischung lange hält, trocken und gut verschlossen aufbewahren.
Kürbis-Ketchup
Zutaten für drei Flaschen à 500 Milliliter:
- 500 g Kürbis
- 500 g Strauchtomaten
- 2 Zwiebeln
- 2 EL Zucker
- 1 TL Salz
- 1/2 TL gemahlener Piment
- Chiliflocken und Ingwer nach Geschmack
- Pfeffer aus der Mühle
- 6−8 EL Sherryessig
- 1/4 l Wasser
Zubereitung: Die geöffneten Flaschen mit den dazugehörigen Deckeln in den Backofen stellen und für 60 Minuten bei 100 Grad sterilisieren. Zuerst den Kürbis halbieren, dann schälen. Als nächstes das Kürbisfleisch in kleine Würfel schneiden. Jetzt die Tomaten überbrühen, häuten und halbieren. Anschließend die Stielansätze entfernen. Tomaten und Kürbiswürfel zusammen in einen hohen Topf geben. Danach die Zwiebeln häuten und klein würfeln. Zucker und Salz in den Topf geben. Anschließend Gewürze, Essig und Wasser unterrühren. Mit aufgelegtem Deckel alles eine Stunde sanft köcheln lassen.
Als nächstes das Gemüse mit dem Mixstab pürieren, durch ein Sieb passieren und pikant abschmecken. Danach die Masse erneut aufkochen lassen. Mithilfe eines Trichters das Kürbis-Ketchup in die sterilen Flaschen füllen. Vor dem Schließen die Flaschen einige Male auf die Arbeitsplatte klopfen, damit eventuelle Hohlräume geschlossen werden. Die Flaschen nun im Dampfgarer oder im Backofen 45 Minuten bei 90 Grad im Wasserbad pasteurisieren.
Auf das Klopfen sollten Sie nicht verzichten, weil eingeschlossene Luftblasen in der Masse den Verderb beschleunigen können. Auch sollten Sie darauf achten, dass vor dem Verschließen der Flaschen die Ränder sauber sind. Im Dampfgarer oder Backofen auskühlen lassen. Nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren und schnell verzehren.
Zimtpflaumen
Zutaten für drei Flaschen à 500 Milliliter:
- 1 ½ kg Pflaumen
- 600 ml Wasser
- 200 g Zucker
- 2 Sternanis
- 3 Zimtstangen
- 2 TL Vanillepulver
Zubereitung: Die geöffneten Einmachglaser mit den dazugehörigen Deckeln in den Backofen stellen und für 60 Minuten bei 100 Grad sterilisieren. Zuerst die Pflaumen waschen, halbieren und entsteinen. Wasser, Zucker, Gewürze und Vanillepulver in einen Topf geben. Alles unter ständigem Ruhren so lange kochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Anschließend die Pflaumen auf die sterilen Gläser verteilen. Zum Schluss den Gewürzsirup dazugießen. Gläser fest verschließen. Die Gläser nun im Dampfgarer oder im Backofen 45 Minuten bei 90 Grad im Wasserbad pasteurisieren.
Sie sollten darauf achten, dass vor dem Verschließen der Gläser die Ränder sauber sind. Im Dampfgarer oder Backofen auskühlen lassen. Nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren und schnell verzehren.
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