Düsseldorf - Wer im Spätsommer schwarze Holunderbeeren pflücken will, sollte sich gut auskennen. Denn Holunder ist nicht gleich Holunder! Es gibt zwei Doppelgänger, die giftig sind, schreibt die Verbraucherzentrale NRW: Der Zwergholunder und der Rote Holunder - auch Traubenholunder oder Bergholunder genannt.

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Beim Zwergholunder, auch Attich genannt, sind sogar alle Teile giftig. Wichtige Unterscheidungsmerkmale laut mundraub.de:

  • Der Zwerg-Holunder ist nicht verholzt und wächst krautig - im Gegensatz zum schwarzen Holunder.
  • Und das Mark in den Zweigen des Zwergholunders ist gelb, während es beim Schwarzen Holunder weiß ist.

Wer unsicher ist, sollte besser die Finger von den Früchten lassen - also aufs Pflücken verzichten, rät die Verbraucherzentrale NRW.

Wichtig bei der Zubereitung

Die schwarz bis dunkelvioletten Früchte besser nicht roh essen oder verarbeiten. Stattdessen empfehlen die Verbraucherschützer, die schwarzen Holunderbeeren einzukochen.

Denn die rohen Früchte enthalten den natürlichen Giftstoff "Sambunigrin", den der Körper in Blausäure umwandelt. Gesunde Erwachsene können geringe Mengen davon vertragen. Doch hohe Mengen können zu Vergiftungserscheinungen führen.

Gerade bei Kindern oder geschwächte Menschen, die die Giftstoffe nicht so gut abbauen können, kann dies Probleme verursachen - etwa Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Die Empfehlung lautet: Holunderbeeren als Gelee, Marmelade oder Konfitüre einkochen. Denn beim Erhitzen auf über 80 Grad zerfällt das Sambunigrin und verliert seine toxische Wirkung.

Tipp: Wenn Sie gerne Saft aus Holunderbeeren trinken, sollten Sie die Flüssigkeit kurz aufkochen lassen. Dann lässt sich das Getränk unbedenklich etwa als Saftschorle genießen.

Heilpflanze des Jahres

Ansonsten sind schwarze Holunderbeeren sehr gesund - sie wurden 2024 sogar zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Sie enthalten laut Verbraucherzentrale NRW unter anderem Mineralstoffe, Flavonoide, Provitamin A sowie B-Vitamine und Vitamin C.  © Deutsche Presse-Agentur

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