Ein Bild eines Putzwagens und darunter einer kryptischer Text, der noch dazu von der "Süddeutschen Zeitung" abgeschrieben ist: Die aktuellen Facebook-Aktivitäten aus dem Büro des Bundeskanzlers sorgen für Stirnrunzeln und Spott in sozialen Netzen.

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Rezept für ein Social-Network- Posting: Anlass, Foto und ein höchst intellektuell anmutenden Text? Ein mittlerweile gelöschtes Facebook-Posting auf der offiziellen Seite von Bundeskanzler Werner Faymann bringt derzeit die Netzgemeinde zum Schmunzeln. Unter dem Bild eines Putzwagens war zu lesen: "Ein Bild, das man sonst nicht sieht. Vor genau 175 Jahren kam die Fotografie offiziell auf die Welt. Sie stammt aus bürgerlichen Verhältnissen – und sie dient bis heute dazu, Haben und Nichthaben, Privates und Öffentliches voneinander zu unterscheiden - oder zunehmend auch, um sie zu vermengen."

Dummerweise war der Text offensichtlich abgekupfert: Die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) veröffentlichte ihn am Dienstag anlässlich des Jubiläums der Geburtsstunde der Fotografie. Was uns das Bundeskanzleramt mit seiner Interpretation mitteilen wollte, ist nicht bekannt. In jedem Fall handelte sich Werner Faymann gehörig Spott ein.

Hohn und Spott für den Kanzler

"Man nehme einen random Tag zum Huldigen, klaue den Text aus der @SZ und nehme den Putzkübel zum Motiv. Gebongt!", quittiert eine Nutzerin auf Twitter Faymanns Facebook-Aktivitäten. Ein anderer bietet gleich seine Expertise an: "Falls der Bundeskanzler #faymann ein neues Social-Media-Team braucht, ich stelle mich gern als Mitglied zur Verfügung."

Zumindest eine kleine Lehre scheinen die Verantwortlichen im Bundeskanzleramt schon gezogen zu haben: Wurde der Text unter dem Putzwagen-Foto zunächst ohne Quellenangabe veröffentlicht, ist eine bearbeitete Version zumindest um den Hinweis "Lesenswert dazu der Artikel in der SZ" ergänzt worden.

Zudem hat sich das Faymann'sche Social-Media-Team am frühen Nachmittag via Facebook für den Fauxpas entschuldigt: "Dass unser heutiges Posting in Verbindung mit einem interessanten Artikel aus der 'Süddeutschen Zeitung' für Verwunderung oder Aufregung gesorgt hat, tut uns leid. Wir werden in Zukunft verstärkt darauf achten, dass keine missverständlichen Beiträge gepostet werden und stets die korrekte Quellenangabe vorzufinden ist."

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