• 18:55 Uhr: Hurrikan "Milton" wird zur Bewährungsprobe im US-Wahlkampf
  • 15:09 Uhr: Trump sieht in Gaza Potenzial für neues Luxusparadies: "Hat das Beste von allem"
  • 12:50 Uhr: Kreml weist Angaben zu Gesprächen von Putin und Trump zurück
  • 08:11 Uhr: FBI verhindert geplanten Terroranschlag am US-Wahltag
  • 07:02 Uhr: Viele Reedereien sagen: Trump wäre schlecht fürs Geschäft

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Hurrikan "Milton" wird zur Bewährungsprobe im US-Wahlkampf

  • 18:55 Uhr

Naturkatastrophen haben das Potenzial, die politische Stimmung zu kippen. Das zeigt sich derzeit auf eindrückliche Weise in den USA: Weniger als einen Monat vor der Präsidentenwahl, bei der Umfragen zufolge ein sehr knappes Rennen zu erwarten ist, steuert Hurrikan "Milton" auf Florida zu – und US-Präsident Joe Biden verschiebt seine Reise nach Deutschland. Infolgedessen wird auch ein hochrangiges Ukraine-Treffen in Ramstein abgesagt. Es soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.

"Milton", derzeit ein Hurrikan der zweithöchsten Stufe 4, soll am Mittwochabend (Ortszeit) auf die Westküste Floridas treffen. Prognosen zufolge dürfte er sich zwar abschwächen, bevor er auf Land trifft, doch seine enorme Ausdehnung birgt erhebliches Zerstörungspotenzial. Im Großraum Tampa haben die Behörden Millionen Menschen dazu aufgefordert, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen.

Bilder von massiver Zerstörung, die zu erwartenden Stromausfälle für Hunderttausende Haushalte sowie mögliche Opfer lassen sich nur schlecht mit schönen Bildern eines Staatsbesuchs in Deutschland vereinen.

Die Regierungszentrale in Washington dürfte die kurzfristige Absage von Bidens Deutschland-Reise nicht leichtfertig entschieden haben: Immerhin hatten zu dem Treffen in Ramstein etwa 20 weitere Staats- und Regierungschefs zugesagt, darunter der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Doch klar ist: Biden wird nun in den USA gebraucht. Seine An- oder Abwesenheit könnte in dieser so heißen Phase des amerikanischen Wahlkampfes entscheidend sein.

Regierung unter Druck nach Sturmschäden in Swing States

Politiker müssen sich daran messen lassen, wie sie in Not- und Katastrophensituationen reagieren. Bei wohl keinem anderen Ereignis ist die Handlungs- und Durchsetzungsfähigkeit einer Regierung für die Menschen im Land so unmittelbar spürbar. Nicht nur die Menschen in Florida schauen genau hin, was die Regierung jetzt tut. Auch in anderen Landesteilen ist der Sturm und die Antwort der US-Regierung darauf das beherrschende Thema in den Nachrichten.

Gerade in jenen Bundesstaaten, in denen vor wenigen Tagen noch Sturm "Helene" wütete, immense Zerstörung hinterließ und weit mehr als 200 Tote forderte, ist das Gefühl der Hilflosigkeit und Verzweiflung nach wie vor sehr präsent. Manche dieser Bundesstaaten, etwa Georgia und North Carolina, gehören zu den politisch besonders umkämpften Swing States. Dort können nur wenige Stimmen einen großen Unterschied machen.

In weniger als einem Monat, am 5. November, finden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Demokrat Biden tritt zwar selbst nicht mehr an, dafür aber seine Stellvertreterin Kamala Harris. Sie wird wegen ihrer Rolle als Vize für die Politik der aktuellen Regierung mitverantwortlich gemacht. Harris' republikanischer Kontrahent Donald Trump kritisierte die beiden bereits nach "Helene" dafür, nicht ausreichend reagiert zu haben.

Hurrikan "Milton" befeuert Verbreitung von Falschnachrichten

Hinzu kommt nun auch noch eine weitere Dimension: Trump verbreitete bei Wahlkampfveranstaltungen in den vergangenen Tagen wiederholt die Verschwörungstheorie, Mittel der Katastrophenschutzbehörde würden an Migranten ohne legalen Status fließen. Damit wollten die Demokraten diese Menschen illegal zur Stimmabgabe für Harris bewegen. Auch andere Falschnachrichten machen die Runde, etwa die Behauptung, die Katastrophenschutzbehörde Fema verhindere in Florida Evakuierungen.

Fema-Chefin Deanne Criswell zeigte sich alarmiert. Zwar sei es nicht ungewöhnlich, dass Naturkatastrophen Gerüchte befeuerten, mit dem aktuellen Ausmaß habe sie aber nicht gerechnet: "Es ist das Schlimmste, was ich je erlebt habe." Menschen in den betroffenen Gebieten würden durch die kursierende Gerüchte davon abgehalten, Hilfe zu suchen. Die Behörde sah sich gezwungen, eine Webseite einzurichten, auf der Falschnachrichten widerlegt werden.

