Mit dem "College 25+" startet in Wien ein Bildungsprojekt für erwachsene Asylberechtigte bzw. subsidiär schutzberechtigte Personen. Teilnehmer können Sprachkurse besuchen und den Pflichtschulabschluss nachholen.
In Wien startet ein Bildungsprojekt für erwachsene Asylberechtigte bzw. subsidiär schutzberechtigte Personen. Unter dem Titel "College 25+" werden von den beteiligten Partnern Volkshochschulen, Volkshilfe und Caritas mehr als 1.000 Plätze zur Verfügung gestellt. Das Projekt hat schulähnlichen Charakter und soll die Bereiche Bildung, Beratung und Arbeit verbinden, wie am Donnerstag bei der Präsentation mit Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) erläutert wurde.
Die ersten Kurse starten bereits jetzt, der Vollbetrieb soll mit Jänner 2025 erreicht werden. Das College 25+ wird von der Stadt, dem Fonds Soziales Wien (FSW) und dem Europäischen Sozialfonds gefördert. Die Kosten wurden heute mit rund 9,7 Mio. Euro bis Ende 2025 beziffert.
Teilnehmer können Pflichtschulabschluss nachholen
Die Initiative richtet sich großteils an beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkte asyl- bzw. schutzberechtigte Personen. 10 Prozent der Plätze stehen aber auch Asylwerbern, die Leistungen der Wiener Grundversorgung beziehen und die sich seit mindestens drei Monaten im Asylverfahren befinden, zur Verfügung.
Die Zuweisung erfolgt unter anderem durch das AMS. Nach Clearings und Kompetenzchecks erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Stundenplan, der 26 Wochenstunden umfasst. Von den Volkshochschulen werden Deutschkurse durchgeführt, die eine ÖIF-Prüfung (Österreichischer Integrationsfonds, Anm.) auf den Niveaus A1 bis B2 umfassen. Auch die Möglichkeit, den Pflichtschulabschluss nachzuholen, wird dort angeboten.
Auch Kinderbetreuung wird angeboten
In dem von der Caritas durchgeführten Modul erhalten die Betroffenen sozialpädagogische Begleitung sowie Beratung. Die Volkshilfe bietet Berufsorientierung, aber auch Vermittlungsbegleitung an.
"Eine moderne Sozialpolitik bedeutet zwei Dinge: Menschen rasch und unkompliziert zu helfen, wenn sie in Not geraten. Menschen schnellstmöglich ins Erwerbsleben zu bringen. Das ist der beste Weg, ihnen dauerhaft zu ermöglichen, ihr eigenes Leben selbstständig zu organisieren", hob Hacker hervor. Das neue Projekt sowie das bestehende Jugendcollege würden entsprechende Angebote unter einem Dach vereinen.
Alle Veranstaltungen finden in den Räumlichkeiten der alten Wirtschaftsuniversität im Alsergrund statt. Auch Kinderbetreuung wird dort angeboten. Es sei für den Bezirk selbstverständlich, geflüchteten Menschen die Möglichkeit zu gebe, in Wien und in einem neuen Lebensumfeld anzukommen, betonte Bezirksvorsteherin Saya Ahmad (SPÖ). (APA/bearbeitet von aks)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.