Nach dem Attentatsversuch auf Donald Trump gelobte der, ab sofort versöhnlichere Töne anzuschlagen. Er wolle das Land zusammenbringen und "Präsident für ganz Amerika, nicht für halb Amerika sein". Diese Botschaft wurde jedoch im Laufe seiner Rede auf dem Parteitag durch einen deutlich aggressiveren Ton überschattet - Donald Trump bleibt eben Donald Trump.

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Die Rolle des Versöhners liegt Donald Trump nicht - daran hat auch das Attentat auf ihn nichts geändert. Fünf Tage nach dem Mordanschlag verkündet der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner zwar zu Beginn seiner Parteitagsrede am Donnerstag, er wolle "Präsident für ganz Amerika sein, nicht für halb Amerika". Doch die versöhnlichen Töne halten nur kurz an.

Wenige Minuten später ist der alte Trump wieder da, der Präsident Joe Biden vehement angreift, gegen Migranten hetzt und anprangert, dass ihm die vergangene Wahl gestohlen worden sei. Hier die fünf prägnantesten Aussagen und Momente seiner Parteitagsrede in Milwaukee.

1. Trump zeigt sich verletzlich

In einem ungewohnt sanften Ton beginnt Trump seine Rede in Milwaukee - mit einem Rückblick auf die Geschehnisse vom vergangenen Samstag (Ortszeit). "Ich werde euch genau sagen, was passiert ist, und dann werdet ihr es nie wieder von mir hören, weil es zu schmerzhaft ist“, sagt er zu Beginn seiner Ausführungen. Bei dem Attentat war neben dem 20-jährigen Schützen auch der Feuerwehrmann Corey Comperatore getötet worden. Für ihn legte Trump eine Schweigeminute ein. Vor einer schweigenden Menge küsste er auf der Bühne den Helm des Getöteten.

2. Sein Überleben als Zeichen Gottes

Dass er das Attentat überlebte, führte Trump auf göttlichen Schutz zurück - eine religiöse Deutung, die auf dem Parteitag eine große Rolle spielte. "Überall floss Blut, und doch fühlte ich mich irgendwie sicher, weil ich Gott auf meiner Seite hatte", sagte der Ex-Präsident. "Nur durch die Gnade des allmächtigen Gottes stehe ich hier vor euch. Viele sagen, dass dies ein Moment des Schicksals war.

3. Scharfe Attacken auf Biden

Über Biden findet Trump keine so milden Worte. Sein Ton wird schärfer, als er sagt: "Der Schaden, den er diesem Land zugefügt hat, ist unvorstellbar".

Wenn man die Bilanz der "zehn schlechtesten Präsidenten" der US-Geschichte zusammennehme, sei der von ihnen angerichtete "Schaden" nicht so groß wie der von Biden, so Trump. Die Wahl sei Trump 2020 durch Betrug gestohlen worden. Der Republikaner machte Amtsinhaber Biden für zu hohe Inflation, unkontrollierte Einwanderung und internationale Konflikte - darunter den Krieg in der Ukraine - verantwortlich.

4. Trump hetzt wieder gegen Migranten

Trump hat seine Nominierungsrede für die republikanische Präsidentschaftskandidatur unter anderem dazu genutzt, erneut gegen Migranten zu hetzen und sich in diesem Zusammenhang einer entmenschlichenden Sprache zu bedienen. "Sie kommen von überall her", sagte der 78-Jährige und später: "Wir sind zu einer Müllhalde für den Rest der Welt geworden - und sie lachen uns aus. Sie halten uns für dumm."

Migration war schon immer ein Wahlkampfthema von Trump, aber seine Reden sind in den letzten Jahren auch in dieser Hinsicht immer radikaler geworden. Immer wieder bedient er sich einer hasserfüllten und entmenschlichenden Sprache, tut sich mit rassistischen Äußerungen hervor und hetzt gegen Minderheiten. So bezeichnete er politische Gegner als "Ungeziefer" und behauptete, manche Einwanderer seien gar keine "Menschen" - oder sie würden "das Blut unseres Landes vergiften".

5. Trump präsentiert sich als Retter Amerikas

Wenn jemand die USA retten kann, dann nur er - so inszeniert sich Trump auch auf dem Parteitag. "Ich werde jede internationale Krise beenden, die von der jetzigen Regierung verursacht wurde, einschließlich des schrecklichen Krieges mit Russland und der Ukraine", sagte Trump, ohne auch nur ansatzweise zu erklären, wie er das anstellen will. Er könne "Kriege nur mit einem Telefonanruf beenden", verspricht er lediglich. Außerdem prophezeite Trump einen "unglaublichen Sieg" bei den Wahlen und versprach: "Wir werden die vier großartigsten Jahre in der Geschichte unseres Landes beginnen". Für Trump steht also fest: Das Weiße Haus ist so gut wie in seiner Hand.

Verwendete Quellen.

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