Harris sprach mit Blick auf die Behauptungen Trumps von einem "Gipfel der Verantwortungslosigkeit". Menschen verlören ihr Zuhause und Trump nutze die Situation für politische Spielchen. Biden bezeichnete die Verbreitung von Falschnachrichten als «unamerikanisch». Menschen würden in die Irre geführt und in Panik versetzt.(dpa)

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Trump spricht über angebliche Gaza-Reise

In einem Radiointerview mit Hugh Hewitt hat Donald Trump am Montag behauptet, vor dem aktuellen Krieg in Gaza gewesen zu sein. Laut Medienberichten gibt es dafür allerdings keine Beweise. Zeitgleich behauptet Bob Woodward in seinem neuen Buch "War", Putin und Trump hätten seit 2021 mehrfach telefoniert. Trumps Wahlkampfteam bezeichnete den Watergate-Journalisten als "gestört" und besteht darauf, dass der 78-Jährige in Gaza war.
An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Die News zum US-Wahlkampf vom 09. Oktober 2024:

Trump sieht in Gaza Potenzial für neues Luxusparadies: "Hat das Beste von allem"

  • 15:09 Uhr

Donald Trump hat mit mehreren Aussagen in einem Interview für Aufsehen gesorgt. In einem Gespräch mit dem konservativen Radiomoderator Hugh Hewitt erklärte der republikanische Präsidentschaftskandidat unter anderem, dass er im Gazastreifen das Potenzial für ein Luxusparadies wie Monaco sehe.

Gaza könnte nach seinem Wiederaufbau "besser sein als Monaco – es hat die beste Lage im Nahen Osten, das beste Wasser, das Beste von allem". Der Küstenstreifen sei "das Beste", was er "in vielen Jahren gesehen habe", erklärte der Präsidentschaftskandidat der Republikaner. Die Bewohner des Gazastreifens hätten die Vorzüge des Gebiets bisher lediglich nicht richtig genutzt. "Ich war dort, und es ist hart. Es ist ein harter Ort", schilderte Trump dem Moderator.

Wann Trump den Gazastreifen besucht haben soll, ist unklar. Der ehemalige US-Präsident sei laut eigener Aussage "vor all den Anschlägen und vor dem Hin und Her, das in den letzten paar Jahren passiert ist" vor Ort gewesen.

Laut "New York Times" reiste Trump in seinem ersten Amtsjahr in 2017 lediglich nach Israel und in das Westjordanland zu einem Treffen mit dem Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas in Bethlehem. Ein Besuch in Gaza wurde indes nie dokumentiert. (lag)

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Kreml weist Angaben zu Gesprächen von Putin und Trump zurück

  • 12:50 Uhr

Sein Buch "War" erscheint am 15. Oktober - drei Wochen vor der Wahl - und schon jetzt bringt es neuen Schwung in den US-Präsidentschaftswahlkampf. Denn Russland hat Recherchen des US-Journalisten Bob Woodward zu wiederholten Gesprächen von Kreml-Chef Wladimir Putin mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zurückgewiesen. "Nein, das ist nicht der Fall", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der russischen Nachrichtenwebsite "RBK".

Er bezog sich auf eine vorab veröffentlichte Passage aus Woodwards neuem Buch "War" (Krieg), wonach Trump nach Angaben eines namentlich nicht genannten Vertrauten seit seinem Ausscheiden aus dem Weißen Haus Anfang 2021 bis zu sieben Mal mit Putin gesprochen habe. Anfang 2024 hatte Trump demnach einen Angestellten in seinem Anwesen in Mar-a-Lago in Florida aufgefordert, sein Büro zu verlassen, damit er ein privates Telefonat mit Putin führen könne.

Woodward zufolge hatte Trump während seiner Amtszeit als Präsident trotz der Knappheit im eigenen Land außerdem heimlich Corona-Tests an den russischen Präsidenten geschickt. Auch das Trump-Team bezog Stellung, bezeichnete das Buch als "Schund" und sprach von "erfundenen Geschichten". (afp/bearbeitet von fte)

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FBI verhindert geplanten Terroranschlag am US-Wahltag

  • 08:11 Uhr

In den USA ist ein Mann wegen des Vorwurfs angeklagt worden, einen islamistischen Terroranschlag am Wahltag geplant zu haben. Nach Angaben des US-Justizministeriums handelt es sich um einen in Oklahoma City lebenden afghanischen Staatsbürger. Der 27-Jährige soll Waffen und Munition beschafft haben, um am 5. November - dem Tag der US-Präsidentschaftswahl - im Namen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) einen Angriff auf Menschenmengen zu verüben.

Der Verdächtige wurde den Angaben zufolge gemeinsam mit einem minderjährigen Komplizen verhaftet, nachdem sie in einem fingierten Verkauf zwei Gewehre und Munition von verdeckten Agenten der Bundespolizei FBI erstanden hätten. Laut US-Justizministerium durchsuchte das FBI im Rahmen der Ermittlungen das Telefon des Verdächtigen. Die Ermittler fanden dabei Kommunikation mit einer Person, von der der Verdächtige glaubte, sie sei mit dem IS verbunden.

Der Mann soll sich außerdem in IS-nahen Telegram-Gruppen ausgetauscht und Propagandamaterial der Terrororganisation gespeichert haben. Im Zuge seiner Vorbereitung unternahm er den Angaben zufolge auch Schritte, um das Vermögen seiner Familie aufzulösen.

Dem Mann drohen bis zu 20 Jahre Haft wegen der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung sowie bis zu 15 Jahre wegen des illegalen Erwerbs von Waffen zu terroristischen Zwecken.(dpa)

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Viele Reedereien sagen: Trump wäre schlecht fürs Geschäft

  • 07:02 Uhr

Eine Wiederwahl Donald Trumps zum US-Präsidenten wäre für die deutsche Schifffahrt eher schlecht, sagen die meisten Vertreter der Branche. 78 Prozent rechnen mit eher negativen Folgen einer möglichen Trump-Präsidentschaft, vier Prozent mit eher positiven.

Das geht aus der diesjährigen Reederstudie der Wirtschaftsprüfer von PwC hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. An der Studie beteiligten sich 124 Entscheider der Branche. Manche äußern Sorge, dass unter Trump Handelsbarrieren zunehmen und Transportmengen sinken könnten. (dpa)

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Mit Material von dpa und afp

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