Der in Wien festgenommene Terrorverdächtige verfügt über gute Kontakte in der Salafisten-Szene. Nach Angaben von Innenminister Wolfgang Sobotka ist 17-Jährige "nicht harmlos". Aktuell werden seine Kontakte überprüft.

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Der 17 Jahre alte Terrorverdächtige, der am Freitag in Wien festgenommen worden war, ist laut Innenminister Wolfang Sobotka "nicht nur ein harmloser Tatverdächtiger". Der Jugendliche mit "salafistischem Hintergrund" habe in Vernehmungen angegeben, dass er die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) unterstützt habe, sagte Sobotka im Ö1-"Morgenjournal".

Zwar gebe es keine Hinweise auf einen konkreten Anschlag, der 17-Jährige verfüge jedoch über ein "richtiges Kommunikationsnetz", das nun durchleuchtet werde, sagte der Innenminister. Aktuell würden Telefone ausgewertet und Kontakte überprüft.

Teil der albanischen Community

Der junge Mann aus Niederösterreich ist in Österreich geboren und aufgewachsen, seine Eltern stammen aus Albanien. Er soll sich zuletzt in einem radikalen albanisch-islamistischen Milieu bewegt haben, wie Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck mitteilte.

"In den vergangenen Tagen und Wochen hat es eine sich verdichtende Verdachtslage gegeben, die sich insbesondere auch aus Informationen von Behörden aus anderen Ländern ergeben hat", sagte Grundböck. Durchgeführt habe die Ermittlungen das Bundesamt für Verfassungsschutz.

Kontakt zu Terrorverdächtigem in Deutschland

Am Sonntag war in Deutschland ein 21-Jähriger festgenommen worden, der im Verdacht steht, dem 17-jährigen Niederösterreicher bei Vorbereitungen für einen Anschlag in Österreich geholfen zu haben.

Bei der Wohnungsdurchsuchung des 21-Jährigen fanden die Ermittler ebenfalls keine Hinweise auf konkrete Anschlagspläne. "Die Durchsuchung selbst hat nicht zum Auffinden von Beweismitteln geführt, die auf einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag schließen lassen können", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Montag. Bei der Polizeiaktion am Samstagabend seien auch keine Waffen oder Sprengstoff in der Wohnung des Mannes entdeckt worden.

Über Social Media kennengelernt

Die Ermittler in Nordrhein-Westfalen gehen davon aus, dass er den in Wien festgenommenen Terrorverdächtigen über Foren in den sozialen Medien kennengelernt hat. Bei seiner Vernehmung habe der junge Mann aus Neuss nicht bestritten, eine islamistische Auffassung zu vertreten. "Er bestreitet aber, sich mit dem IS beschäftigt zu haben", sagte der Staatsanwalt weiter.

Bei den Ermittlungen gehe es auch darum, den Hintergrund des Mannes auszuleuchten. Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler von der derzeit laufenden Auswertung der Daten auf seinem Computer und Handy. (ank/dpa)

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