Wird die für den November geplante US-Wahl verschoben? Diesen Vorschlag hat US-Präsident Donald Trump nun erstmals offen ins Gespräch gebracht. Sein Argument: Eine Zunahme der Briefwahl in der Coronakrise würde Betrügern Tür und Tor öffnen. Belege für diese Behauptung blieb er ein weiteres Mal schuldig.
US-Präsident
Trump diskreditiert Briefwahlen seit Monaten
Trump hat Briefwahlen in den vergangenen Monaten wiederholt als besonders betrugsanfällig kritisiert. So behauptete der US-Präsident im Juni, dass zur Kongress- und Präsidentenwahl im November unter anderem "ausländische Staaten" Millionen Wahlunterlagen drucken lassen würden. "Es wird der Skandal unserer Zeit sein", schrieb er in Großbuchstaben weiter. Belege für diese Behauptung lieferte er nicht.
Beobachter sehen darin aber einen politisch motivierten Schritt, weil Briefwähler tendenziell eher die Demokraten unterstützen. Die meisten Wahlexperten gehen davon aus, dass Briefwahl im Grundsatz sicher ist - auch wenn eine Änderung des Wahlmodus wegen der Pandemie nur wenige Monate vor der Abstimmung eine große Herausforderung darstellt. Wegen der Coronavirus-Pandemie erwarten Beobachter eine massive Zunahme der Stimmabgabe per Briefwahl, weil viele Menschen aus Angst vor einer Ansteckung Wahlbüros meiden dürften.
Kritiker vermuten hinter Trumps Aussagen Taktik für den Fall einer Wahlniederlage
Kritiker werfen Trump daher vor, schon im Vorfeld den Wahlausgang in ein schiefes Licht rücken zu wollen - um das Wahlergebnis im Falle einer Niederlage in Zweifel ziehen zu können. Erst Mitte Juli sagte der Präsident in einem Interview, eine Niederlage bei der Wahl im November womöglich nicht akzeptieren zu wollen. Auf die Frage, ob er einen Wahlausgang zugunsten seines Herausforderers
In den USA ist es in der jüngeren Geschichte nie vorgekommen, dass sich ein Präsident geweigert hat, nach einer Wahlniederlage abzutreten - selbst bei knappem Wahlausgang. Es ist daher auch nicht klar, was in einem solchen Fall passieren würde.
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(mgb/afp/dpa)
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