Für die österreichische Gesamtbevölkerung sind das Parteiprogramm, die Sympathie für die Kandidatinnen und Kandidaten und die Meinungsbildung durch Freunde und Vereine besonders häufig wichtig. Türkischstämmige erwarten außerdem Unterstützung durch eine Partei im Alltagsleben. Das hat eine Untersuchung der GfK Austria ergeben.

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Ausgewählt wurden für die Studie zwei Sample: 500 Personen, die repräsentativ für Österreichs Gesamtbevölkerung (inklusive Migranten) stehen, sowie 500 Österreicher türkischer Herkunft, die repräsentativ sind für die türkischstämmige Bevölkerung im Land.

Religion entscheidet das Stimmverhalten nicht: Nur acht Prozent der türkischstämmigen Wähler lassen sich in dieser Richtung beeinflussen. Auch bei der Gesamtbevölkerung hat die religiöse Gemeinschaft den geringsten Einfluss, es sind aber immerhin 16 Prozent. Vor allem Familie, aber auch Freunde und Bekannte haben bei beiden befragten Gruppen eine deutlich größere Bedeutung. Mehrfachnennungen waren bei der Befragung möglich.

Die österreichische Gesamtbevölkerung hebt bei den Entscheidungskriterien das "Parteiprogramm" hervor, auf Platz zwei landet jedoch die "Sympathie der Kandidaten". "Partnerin/Partner", "Freunde und Vereine" spielen in der Gesamtbevölkerung eine etwas größere Rolle beim Wahlverhalten als in der türkischstämmigen Gemeinde. "Die türkischstämmigen Österreicherinnen und Österreicher legen den Fokus auf 'Parteiprogramm', die 'Unterstützung durch eine Partei im Alltagsleben (Schule, Wohnung, Beruf usw.)' und 'Familie', legen also einen Schwerpunkt auf die 'Alltagstauglichkeit' einer Partei", erläutert DI Paul Unterhuber, der die Untersuchung durchgeführt hat.

Deutlicher als zwischen den zwei untersuchten Personengruppen bilden sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern heraus – bei denen es wiederrum Parallelen zwischen den Migrantinnen türkischer Herkunft und den Vertreterinnen der österreichischen Gesamtbevölkerung gibt. Frauen legen mehr Gewicht auf die "Sympathie für die Kandidatin/ den Kandidaten" und die "Familie", Männer hingegen entscheiden nach dem "Parteiprogramm", den "Freunden und Vereinen" und sehen eher eine "langfristige Bindung zu einer Partei" gegeben. (ank)

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