- Tests der Hochschule Bremerhaven haben per neuer Technologie Separatorenfleisch in Geflügelwürsten entdeckt.
- Separatorenfleisch wird aus Schlachtresten wie Knochen, Bindegewebe, Fett und Muskelfasern hergestellt.
- Zwar ist Separatorenfleisch bei Geflügelprodukten erlaubt, doch das muss entsprechend gekennzeichnet werden.
"100 Prozent Hähnchen im Fleischanteil": Es ist ein Satz, der gesund klingt. Wer ihn liest, hat irgendwie ein gutes Gefühl, wenn er die Wurst kauft. Weitere Gedanken über den tatsächlichen Inhalt werden mit einem schnellen "wird schon alles gut sein" zerschlagen, schließlich stammt die Wurst von: Gutfried.
Tests finden Separatorenfleisch in Geflügelwürsten
Doch Achtung! Der Satz sollte doch noch einmal genauer angeschaut werden: Wie Tests der Hochschule Bremerhaven im Auftrag von "Spiegel" und NDR ergeben haben, versteckt sich in den Würsten wohl Separatorenfleisch. Dabei handelt es sich um Restfleisch, das aus Schlachtresten wie Knochen, Bindegewebe, Fett und Muskelfasern sowie Sehnen, Rückenmark und Nervengewebe besteht. All das kann in die Masse gelangen und zu einem rosafarbenen Brei zusammengemischt werden.
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Und das ist nicht ungefährlich: Separatorenfleisch von Rind, Ziege oder Schaf ist in Deutschland laut "Spiegel" sogar verboten. Bei Schwein oder Geflügel ist es erlaubt – vorausgesetzt, es wird ordnungsgemäß auf der Verpackung gekennzeichnet. Denn laut "Spiegel" erkennt das Landwirtschaftsministerium "Separatorenfleisch rechtlich nicht als Fleisch" an. Es müsse demnach als "Ersatzzutat" angegeben werden, direkt neben dem Produktnamen. Daran scheinen sich den Forschern zufolge wenige Wurstproduzenten zu halten.
Diese Wurstprodukte sollen betroffen sein
Mit einer neuen Methode testeten sie 30 Geflügelprodukte von Aldi, Rewe und Co. – davon wies fast ein Drittel Separatorenfleisch auf. Doch gekennzeichnet hat es keiner. Konkret soll es um die Würste von bekannten Größen wie Wiesenhof ("Wiesenhof Geflügel Mortadella"), Wiltmann ("Wiltmann Bio Geflügel Lyoner") und Tönnies ("Gutfried Buffet Hähnchen Lyoner") gehen. Doch auch Handelsmarken wie Edekas "Gut&Günstig Geflügel-Mortadella" oder Rewes "Beste Wahl Hähnchensalami mit Pflanzenfett" sollen unter anderem betroffen sein.
Doch viele von ihnen bestreiten die Anschuldigungen, manche zweifeln sogar die neue Technik der Forscher unter Stefan Wittke an. Von Wiesenhof heißt es laut "Spiegel", das Verfahren sei "bislang nur für Hähnchenfleisch entwickelt und nicht für Putenfleisch", der Hauptkomponente der angezweifelten Wurst. Doch Kontrollbehörden scheinen sich für Wittkes Methode zu interessieren, nennen sie "zukunftsweisend". Ob wir also bald erfahren, was in unserer Supermarktwurst steckt? © 1&1 Mail & Media/spot on news
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