Ob gekocht, gebraten oder gestampft – Kartoffeln sind beliebte Beilagen. Wer ein wenig Abwechslung sucht, ist hier genau richtig. Denn mit diesen Rezept-Ideen kommt Pep in den langweiligen Kartoffelalltag.
Kartoffeln gehören zu den absoluten Lieblingsgemüse-Sorten der Deutschen. Pro Jahr verputzt ein Bundesbürger im Schnitt 40 Kilo der braunen Knolle. Doch es müssen nicht immer Pommes, Salzkartoffeln oder Püree sein. Mit diesen Rezept-Ideen wird das Gemüse zum echten Superstar auf dem Teller.
Twister-Kartoffeln statt Pommes
"Kartoffeln lassen sich auf vielfältige Weise zubereiten. Neben Braten, Dämpfen, Kochen, Frittieren können sie auch zu süßen oder salzigen Teigen verarbeitet werden", erklärt Dominik Klier, der mit Theo Lindinger Kartoffeln und Kartoffelgerichte auf dem Viktualienmarkt in München verkauft.
Wie wäre es zum Beispiel mit Twister-Kartoffeln statt Pommes? Dabei werden dünne Kartoffelscheiben um einen Spieß gewickelt - idealerweise wie an einem langen, spiralförmigen Band. Pro Twister benötigt man eine mittelgroße, festkochende Knolle und einen Schaschlikspieß. Bei Holzspießen besteht allerdings die Gefahr, dass sie abbrechen. Deshalb ist eine Mischung aus Kraft und Fingerspitzengefühl gefragt.
Alternativ empfiehlt Ökotrophologin und Kochbuchautorin Inga Pfannebecker Metallspieße zu verwenden oder die Löcher vorzubohren - zum Beispiel mit einem sauberen, spitzen Schraubendreher oder einer Stricknadel.
Mit einem Obstmesser zur Spiral-Kartoffel
Um Spiralkartoffel herzustellen, muss man sie mit einem Messer leicht schräg anschneiden. Während des Schneidens sollte man die Kartoffel leicht drehen. Inga Pfannebecker empfiehlt dafür ein kleines, scharfes Obstmesser: "Mit einem größeren Messer hat man weniger Gefühl und Flexibilität."
Oder man besorgt sich ein Schneidegerät, welches im Handel erhältlich ist. Diese sieht die Autorin allerdings kritisch: "Die billigeren funktionieren meist nicht gut, und richtige Profi-Geräte, wie sie zum Beispiel von Imbissständen verwendet werden, sind teuer. Da muss man schon ein richtiger Twister-Kartoffel-Fan sein, damit sich das lohnt", so Pfannebecker.
Damit die Spirale lang und gleichmäßig dünn wird, hilft ihrer Ansicht nach nur Geduld. "Immer schön langsam und aufmerksam schneiden und die Kartoffel dabei langsam drehen - so geht es am besten. Wenn man zwischendrin ungeduldig wird und versucht, es schneller zu machen, reißt die Spirale oder man schneidet zu breite Scheiben."
So wird die Kartoffel knusprig
Damit die Twister-Kartoffeln im Ofen schön knusprig werden, sollten die Scheiben auseinandergezogen und komplett mit Butter bestrichen werden. Das Ganze sollte man nach der Hälfte der Backzeit wiederholen.
Ein weiterer Tipp: Die Spieße quer über den Rand der Auflaufform hinaus auflegen, sodass die Scheiben frei in die Form hineinhängen - so komme die Hitze rundherum an die Kartoffel, verrät Pfannebecker. "Was aufliegt, gart teilweise im eigenen Saft und wird dann nicht so knusprig."
Gewürzt werden die Kartoffelspiralen mit Salz, Pfeffer, Parmesan, Paprika, Chili, Curry oder der süß-scharfen Gewürzmischung Ras el Hanout. "Kräuter eignen sich weniger, die verbrennen zu sehr beim Backen."
Fächerkartoffeln: Eine einfache Alternative
Einfacher in der Zubereitung sind Fächerkartoffeln. Die ungeschälten Kartoffen werden dafür quer ein-, aber nicht ganz durchgeschnitten. Für ein perfektes Ergebnis sollten die Scheiben zwischen zwei und drei Millimeter dünn sein. Anschließend wird die Kartoffel mit Knoblauchbutter eingepinselt und im Backofen knusprig gebacken.
Wer will, kann nach der Hälfte der Zeit in Stücke gerissenen Bacon in die Einschnitte stecken und die Knolle erneut einpinseln. "Der Bacon sorgt für herzhaftes Aroma und macht die Kartoffeln noch knuspriger", erklärt die Kochbuchautorin.
Kartoffelstrudel für Naschkatzen
Kartoffeln eignen sich auch für süße Gerichte. Vor allem in der niederbayerischen und österreichischen Küche seien sie als Zutat für Lebkuchen, Strudel, Kuchen und Puffer beliebt, sagt Dominik Klier. "Die Kartoffel verleiht den meisten Teigen eine angenehme Saftigkeit." Sein Geheimtipp: Kartoffelstrudel - gefüllt mit Mohn und Zwetschgen oder anderem Obst.
Für den Teig werden mehlige, gekochte und abgekühlte Kartoffeln mit einem Ei, Salz, Sauerrahm und Mehl verknetet. Anschließend wird der Teig zu einem Rechteck ausgerollt und mit geschmolzener Butter bestrichen. Die Füllung aus Obst, Zimt, Koriander und Zucker wird am unteren Ende in einer Linie auf dem Teig verteilt und dann nach oben hin zusammengerollt.
Etwa eine Stunde lang im Ofen in einer großen, mit zerlassenem Butterschmalz gefüllten Back- oder Auflaufform backen. Damit der Strudel schön knusprig wird, sollte er in Abständen damit bestrichen werden. Am besten schmeckt er noch warm und mit einer Kugel Eis. (amw/dpa)
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