Martin Engelberg macht Karl Nehammer indirekt dafür verantwortlich, dass die ÖVP nur zweitstärkste Kraft bei der Wahl geworden ist. Sowohl inhaltlich als auch personell hätte sich die Partei anders aufstellen sollen, kritisiert der ehemalige ÖVP-Nationalratsabgeordnete.
Der ehemalige ÖVP-Nationalratsabgeordnete Martin Engelberg kritisiert nachträglich die Entscheidung seiner Partei, Bundeskanzler
Engelberg, der schon einmal mit einer eigenen Liste für den Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde kandidiert hatte, war von Nehammers Vorgänger Sebastian Kurz in die Politik geholt worden. Bei der Nationalratswahl am 29. September kandidierte er auf einem aussichtslosen Listenplatz. Im Interview betonte er zwar seine "Anerkennung und Wertschätzung" für Nehammer, machte ihn aber indirekt dafür verantwortlich, dass die ÖVP nur als zweitstärkste Partei bei der Wahl hervorgegangen war.
ÖVP-Generalsekretär Stocker kontert Engelberg
"Jedenfalls wär mir lieber gewesen, die ÖVP hätte sich sowohl inhaltlich als auch personell anders aufgestellt und die Chance wahrgenommen, doch wieder Erster zu werden und damit eine ganz andere Gestaltungsmöglichkeit zu haben", betonte Engelberg in der Talkrunde, die Mittwochabend (22 Uhr) auf PULS 24 ausgestrahlt wird.
"Auch wenn die Enttäuschung über sein persönliches Abschneiden verständlich ist, sollte das für Martin Engelberg nicht Anlass sein, andere in Frage zu stellen, sondern viel mehr, Selbstreflexion zu üben", konterte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker in einer Aussendung. Nehammer habe die Partei mit schlechten Umfragewerten übernommen und trage keine Schuld am Rückfall auf den zweiten Platz. "Fest steht: Andere haben ihr Ausscheiden aus dem Parlament mit mehr Würde getragen", richtete Stocker Engelberg aus. (APA/bearbeitet von tas)
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