Bevor Russlands Präsident Wladimir Putin an diesem Donnerstag vor Journalisten seine Bilanz des vergangenen Jahres zieht, deutete sein Sprecher bereits an, wo der Kreml einen politischen Schwerpunkt für das neue Jahr setzt: Russland sieht sich ökonomisch zur Selbstverteidigung gezwungen.

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Der russische Präsident Wladimir Putin zieht an diesem Donnerstag vor einheimischen und ausländischen Journalisten eine Bilanz des Jahres.

Bedrohung durch "feindliche internationale Konjunktur"

Der Kremlchef wolle vor allem die wirtschaftliche Entwicklung Russlands ansprechen, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow vorab.

Politisch wie wirtschaftlich habe Russland mit einer "feindlichen internationalen Konjunktur" zu kämpfen.

Für den russischen Präsidenten hat das ablaufende Jahr Erfolge gebracht wie seine Wiederwahl im März oder die Fußball-WM, bei der sich Russland als sympathische Gastgebernation zeigte.

Zugleich hat die Erhöhung des Rentenalters ihm viel Kritik eingetragen. Außenpolitisch hat Russland seine Stellung in Syrien gefestigt, der Konflikt mit Europa und den USA hat sich indes verschärft.

Putin hält seine Pressekonferenz zum Jahresschluss zum 14. Mal ab. Dieses Mal hat sich nach Kreml-Angaben eine Rekordzahl von 1700 Pressevertretern angemeldet.

Pressekonferenz als Putin-Show

Oft antwortet der Staatschef mehrere Stunden lang. Hauptproblem für die Journalisten ist, überhaupt eine Frage stellen zu können. Sie bemühen sich mit Transparenten oder Zurufen, Peskows Aufmerksamkeit zu erregen.

Der Kremlchef bereite sich bis in tief in die Nacht auf die Begegnung mit der Presse vor und lese Dossiers der einzelnen Ministerien, sagte Peskow.

Für ihn sei es eine wichtige Gelegenheit, der Bevölkerung seine Meinung nahezubringen.

Dazu hat Putin indes jedes Jahr mehrere Gelegenheiten. Einmal jährlich hält er im Kreml eine förmliche Rede zur Lage der Nation, ein anderes Mal antwortet er auf Fragen von Fernsehzuschauern. (dpa/mwo)

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