In kaum einem anderen Land ist diese Sorge zu verbreitet: Zuwanderung ist das Thema, das den Österreichern das größte Kopfzerbrechen bereitet.

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Der jüngsten GfK-Studie "Challenges of Nations 2016" zufolge, ist die größte Sorge der Österreicher die Zuwanderung. Waren es vergangenes Jahr noch 26 Prozent, sorgen sich mittlerweile 66 Prozent der Einheimischen über den Zuzug.

Vor den Österreichern liegen damit nur noch die Deutschen. In unserem Nachbarland sind es 83 Prozent, die sich über den Zustand besorgt zeigen. Selbst in Schweden beschäftigt die Flüchtlingswelle 50 Prozent der Menschen.

Spannend: In Großbritannien sehen die Zuwanderung nur 33 Prozent als Problem – dabei wurde die Studie bereits vor dem Brexit durchgeführt. Selbst den durch Terroranschläge gebeutelten Franzosen bereitet es kein Kopfzerbrechen. Dort sorgt man sich viel mehr um die hohe Arbeitslosigkeit, die 64 Prozent der Franzosen Unwohlsein bereitet.

Enormer Anstieg seit 2009

Wenn man sich die Statistiken der vergangenen Jahre ansieht, so steigt die Nettozuwanderung in Österreich bereits seit dem Jahr 2009 drastisch - also bereits zu einer Zeit, in der die Flüchtlingsthematik noch nicht präsent war.

Vor zwei Jahren, im Jahr 2014, lag die Nettozuwanderung laut Statistik Austria bei rund 72.000 Personen. Alleine in Wien waren es 25.669. Dabei kamen die meisten der Personen aus Rumänien. Anfang 2015 lebten 460.163 ausländische Staatsangehörige in der Bundeshauptstadt. Das macht einen Anteil von 25,6 Prozent an der Gesamtbevölkerung Wiens aus. Im Vergleich: Österreichweit lag damals der Anteil bei 13,3 Prozent.

Wie sieht die Lage heute aus, zwei Jahre und eine Flüchtlingskrise später? 121.000 nicht-österreichische Staatsangehörige kamen 2016 nach Österreich. Das entspricht einem Plus von 1,3 Prozent zum Vorjahr. Im Vergleich zu den Jahren davor wurde der Durchschnittswert 2016 um 51.000 Menschen übertroffen.

Zuzug vor allem aus Syrien und Afghanistan

Der größte Zuwachs ist bei Personen mit syrischer und afghanischer Herkunft zu verzeichnen. Anfang 2015 lebten noch 11.255 Syrer in Österreich – ein Jahr später, Anfang 2016, waren es 33.061 Personen. Das macht ein Plus von 193,7 Prozent. Bei Personen afghanischer Herkunft stieg die Zahl von 16.779 im Jahr 2015 auf 35.108 Personen bis 2016. Das entspricht einem Plus von 109,2 Prozent.

Die Prognose für die kommenden Jahre laut Statistik Austria: "Die Zahl der im Ausland geborenen Bevölkerung steigt infolge der andauernden Zuwanderung auch in Zukunft weiter an. Derzeit leben österreichweit 1,45 Millionen zugewanderte Menschen, deren Geburtsort nicht in Österreich liegt; das sind 17 Prozent der Gesamtbevölkerung. Bis 2030 steigt ihre Zahl laut der aktuellen Bevölkerungsprognose auf 2,07 Millionen (plus 43 Prozent), bis 2060 schließlich auf 2,51 Millionen. (plus 73 Prozent)." Der Anteil der im Ausland geborenen Österreicher steigt damit bundesweit bis 2030 auf 22 Prozent.

Mit Zuwanderung gegen Überalterung

Die Neuankömmlinge senken allerdings den Altersdurchschnitt im Land, was sich langfristig positiv auf die Wirtschaft auswirkt. Denn auf die kommenden Jahrzehnte gesehen, werden im Jahr 2060 5,10 Millionen Menschen im Erwerbsalter sein. Ohne Zuwanderung wären es nur 3,41 Millionen.

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